ROUNDUP/Aktien New York: Erholung von Talfahrt geht weiter
NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen geht die vortags begonnene
Erholung von einer dreitägigen Talfahrt am Mittwoch weiter. Der
Leitindex Dow Jones Industrial stieg um 1,14 Prozent
auf 39.442,72 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500
ging es um 1,56 Prozent auf 5.321,96 Punkte hoch, während der
technologielastige Nasdaq 100 um 1,88 Prozent auf
18.418,28 Zähler anzog.
"Ich würde die Bedeutung dessen, was die Bank of Japan über Nacht
gesagt hat, nicht unterschätzen", kommentierte Raj Shant, Managing
Director von Jennison Associates, auf Bloomberg TV die Beteuerung
der japanischen Währungshüter, dass es vorerst keine weiteren
Zinsschritte geben werde. Die Notenbank werde "ihren Leitzins nicht
erhöhen, wenn die Finanz- und Kapitalmärkte instabil sind", sagte
der stellvertretende Notenbankchef Shinichi Uchida bei einem Treffen
mit Unternehmern.
Vergangene Woche hatte die Bank of Japan ihre Leitzinsen
überraschend erneut erhöht, auch um den Verfall der Landeswährung
Yen zu stoppen. Der Zinsschritt und der darauf folgende starke
Kursanstieg des Yen hatten zur Folge, dass spekulative Geschäfte an
den Devisen- und Aktienmärkten aufgelöst wurden. Dies gilt neben der
Sorge über eine mögliche Rezession in den USA als einer der
wesentlichen Gründe für den jüngsten Kursabsturz an den
Aktienmärkten.
Zu den Profiteuren der anhaltenden Erholung an den US-Märkten
zählten am Mittwoch die Aktien der großen Tech- und
Internet-Konzerne. Nvidia und Microsoft
machten mit Gewinnen von 1,2 beziehungsweise 2,1
Prozent weiter Boden gut. Doch auch für die vortags noch wackeligen
Papiere von Apple und Alphabet ging es
nun kräftig bergauf. Als Schwergewichte in den Börsenindizes tragen
diese Titel wesentlich zur gegenwärtigen Erholung bei.
Den Spitzenplatz im Nasdaq 100 belegte Fortinet mit
einem Kurssprung von 24 Prozent. Das Cybersecurity-Unternehmen
punktete mit einer überraschend starken Gewinnprognose. Davon
profitierten auch die Aktien der Konkurrenten Crowdstrike
und Palo Alto Networks . Besser als
erwartete Quartalszahlen bescherten dem Anbieter von
E-Commerce-Software Shopify ein Kursplus von 22
Prozent.
Hohe Kursverluste gab es dagegen in der Internet-basierten
Reisebranche. Aktien des Unterkunftsvermittlers Airbnb
sackten um 11,9 Prozent ein und steuerten zeitweise
auf den größten Tagesverlust seit dem Börsengang im Jahr 2020 zu.
Hier drückten Prognosen, die auf eine schwächere Nachfrage
hindeuten, auf die Stimmung. Die Papiere der Touristik-Website
Tripadvisor sackten um 11,5 Prozent ab, belastet von
zuletzt überraschend schwachen Umsätzen.
Die Aktien des Fahrdienstvermittlers Lyft fielen um
11,5 Prozent. Die Zahl der Buchungen im vergangenen Quartal sowie
die Geschäftsprognosen blieben hinter den Erwartungen zurück. Die
Titel des großen Kontrahenten Uber zeigten sich mit
plus 5,3 Prozent unbeeindruckt. Beim Tesla
-Branchenkollegen Rivian stand nach dem
Zwischenbericht ein Kursrückgang von 2,4 Prozent zu Buche. Auf
Kritik stieß bei Anlegern der überraschend hohe Barmittelabfluss des
Elektroautobauers.
Für Walt Disney ging es trotz besser als erwartet
ausgefallener Quartalszahlen, erstmals schwarzer Zahlen im
Streaminggeschäft und einer angehobenen Ergebnisprognose um 1,2
Prozent nach unten. Damit brachen die Aktien den
Stabilisierungsversuch vom Dienstag ab, als sie von angekündigten
Preiserhöhungen für die Streaming-Abos des Unterhaltungskonzerns
profitiert hatten.
Schlusslicht im Dow war Amgen mit minus 3,5 Prozent.
Der Biotechkonzern konnte die Anleger mit gemischt ausgefallenen
Quartalszahlen und einem wenig ambitionierten Jahresausblick nicht
überzeugen./gl/he