Strack-Zimmermann fordert weitere Waffenlieferungen an Kiew
BERLIN (dpa-AFX) - Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Europaparlament, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, fordert von Bundesregierung und anderen EU-Staaten weitere Maßnahmen, um die Schlagkraft der gerade an die Ukraine gelieferten amerikanischen F-16-Kampfjets zu erhöhen. "Es ist ein wichtiges Signal und effektive Unterstützung, dass die F-16 jetzt endlich geliefert werden", sagte die FDP-Politikerin der "Rheinischen Post". Europa dürfe nicht nachlassen. "Alle Staaten - nicht nur Deutschland - müssen alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Ukraine zu schützen und zu befähigen, sich weiterhin zur Wehr zu setzen", mahnte Strack-Zimmermann. "Dazu gehören auch Luftabwehreinheiten und, ob das Kanzleramt es hören will oder nicht, nach wie vor der Marschflugkörper Taurus."
Strack-Zimmermann hatte in den vergangenen Monaten immer wieder - vor der Europawahl noch als Vorsitzende des Bundestags-Verteidigungsausschusses - die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in das von Russland angegriffene Land verlangt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dies bisher unter anderem mit der Begründung abgelehnt, Deutschland dürfe nicht in den Krieg hineingezogen werden. Die Marschflugkörper haben eine große Reichweite und würden der Ukraine damit prinzipiell auch Angriffe weit hinter der Frontlinie auf russischem Staatsgebiet ermöglichen.
Der für den Verteidigungsetat zuständige SPD-Haushaltspolitiker Andreas Schwarz schlug unterdessen vor, Lenkflugkörper vom Typ AMRAAM zu liefern, da diese ohnehin von der Bundeswehr im nächsten Jahr ausgemustert werden sollen. Munition sei ein zentrales Thema für die Bewaffnung der F-16, Deutschland habe dafür die Raketen vom Typ Sidewinder, Iris-T und AMRAAM im Bestand, sagte Schwarz der "Rheinischen Post"./shy/DP/zb
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