ROUNDUP/Aktien New York: Kurse drehen ins Minus - Erholung droht schon zu enden
NEW YORK (dpa-AFX) - Die vortags angelaufene Erholung der US-Börsen
von einer dreitägigen Talfahrt droht am Mittwoch schon zu enden. Der
Leitindex Dow Jones Industrial gab seine zunächst
erneut deutlichen Gewinne ab und notierte zuletzt 0,35 Prozent
tiefer bei 38.861,40 Punkten. Ähnlich sah es bei den anderen Indizes
aus. Für den marktbreiten S&P 500 ging es um 0,31
Prozent auf 5.223,73 Punkte nach unten, während der
technologielastige Nasdaq 100 0,60 Prozent auf
17.970,09 Zähler verlor.
Vergangene Woche hatte die Bank of Japan ihre Leitzinsen
überraschend erneut erhöht, auch um den Verfall der Landeswährung
Yen zu stoppen. Der Zinsschritt und der darauf folgende starke
Kursanstieg des Yen hatten zur Folge, dass spekulative Geschäfte an
den Devisen- und Aktienmärkten aufgelöst wurden. Dies gilt neben der
Sorge über eine mögliche Rezession in den USA als einer der
wesentlichen Gründe für den jüngsten Kursabsturz an den
Aktienmärkten.
Die anfangs deutlichen Kursgewinne der großen US-Tech- und
Internet-Konzerne verpufften am Mittwoch teilweise wieder. So
verloren Nvidia 3,6 Prozent, während bei Microsoft
und Alphabet die Gewinne
dahinschmolzen. Als Schwergewichte in den Börsenindizes tragen diese
Titel wesentlich zu deren Entwicklung bei.
Den Spitzenplatz im Nasdaq 100 behauptete Fortinet
mit einem Kurssprung von 26,5 Prozent. Das Cybersecurity-Unternehmen
punktete mit einer überraschend starken Gewinnprognose. Besser als
erwartete Quartalszahlen bescherten dem Anbieter von
E-Commerce-Software Shopify ein Kursplus von 20
Prozent.
Hohe Kursverluste gab es dagegen in der Internet-basierten
Reisebranche. Aktien des Unterkunftsvermittlers Airbnb
sackten als Schlusslicht im Nasdaq 100 um 14,3
Prozent ab und steuern damit auf den größten Tagesverlust seit dem
Börsengang im Jahr 2020 zu. Hier drückten Prognosen, die auf eine
schwächere Nachfrage hindeuten, auf die Stimmung. Die Papiere der
Touristik-Website Tripadvisor sackten um 14,7 Prozent
ab, belastet von zuletzt überraschend schwachen Umsätzen.
Die Aktien des Fahrdienstvermittlers Lyft fielen um
4,8 Prozent. Die Zahl der Buchungen im vergangenen Quartal sowie die
Geschäftsprognosen blieben hinter den Erwartungen zurück. Die Titel
des großen Kontrahenten Uber zeigten sich mit plus
3,6 Prozent unbeeindruckt. Beim Tesla
-Branchenkollegen Rivian stand nach dem
Zwischenbericht ein Kursrückgang von 6 Prozent zu Buche. Auf Kritik
stieß bei Anlegern der überraschend hohe Barmittelabfluss des
Elektroautobauers.
Für Walt Disney ging es trotz besser als erwartet
ausgefallener Quartalszahlen, erstmals schwarzer Zahlen im
Streaminggeschäft und einer angehobenen Ergebnisprognose um 3,5
Prozent nach unten. Damit brachen die Aktien den
Stabilisierungsversuch vom Dienstag ab, als sie von angekündigten
Preiserhöhungen für die Streaming-Abos des Unterhaltungskonzerns
profitiert hatten.
Schlusslicht im Dow war Amgen mit minus 6,5 Prozent.
Der Biotechkonzern konnte die Anleger mit gemischt ausgefallenen
Quartalszahlen und einem wenig ambitionierten Jahresausblick nicht
überzeugen./gl/he