Addiko-Vorstand spricht sich für Annahme des neuen NLB-Angebots aus / Angebot finanziell attraktiv - Aber unsicher, ob Offerte erfolgreich ist
Der Vorstand der Addiko Bank hat sich am Donnerstag gegenüber den Aktionären für eine Annahme des verbesserten Angebots der slowenischen Bankengruppe NLB ausgesprochen. Die Offerte sei "aus finanzieller Sicht attraktiv", schreibt das Management. Das neue Angebot von 22 Euro je Addiko-Aktie sei "angemessen" und entspreche einem von 15,8 Prozent gegenüber dem Börsenschlusskurs vom 14. Mai 2024, dem letzten Handelstag vor Ankündigung der Offerte seitens der NLB.
Zudem liege der Angebotspreis über dem derzeit durchschnittlichen Kursziel der Analysten von 18,75 Euro. Das Angebot der NLB läuft bis 16. August. Das ursprüngliche Angebot der NLB lautete auf 20 Euro je Aktie, Mitte Juli stockten die Slowenen die Offerte um 2 Euro auf.
Laut Vorstand ist allerdings unsicher, ob das Angebot auch erfolgreich sein wird. Denn die NLB strebt eine "bedeutende Mehrheitsbeteiligung" an der Addiko Bank an und hat sich eine Mindestannahmeschwelle von 75 Prozent der Addiko-Aktien auferlegt. Die NLB habe sich allerdings das Recht vorbehalten, auf die Mindestannahmeschwelle zu verzichten.
Darüber hinaus sieht der Vorstand in der komplexen Aktionärsstruktur ein potenzielles Hindernis, insbesondere was die serbische Alta Pay betrifft, deren Absichten unklar sind. Die Alta Pay, die derzeit 9,63 Prozent an der Addiko Bank hält, hat jüngst ihren Antrag auf Nichtuntersagung des Erwerbs einer Beteiligung von mehr als 10 Prozent bei der Finanzmarktaufsicht zurückgezogen. Auf Bitte der Bank um eine Stellungnahme zu den Absichten der Alta Pay habe es bisher keine Antwort gegeben.
Neben den knapp 10 Prozent hielt die Alta Pay bis vor kurzem noch weitere 26,83 Prozent in Form von diversen Optionsverträgen an Addiko, davon hat sie nun 6,87 Prozent an die ebenfalls serbische Diplomat Pay D.O.O. verkauft. Damit steht die Alta Pay nun bei einem Anteil über bedingte Aktienkaufverträge von 19,96 Prozent. Die Diplomat kommt nach neuestem Stand auf einen Addiko-Anteil von 9,99 Prozent.
"Der Vorstand ist nicht in der Lage, eine belastbare Aussage zu den Absichten von Alta Pay und Diplomat hinsichtlich deren Addiko Aktien, einschließlich im Zusammenhang mit dem Verbesserten Angebot, zu treffen", heißt es in dem Schreiben vom Donnerstag. Der Aufsichtsrat der Addiko Bank schloss sich der Meinung des Vorstandes an und unterstützt ebenfalls eine Annahme des neuen NLB-Angebots. Der Betriebsrat gab keine gesonderte Äußerung zu der Angebotsverbesserung ab.
bel/tpo
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