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EQS-News: ÖSTERREICHISCHE POST H1 2024: Starkes erstes Halbjahr 2024 unterstützt durch positive Rahmenbedingungen (deutsch)

ÖSTERREICHISCHE POST H1 2024: Starkes erstes Halbjahr 2024 unterstützt durch positive Rahmenbedingungen

EQS-News: Österreichische Post AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis

ÖSTERREICHISCHE POST H1 2024: Starkes erstes Halbjahr 2024 unterstützt durch

positive Rahmenbedingungen

07.08.2024 / 07:30 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

ÖSTERREICHISCHE POST H1 2024:

Starkes erstes Halbjahr 2024 unterstützt durch positive Rahmenbedingungen

Umsatz H1 2024

* Umsatzerlöse +17,2 % auf 1.505,2 Mio EUR (+10,3 % exklusive Paket

Türkei)

* Positive Rahmenbedingungen: Effekte aus Wahlen und Währungssituation

türkische Lira

* Brief & Werbepost +3,5 % auf 619,0 Mio EUR

* Paket & Logistik +28,1 % auf 804,9 Mio EUR (+15,2 % exklusive Paket

Türkei)

* Filiale & Bank +25,0 % auf 95,7 Mio EUR

Ergebnis H1 2024

* EBITDA +11,9 % auf 211,5 Mio EUR

* EBIT +10,9 % auf 105,6 Mio EUR

* Ergebnis je Aktie von 1,13 EUR auf 1,12 EUR

Cashflow und Bilanz

* Operativer Free Cashflow H1 2024 von 147,1 Mio EUR

* Eigenkapital zum 30. Juni 2024 von 682,0 Mio EUR

Ausblick

* Umsatzanstieg 2024 zumindest im oberen einstelligen Bereich

* EBIT-Wachstum 2024 im mittleren einstelligen Bereich erwartet

Der Geschäftsverlauf der Österreichischen Post war im ersten Halbjahr 2024

von einer soliden operativen Entwicklung und einigen positiven

Rahmenbedingungen geprägt. Dies zeigte sich am erfreulichen Umsatz- sowie

auch Ergebnisanstieg. "Angesichts des herausfordernden Marktumfeldes und

inflationsbedingten Kostensteigerungen verlief das erste Halbjahr 2024 sehr

erfolgreich mit einem Anstieg bei Umsatz und Ergebnis", sagt Georg Pölzl,

Generaldirektor der Österreichischen Post. Insbesondere die großen

landesweiten Wahlen in Österreich, wie die Arbeiterkammerwahl und die

Europawahl, haben dem Unternehmen ein Umsatz- und Ergebnisplus im Brief- und

Werbegeschäft beschert. Auch der nationale Paketmarkt verzeichnete eine

starke Entwicklung, angetrieben durch hohe Mengen von europäischen und

asiatischen E-Commerce-Händler*innen. In der Türkei ist die

Geschäftsentwicklung stark von der hohen Inflation und dem Wechselkurs

beeinflusst - mit positiven Effekten auf die Halbjahreskennzahlen.

Die Umsatzerlöse des Post-Konzerns erhöhten sich im ersten Halbjahr 2024 um

17,2 % auf 1.505,2 Mio EUR. Auch exklusive des Umsatzes in der Türkei betrug

der Umsatzanstieg 10,3 %. In allen Divisionen wurde in den ersten sechs

Monaten ein Anstieg verzeichnet: Der Umsatz der Division Brief & Werbepost

erhöhte sich um 3,5 % auf 619,0 Mio EUR und ist geprägt vom strukturellen

Rückgang des adressierten Briefvolumens durch die elektronische

Substitution, aber auch positiv beeinflusst von den Tarifanpassungen des

Vorjahres sowie den Wahlen im ersten Halbjahr 2024. Darüber hinaus ist ein

verhaltenes Werbegeschäft feststellbar, bedingt durch die schwache

Entwicklung in einzelnen Handelssegmenten. Die Division Paket & Logistik

generierte im Berichtszeitraum ein Umsatzplus von 28,1 % auf 804,9 Mio EUR.

Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Besonders

in der Türkei war ein starkes Umsatzwachstum zu verzeichnen, beeinflusst von

der hohen Inflation und dem vergleichsweise vorteilhaften Wechselkurs der

türkischen Lira. Auch exklusive dem Paket-Geschäft in der Türkei stieg der

Umsatz um 15,2 %. Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Halbjahr

2024 einen Umsatz von 95,7 Mio EUR (+25,0 %). Der Hochlauf der Kund*innen

der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug

positiv zum Divisionsumsatz bei.

Auch ergebnisseitig verzeichnete die Österreichische Post ein verbessertes

erstes Halbjahr. Das EBITDA steigerte sich um 11,9 % auf 211,5 Mio EUR und

das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 10,9 % auf 105,6 Mio

EUR. Die Division Brief & Werbepost generierte ein EBIT von 83,0 Mio EUR im

ersten Halbjahr 2024 nach 77,6 Mio EUR im Jahr zuvor (+6,9 %). Dieser

Anstieg ist auf die Anpassungen in der Produkt -und Preisstruktur der

Briefpost per 1. September 2023 sowie auf die Wahlen im ersten Halbjahr

2024, aber auch auf Preiserhöhungen in der Werbe- und Medienpost,

zurückzuführen. In der Division Paket & Logistik wurde im ersten Halbjahr

2024 ein EBIT von 47,3 Mio EUR nach 36,3 Mio EUR (+30,1 %) erzielt.

Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das Paketgeschäft in der

Türkei. Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 5,3 Mio

EUR im ersten Halbjahr 2024 nach plus 1,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der

Rückgang ist vor allem auf IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der

Migration der Kernbankensysteme der bank99 zurückzuführen. Das

Periodenergebnis betrug im ersten Halbjahr 2024 78,5 Mio EUR (-0,2 %),

nachdem im Vorjahr ein positiver Bewertungseffekt im Finanzergebnis

inkludiert war. Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie von 1,12 EUR nach

1,13 EUR in der Vorjahresperiode (-1,5 %).

Für die nächsten Quartale werden auf den internationalen Brief- und

Paketmärkten weiterhin divergierende Trends erwartet. Das schwache

Wirtschaftswachstum in vielen Ländern Europas und das damit verbundene

zurückhaltende Investitionsklima beeinflusst das Kaufverhalten von

Unternehmen und privaten Konsument*innen. Dies resultiert in einer

reduzierten Volumenentwicklung bei Brief- und Werbesendungen und

gleichzeitig steigenden Paketmengen durch den weiter wachsenden

Online-Handel. Wie bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres

ersichtlich, wird das Umsatzwachstum 2024 durch positive Rahmenbedingungen

begünstigt. Gemäß aktuellen Entwicklungen sollte - abhängig vom Wechselkurs

der türkischen Lira zum Jahresende - ein Umsatzanstieg zumindest im oberen

einstelligen Bereich möglich sein. Umsatzwachstum einerseits aber auch

Kostendisziplin und Effizienz anderseits sind notwendig, um die angepeilte

Stabilität der Österreichischen Post sicherzustellen. Die Österreichische

Post geht von einem Ergebnisanstieg für 2024 aus. In einem anhaltend

stabilen makroökonomischen Umfeld in den Märkten des Unternehmens ist mit

einer EBIT-Verbesserung im mittleren einstelligen Bereich zu rechnen.

Das massive Investitionsprogramm der letzten Jahre - in Österreich wurde die

Sortierkapazität nahezu verdreifacht - ist mittlerweile abgeschlossen.

Schwerpunkte der Investitionen der nächsten Jahre sind der Ausbau der

internationalen Logistikinfrastruktur sowie der E-Mobilität. Bis 2030 gilt

es beispielsweise die CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile in

Österreich umzusetzen. "Ich möchte mich herzlich bei allen Mitarbeiter*innen

und Kund*innen für die großartige Arbeit und Unterstützung bedanken, die

meine 15 Jahre als Generaldirektor der Österreichischen Post so erfolgreich

und bereichernd gemacht haben", so Georg Pölzl abschließend.

Die Vollversion des Ausblicks sowie Detailinformationen (Auszüge) aus dem

Konzernlagebericht für das erste Halbjahr 2024 finden Sie ab Seite 4. Der

komplette Bericht ist auf der Website der Österreichischen Post unter

post.at/investor im Download Center verfügbar.

KENNZAHLEN

Verän-

derung

Mio EUR H1 2023 H1 2024 % Mio Q2 Q2

EUR 2023 2024

Umsatzerlöse 1.284,8 1.505,2 17,2 % 220,4 620,2 746,6

Brief & Werbepost 598,1 619,0 3,5 % 21,0 289,5 303,5

Paket & Logistik 628,4 804,9 28,1 % 176,5 301,3 402,0

Filiale & Bank 76,5 95,7 25,0 % 19,1 39,1 48,4

Corporate/Konsolidierung -18,2 -14,4 20,8 % 3,8 -9,7 -7,4

Sonstige betriebliche 38,0 47,8 26,0 % 9,9 19,4 24,3

Erträge

Materialaufwand und -374,7 -433,9 -15,8 -59,2 -177,- -209,-

Aufwand für bezogene % 1 6

Leistungen

Aufwand für -5,8 -23,7 <-100 -17,8 -3,9 -12,4

Finanzdienstleistungen %

Personalaufwand -579,2 -692,7 -19,6 -113,- -279,- -350,-

% 5 4 9

Sonstige betriebliche -177,9 -196,2 -10,3 -18,3 -86,6 -92,4

Aufwendungen %

Ergebnis aus nach der 0,8 1,3 63,8 % 0,5 0,8 0,8

Equity-Methode bilanz.

Finanzanlagen

Gewinn aus der 3,1 3,6 15,9 % 0,5 0,7 1,7

Nettoposition monetärer

Posten

EBITDA 189,0 211,5 11,9 % 22,5 93,9 108,1

Abschreibungen -93,8 -105,9 -12,9 -12,1 -45,7 -54,9

EBIT 95,2 105,6 10,9 % 10,4 48,2 53,2

Brief & Werbepost 77,6 83,0 6,9 % 5,3 36,7 40,7

Paket & Logistik 36,3 47,3 30,1 % 10,9 19,7 23,1

Filiale & Bank 1,1 -5,3 <-100 -6,4 0,3 -2,6

Corporate/Konsolidierung1 -19,9 -19,4 2,6 % 0,5 -8,4 -7,9

Finanzergebnis 5,7 -1,6 <-100 -7,3 9,1 -2,9

Ergebnis vor 100,9 104,0 3,0 % 3,1 57,3 50,3

Ertragsteuern

Ertragsteuern -22,3 -25,5 -14,5 -3,2 -10,6 -13,5

Periodenergebnis 78,6 78,5 -0,2 % -0,2 46,6 36,8

Ergebnis je Aktie (EUR)2 1,13 1,12 -1,5 % -0,02 0,67 0,53

Cashflow aus dem Ergebnis 156,7 185,8 18,6 % 29,2 76,9 93,2

Cashflow aus 11,4 185,7 >100 % 174,3 62,3 38,7

Geschäftstätigkeit

CAPEX 47,6 46,3 -2,7 % -1,3 23,5 21,3

Free Cashflow -23,0 154,1 >100 % 177,2 83,8 79,3

Operativer Free Cashflow3 115,5 147,1 27,3 % 31,6 40,4 74,8

1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren

2 Unverwässertes Ergebnis je Aktie, bezogen auf 67.552.638 Stück Aktien

3 Free Cashflow vor Akquisitionen/Wertpapieren/Geldmarktveranlagungen,

Growth CAPEX und Core Banking Assets

Wien, am 7. August 2024

AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT H1 2024

UMSATZENTWICKLUNG IM DETAIL

Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten sich im ersten

Halbjahr 2024 um 17,2 % auf 1.505,2 Mio EUR, exklusive Paket Türkei betrug

der Anstieg 10,3 %. In allen Divisionen wurde in den ersten sechs Monaten

ein Anstieg verzeichnet: In der Division Brief & Werbepost erhöhten sich die

Umsatzerlöse um 3,5 %, in der Division Paket & Logistik um 28,1 % (+15,2 %

exklusive Paket Türkei) und in der Division Filiale & Bank um 25,0 %.

Der Anteil der Division Brief & Werbepost am Umsatz der Österreichischen

Post betrug im ersten Halbjahr 2024 40,7 %. Der Divisionsumsatz in der Höhe

von 619,0 Mio EUR ist geprägt vom strukturellen Rückgang des adressierten

Briefvolumens durch die elektronische Substitution, aber auch positiv

beeinflusst von den Tarifanpassungen des Vorjahres sowie den großen

landesweiten Wahlen in Österreich (Arbeiterkammer-, Europawahl) im ersten

Halbjahr 2024. Darüber hinaus ist ein verhaltenes Werbegeschäft

feststellbar, bedingt durch die schwache Entwicklung in einzelnen

Handelssegmenten.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete im Berichtszeitraum einen

Anteil von 53,0 % am Konzernumsatz bzw. 804,9 Mio EUR. Das Paketgeschäft

entwickelte sich in allen Regionen sehr positiv. Besonders in der Türkei war

ein starkes Umsatzwachstum zu verzeichnen, maßgeblich beeinflusst von der

hohen Inflation und dem Wechselkurs der türkischen Lira.

Die Division Filiale & Bank erreichte im ersten Halbjahr 2024 einen Anteil

am Konzernumsatz von 6,3 % bzw. 95,7 Mio EUR. Der Hochlauf der Kund*innen

der bank99 sowie die Entwicklung der Zinslandschaft der letzten Monate trug

positiv zum Divisionsumsatz bei.

Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 619,0 Mio EUR stammte im

ersten Halbjahr 2024 zu 62,9 % aus dem Bereich Briefpost & Business

Solutions, zu 26,0 % aus Werbepost und zu 11,1 % aus Medienpost.

Im Bereich Briefpost & Business Solutions lag der Umsatz mit 389,3 Mio EUR

im ersten Halbjahr 2024 um 2,8 % über dem Niveau des Vorjahres. Im Volumen

zeigte sich weiterhin eine rückläufige Mengenentwicklung infolge der

Substitution von Briefen durch elektronische Kommunikationsformen. Die

klassischen Briefvolumen in Österreich haben sich im ersten Halbjahr 2024 um

7 % reduziert. Positiv wirkten die Tarifanpassungen mit September des

Vorjahres sowie Wahlen im ersten Halbjahr 2024 (v.a. Arbeiterkammer- und

Europawahl). Der Inflationsdruck bei allen Kostenarten führte zu Anpassungen

in der Produkt- und Preisstruktur sowie zu notwendigen Effizienzsteigerungen

der internen Abläufe. Die internationale Briefpost zeigte Rückgänge im

Volumen und im Umsatz, der Bereich Business Solutions entwickelte sich

positiv.

Die Umsatzerlöse der Werbepost erhöhten sich im ersten Halbjahr 2024 um 3,6

% auf 160,9 Mio EUR. Das zurückhaltende Werbeverhalten, geprägt von

konjunkturellen Schwierigkeiten sowie der strukturelle Rückgang in

bestimmten Kund*innensegmenten (z.B. Möbel- und Versandhandel), konnten

durch Anpassungen in der Preisstruktur kompensiert werden. Auch die großen

Wahlen im ersten Halbjahr 2024 wirkten positiv auf die Umsatzerlöse.

Der Umsatz mit Medienpost, also der Zustellung von Zeitungen und Magazinen,

erhöhte sich im Periodenvergleich um 7,4 % auf 68,8 Mio EUR. Dieser Anstieg

ist überwiegend auf Preisanpassungen zurückzuführen.

Der Umsatz der Division Paket & Logistik erhöhte sich im ersten Halbjahr

2024 um 28,1 % auf 804,9 Mio EUR, exklusive Paket Türkei lag das Wachstum

bei 15,2 %. Das Paketgeschäft entwickelte sich in allen Regionen sehr

positiv.

Der Bereich Paket Österreich generierte im Berichtszeitraum einen

Umsatzanstieg von 16,3 % auf 434,8 Mio EUR. Die Paketvolumen verzeichneten

im ersten Halbjahr 2024 ein Wachstum von 13 %, das sowohl auf das starke

Vertrauen in die Qualität der Österreichischen Post als auch auf die

steigenden nationalen und internationalen Paketmengen zurückzuführen ist.

Die Umsatzerlöse in der Türkei und Aserbaidschan (Paket Türkei) steigerten

sich um 76,2 % auf 234,5 Mio EUR im Vergleich zu den ersten sechs Monaten

2023. Dieses hohe Wachstum ist maßgeblich durch die Inflation in der Türkei

und dem im Vergleich dazu im ersten Halbjahr 2024 relativ stabil verlaufenen

Wechselkurs der türkischen Lira geprägt.

Das Paketgeschäft in Südost- und Osteuropa (Paket CEE/SEE) zeigt weiterhin

positive Zuwachsraten. Die Umsatzerlöse stiegen in den ersten sechs Monaten

2024 um 17,7 % auf 107,9 Mio EUR. Einen starken Anstieg gab es in dieser

Region von Paketen aus Asien.

Der Bereich Logistics Solutions/Konsolidierung fiel in der aktuellen

Berichtsperiode durch Konsolidierungseffekte um 2,0 Mio EUR auf 27,8 Mio

EUR.

Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank erhöhten sich im ersten

Halbjahr 2024 um 25,0 % auf 95,7 Mio EUR und bestanden zu 78,6 % aus

Erträgen aus Finanzdienstleistungen und zu 21,4 % aus

Filialdienstleistungen. Die Erträge aus Finanzdienstleistungen erhöhten sich

in der aktuellen Berichtsperiode um 32,9 % auf 75,2 Mio EUR. Ausschlaggebend

dafür ist das erhöhte Zinsumfeld in Europa sowie der Kund*innenhochlauf der

bank99. Die Filialdienstleistungen stiegen im ersten Halbjahr 2024 um 2,8 %

auf 20,5 Mio EUR aufgrund inflationsbedingter Preisanpassungen im Bereich

der Handelswaren.

ERGEBNISENTWICKLUNG

Bezogen auf die Umsatzerlöse der Österreichischen Post sind die größten

Aufwandspositionen der Personalaufwand (46,0 %), der Materialaufwand und

Aufwand für bezogene Leistungen (28,8 %) sowie sonstige betriebliche

Aufwendungen (13,0 %). Weiters entfielen 7,0 % auf Abschreibungen und 1,6 %

auf Aufwendungen für Finanzdienstleistungen.

Der Personalaufwand belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf 692,7 Mio EUR,

dies entspricht einem Anstieg von 19,6 % bzw. 113,5 Mio EUR. Die Veränderung

resultiert einerseits aus einem Anstieg der Mitarbeiter*innen im

Post-Konzern außerhalb Österreichs sowie andererseits aus der

kollektivvertraglichen Gehaltsanpassung im operativen Personalaufwand sowohl

in Österreich als auch international. Der Österreichische Post-Konzern

beschäftigte in den ersten sechs Monaten 2024 durchschnittlich 27.803

Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode

durchschnittlich 26.950 Mitarbeiter*innen tätig waren (+3,2 %).

Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und

Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische

Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Im

ersten Halbjahr 2024 sind keine signifikanten Belastungen angefallen.

Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich um 15,8

% auf 433,9 Mio EUR. Erhöhend wirkten vor allem Transporte durch externe

Dienstleister*innen aufgrund der Mehrmenge an Paketen in Österreich sowie in

Südost- und Osteuropa.

Die sonstigen betrieblichen Erträge stiegen im ersten Halbjahr 2024 um 26,0

% auf 47,8 Mio EUR. Diese Entwicklung ist auf inflationsbedingte

Preisanpassungen (z. B. Vermietungen) zurückzuführen. Die sonstigen

betrieblichen Aufwendungen erhöhten sich um 10,3 % auf 196,2 Mio EUR.

Steigerungen waren im Besonderen im Bereich der IT-Dienstleistungen und der

Instandhaltung zu bemerken.

Für die türkischen Tochtergesellschaften ist der Bilanzierungsstandard IAS

29 (Rechnungslegung in Hochinflationsländern) anzuwenden. Dementsprechend

wurden Posten der Gewinn- und Verlustrechnung sowie die nicht-monetären

Posten anhand des allgemeinen Preisindexes angepasst (siehe Geschäftsbericht

2023, Konzernabschluss, Punkt 3.3 Hochinflation). Der Gewinn bzw. Verlust

aus der Nettoposition monetärer Posten ist in der Gewinn- und

Verlustrechnung als eigener Posten dargestellt. Im ersten Halbjahr 2024

betrug der Gewinn aus der Nettoposition monetärer Posten 3,6 Mio EUR (+15,9

Das EBITDA lag im ersten Halbjahr 2024 mit 211,5 Mio EUR um 11,9 % über dem

Niveau des Vorjahres von 189,0 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge

von 14,1 %. Die Abschreibungen waren in den ersten sechs Monaten 2024 mit

105,9 Mio EUR um 12,9 % bzw. 12,1 Mio EUR über dem Vorjahresniveau. Der

Anstieg ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für

die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Das EBIT erreichte 105,6 Mio

EUR im ersten Halbjahr 2024 nach 95,2 Mio EUR im Vorjahr (+10,9 %). Die

EBIT-Marge betrug 7,0 %.

Das Finanzergebnis des Konzerns hat sich im ersten Halbjahr 2024 von 5,7 Mio

EUR auf minus 1,6 Mio EUR verändert. In der Berichtsperiode des Vorjahres

war ein positiver Bewertungseffekt von 7,1 Mio EUR aus Finanzparametern der

Optionsverbindlichkeit für die restlichen 20 % der Anteile an Aras Kargo

enthalten. Die Ertragssteuern erhöhten sich von 22,3 Mio EUR auf 25,5 Mio

EUR. Das Periodenergebnis für die ersten sechs Monate 2024 betrug 78,5 Mio

EUR nach 78,6 Mio EUR im ersten Halbjahr des Vorjahres (-0,2 %). Das

unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,12 EUR nach 1,13 EUR in der

Vorjahresperiode.

ERGEBNIS NACH DIVISIONEN

Das Ergebnis des ersten Halbjahres 2024 stieg von 95,2 Mio EUR auf 105,6 Mio

EUR (+10,9 %) und war geprägt von einer sehr positiven Umsatzentwicklung

(+17,2 %), aber auch von inflationsbedingten Kostensteigerungen.

Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in

den ersten sechs Monaten 2024 ein EBIT von 83,0 Mio EUR nach 77,6 Mio EUR im

Vorjahr (+6,9 %). Dieser Anstieg ist auf die Anpassungen in der Produkt -und

Preisstruktur der Briefpost per 1. September 2023 sowie auf die Wahlen im

ersten Halbjahr 2024, aber auch auf Preiserhöhungen in der Werbe- und

Medienpost, zurückzuführen.

Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 47,3 Mio EUR im

ersten Halbjahr 2024 nach 36,3 Mio EUR in der Vorjahresperiode (+30,1 %).

Das Paketgeschäft hat sich in allen Regionen der Österreichischen Post gut

entwickelt. Maßgeblich zum Ergebnisanstieg beigetragen hat das Paketgeschäft

in der Türkei. Der Geschäftsverlauf in der Türkei ist weiterhin von

Inflation und Währungsumrechnung stark beeinflusst.

Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 5,3 Mio EUR im

ersten Halbjahr 2024 nach 1,1 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Rückgang ist vor

allem auf IT-Sonderaufwendungen im Zusammenhang mit der Migration der

Kernbankensysteme der bank99 zurückzuführen.

Das EBIT der Division Corporate (inklusive Konsolidierung und

konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 19,9 Mio EUR auf

minus 19,4 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative

Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und

Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben

den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der

nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher

Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung

neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts.

CASHFLOW UND BILANZ

Der Cashflow aus dem Ergebnis erreichte im ersten Halbjahr 2024 185,8 Mio

EUR nach 156,7 Mio EUR im ersten Halbjahr 2023 (+18,6 %). Der Cashflow aus

Geschäftstätigkeit betrug in der Berichtsperiode 185,7 Mio EUR im Vergleich

zum Vorjahreswert von 11,4 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die

Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von 10,5 Mio EUR zu

nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres minus 128,5 Mio EUR

betrugen. Die Core Banking Assets beinhalten die Veränderung der

Bilanzposten Finanzielle Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen und

Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen exklusive der

Zahlungsmittel, Zahlungsmitteläquivalente und Guthaben bei Zentralbanken und

fassen somit das Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der bank99 zusammen. Der

Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich im

ersten Halbjahr 2024 auf 175,2 Mio EUR nach 139,9 Mio EUR im Vorjahr.

Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich in den ersten sechs

Monaten 2024 auf minus 31,6 Mio EUR nach minus 34,4 Mio EUR in der

Vorjahresperiode. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und als

Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrug in der aktuellen

Berichtsperiode 46,3 Mio EUR.

Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free

Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten

und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free

Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking

Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 147,1 Mio EUR im Vergleich zu

115,5 Mio EUR im Jahr zuvor. Der Anstieg von 27,3 % ist auf die gute

operative Geschäftsentwicklung sowie auf einen positiven Steuereffekt aus

einer Vorperiode zurückzuführen.

Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit erreichte in den ersten sechs

Monaten 2024 minus 126,4 Mio EUR nach minus 99,0 Mio EUR im Vorjahr. Darin

enthalten war die Dividendenausschüttung an die Aktionär*innen der

Österreichischen Post AG in Höhe von 120,2 Mio EUR.

Die Österreichische Post setzt auf eine solide Bilanz- und

Finanzierungsstruktur. Die Bilanzsumme lag per 30. Juni 2024 bei 6,0 Mrd

EUR. Aktivseitig bildeten Sachanlagen in Höhe von 1.359,2 Mio EUR eine der

größten Bilanzpositionen und inkludierten Nutzungsrechte aus

Leasingverhältnissen von 378,1 Mio EUR. Zudem gab es immaterielle

Vermögenswerte und Geschäfts- oder Firmenwerte aus Unternehmenserwerben, die

per 30. Juni 2024 mit 148,4 Mio EUR ausgewiesen sind. In der Bilanz sind

Forderungen in Höhe von 474,8 Mio EUR ausgewiesen, die anderen finanziellen

Vermögenswerte lagen zum 30. Juni 2024 bei 17,1 Mio EUR. Finanzielle

Vermögenswerte aus Finanzdienstleistungen betrugen per Ende des zweiten

Quartals 2024 3.655,3 Mio EUR und resultieren im Wesentlichen aus der

Geschäftstätigkeit der bank99.

Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen

Post-Konzerns zum 30. Juni 2024 bei 682,0 Mio EUR (Eigenkapitalquote von

11,4 %). Die pro-forma Eigenkapitalquote (bank99 nach der Equity-Methode

berücksichtigt) betrug per Ende Juni 2024 28 %. Die Rückstellungen lagen mit

Ende der Berichtsperiode bei 570,8 Mio EUR, die anderen finanziellen

Verbindlichkeiten beliefen sich auf 659,0 Mio EUR und die Verbindlichkeiten

aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 575,8 Mio EUR.

Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 3.469,5

Mio EUR resultieren aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und

Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99).

AUSBLICK 2024

Die internationalen Brief- und Paketmärkte zeigen weiterhin divergierende

Trends. Das schwache Wirtschaftswachstum in vielen Ländern Europas und das

damit verbundene zurückhaltende Investitionsklima beeinflusst das

Kaufverhalten von Unternehmen und privaten Konsument*innen. Dies resultiert

in einer reduzierten Volumenentwicklung bei Brief- und Werbesendungen und

gleichzeitig steigenden Paketmengen durch den weiter wachsenden

Online-Handel.

Umsatzwachstum 2024

Wie bereits in den ersten sechs Monaten des Jahres ersichtlich war, wird das

Umsatzwachstum 2024 durch positive Rahmenbedingungen begünstigt. Gemäß

aktuellen Entwicklungen sollte - abhängig vom Wechselkurs der türkischen

Lira zum Jahresende - ein Umsatzanstieg zumindest im oberen einstelligen

Bereich möglich sein.

In der Division Brief & Werbepost ist für 2024 von einem weitgehend stabilen

Umsatz auszugehen. Der Basistrend einer sinkenden Mengenentwicklung der

klassischen Briefpost wird weiter anhalten. Darüber hinaus ist durch die

schwache Konjunktur mit einem schwierigen Einzelhandelsumfeld und somit auch

einem verringerten Volumen an Werbe- und Medienpost zu rechnen. Positiv

wirken sollten große Wahlen in Österreich auf lokaler und nationaler Ebene,

aber auch Preisanpassungen bei diversen Produkten.

In der Division Paket & Logistik wird in Summe mit einem zweistelligen

Umsatzanstieg gerechnet. Die Wachstumsprognosen sind in den einzelnen

Regionen unterschiedlich. Speziell am türkischen Markt ist durch die

Anwendung des Hyperinflation Accounting die finale Umsatzentwicklung stark

von Inflation und Wechselkurs abhängig.

In der Division Filiale & Bank wird in Abhängigkeit des Zinsumfelds ein

zweistellig wachsender Umsatz angepeilt. Hier gilt als wichtigstes Ziel für

das Jahr 2024 die Finalisierung der Migration der Kernbankensysteme.

Konzernergebnis 2024

Umsatzwachstum einerseits aber auch Kostendisziplin und Effizienz anderseits

sind notwendig, um die angepeilte Stabilität der Österreichischen Post

sicherzustellen. Auf Basis des guten Umsatztrends geht das Unternehmen auch

von einem Ergebnisanstieg für 2024 aus. In einem anhaltend stabilen

makroökonomischen Umfeld in den Märkten der Österreichischen Post ist mit

einer EBIT-Verbesserung im mittleren einstelligen Bereich zu rechnen.

Investitionsprogramm 2024

Das massive Investitionsprogramm der letzten Jahre - in Österreich wurde die

Sortierkapazität nahezu verdreifacht - ist mittlerweile abgeschlossen.

Schwerpunkte der Investitionen der nächsten Jahre sind der Ausbau der

internationalen Logistik sowie der E-Mobilität. Bis 2030 gilt es

beispielsweise die CO2-freie Zustellung auf der letzten Meile in Österreich

zu schaffen. In Summe sind für das Jahr 2024 70-80 Mio EUR an

Maintenance-CAPEX (Automatisierung, Digitalisierung, Instandhaltung) und

40-50 Mio EUR an Investitionen für grüne Transformation

(Photovoltaikanlagen, E-Mobilität, E-Ladeinfrastruktur) sowie rund 30 Mio

EUR an Wachstumsinvestitionen (Growth CAPEX), vor allem nun in der Türkei

sowie Südost- und Osteuropa, vorgesehen.

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