ROUNDUP: Kering stimmt auf weiteren Gewinneinbruch ein - Gucci erneut schwach
PARIS (dpa-AFX) - Der Modekonzern Kering
Viele Analysten senkten ihre Gewinnwartungen angesichts der verhaltenen Prognose fürs zweite Halbjahr von Kering. Der prognostizierte Rückgang falle deutlicher als von ihr und vom Markt erwartet, schrieb etwa Analystin Louise Singlehurst von der Investmentbank Goldman Sachs in einer ersten Einschätzung. Die Neuausrichtung von Gucci brauche offenbar noch mehr Zeit. Derzeit sei nicht abzuschätzen, wann sich die Gewinne erholten.
Seit Monaten leidet die Luxusmodebranche unter der schwachen Nachfrage. Insbesondere in Asien gestalten sich die Geschäfte für die Konzerne momentan schwierig, weil dort viele Reiche die Wirtschaftsflaute in der Volksrepublik China zu spüren bekommen. Und auch in anderen Regionen hat sich der Nachfrage-Boom aus der Zeit nach der Corona-Pandemie mittlerweile abgekühlt.
Im ersten Halbjahr sank der Umsatz von Kering im Jahresvergleich um 11 Prozent auf rund neun Milliarden Euro ein. Dabei ließ die mit Abstand wichtigste Marke Gucci mit einem Erlösminus von rund einem Fünftel kräftig Federn, aber auch Yves Saint Laurent stand unter Druck. Zuwächse verzeichnete das Brillen-Geschäft.
Der operative Gewinn von Kering brach der sechs Monate bis Ende Juni um 42 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro ein. Unter dem Strich halbierte sich der Gewinn in etwa auf 878 Millionen Euro.
Damit schnitt Kering abermals deutlich schlechter ab als Konkurrent
LVMH
Für die Kering-Aktien ging es am Donnerstag bis auf fast 270 Euro nach unten. Bis zum späten Vormittag verringerte sich das Minus etwas auf acht Prozent bei einem Kurs von rund 276 Euro. Allein 2024 haben die Aktien aber 30 Prozent verloren und damit deutlich mehr als LVMH, der seit dem Jahreswechsel elf Prozent Börsenwert eingebüßt hat.
An der Börse ist LVMH auch deutlich mehr wert als Kering. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 330 Milliarden Euro ist LVMH hinter dem Chipindustrieausrüster ASML der zweitwertvollste Konzern im Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50. Kering bringt nach dem aktuellen Kursrutsch gut 33 Milliarden Euro auf die Börsenwaage./mis/ngu/zb
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Relevante Links: LVMH Moët Hennessy Louis Vuitton SE, Kering S.A., Hermes International SA