FRANKFURT (dpa-AFX) - Auch die Aktien-Anleger in Deutschland dürften
am Mittwoch wieder etwas Mut fassen. Eine Stunde vor dem Börsenstart
auf Xetra signalisierte der X-Dax als Indikator für
den Leitindex Dax einen Aufschlag von 0,74 Prozent
auf 17.482 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
zeichnet sich ebenfalls ein freundlicher Start ab mit
plus 0,85 Prozent.
Bereits am Vortag war die erste Panik vom Wochenanfang nach den
heftigen, von Rezessionssorgen in den USA ausgelösten Turbulenzen
aus dem Markt gewichen, die Gemüter hatten sich beruhigt. Für eine
wirkliche Erholung hatte es aber noch nicht gereicht.
Aus Japan, wo der Leitindex Nikkei-225
am Montag im Zuge des gestiegenen Yen und der Furcht vor
Zinserhöhungen noch um mehr als zwölf Prozent abgestürzt war, kamen
nun beschwichtigende Signale von der Notenbank. Diese werde die
Zinsen nicht anheben, sollte der Markt sich instabil zeigen, hieß
es. Dies genügte, um den Aktienkursen in Tokio weiter deutlichen
Auftrieb zu verleihen.
Der Dax, der zuletzt in nur drei Handelstagen 1.500 Punkte eingebüßt
hatte, dürfte sich am Mittwoch weiter von der runden
17.000-Zähler-Marke absetzen, der er sich am Montag noch genähert
hatte. Er könnte dann auch wieder über der
200-Tage-Durchschnittslinie notieren, die Hinweise auf den
längerfristigen Trend gibt und bei 17.483 Punkten verläuft.
Indes läuft die Berichtssaison der Unternehmen weiter auf
Hochtouren. Dabei schockte der Pharmawirkstoffforscher und
-entwickler Evotec Anleger mit einer deutlichen
Senkung der Jahresziele. Die neuen Erwartungen an Umsatz und Gewinn
liegen klar unter den Prognosen von Experten. Die Aktien notierten
auf der Handelsplattform Tradegate 26 Prozent unter dem
Xetra-Schlusskurs vom Dienstag.
"Warum hat es bis August gedauert, um den Ausblick derart stark zu
senken", zeigte sich Analyst Charles Weston von der kanadischen Bank
RBC mit Blick auf Evotec etwas ratlos. Die bereits angekratzte
Glaubwürdigkeit des Managements nach mehrfachen Kürzungen nehme
weiteren Schaden.
Siemens Energy ist auf Kurs zum ersten Jahresgewinn
seiner noch jungen Geschichte. Der zuletzt krisengeschüttelte
Energietechnikkonzern habe solide Quartalszahlen präsentiert, hieß
es am Markt. Die Papiere stiegen auf Tradegate um ein Prozent.
Die Commerzbank sieht sich trotz eines
Gewinnrückgangs im zweiten Quartal auf Kurs zu einem höheren
Ergebnis im laufenden Jahr. Für die Anteilsscheine ging es auf
Tradegate um knapp ein Prozent nach oben.
Unter den im Nebenwerteindex SDax gelisteten
Unternehmen zogen Kontron auf Tradegate um gut sieben
Prozent an. Nach der abgeschlossenen Übernahme des
Elektronikunternehmens Katek fuhr der österreichische
Technologiekonzern im Tagesgeschäft einen Rekordgewinn ein./la/jha/