AUSTIN/MOUNTAIN VIEW (dpa-AFX) - Tesla verschiebt die
Vorstellung seines Robotaxis um rund zwei Monate auf Oktober. Er
habe noch einige Verbesserungen angeordnet, sagte Tesla-Chef Elon
Musk am Dienstag (Ortszeit). Der neue Termin ist nun am 10. Oktober
statt am 8. August. Weiterhin blieb offen, ob Teslas Robotaxi noch
weiterhin Lenkrad und Pedale haben soll - und wann es tatsächlich
auf die Straße kommen könnte.
Unterdessen passiert die Google -Schwesterfirma Waymo
weitere Meilensteine in ihrem bereits aktiven Robotaxi-Fahrdienst.
Ihre fahrerlosen Autos absolvierten mehr als zwei Millionen Fahrten
mit Passagieren. Pro Woche gibt es aktuell rund 50.000 Fahrten,
hauptsächlich in San Francisco und Phoenix. Alphabet
will nun weitere fünf Milliarden Dollar in den Ausbau des Dienstes
stecken, wie der Konzern mitteilte.
Waymo ist damit die klare Nummer eins im Robotaxi-Markt, nachdem der
Konkurrent Cruise aus dem Autokonzern General Motors
von einem Unfall gebremst wurde. Cruise stoppte im Oktober Fahrten
in San Francisco und anderen Städten. Eine Fußgängerin war unter
eines der selbstfahrenden Autos der Firma geraten und von ihm
mehrere Meter mitgezerrt worden. Am Dienstag kündigte GM an, dass
die Produktion eines neuen Cruise-Fahrzeugs ohne Lenkrad und Pedale
auf unbestimmte Zeit verschoben werde.
Waymo setzt zu selbstfahrenden Wagen umgebaute Jaguar-Elektroautos
ein, auch Cruise will nun vorerst weiter auf modifizierte Fahrzeuge
des GM-Modells Chevy Bolt verwenden. Ein Grund ist, dass Fahrzeuge
ohne Lenkrad und Pedale auf US-Straßen weiterhin eine spezielle
Genehmigung bräuchten, auch wenn die Steuerelemente nicht benutzt
werden. Musk ließ offen, ob Tesla sich um eine solche Erlaubnis
bemühen werde.
Er behauptete zudem, dass der Ansatz von Tesla beim autonomen Fahren
gleichermaßen überall funktionieren werde, während Waymo erst
hochpräzise Karten neuer Gebiete für die Fahrzeuge anfertige. Auch
wiederholte er frühere Ankündigungen, dass Tesla-Besitzer ihre
Fahrzeuge zeitweise in eine Flotte selbstfahrender Autos einbringen
können sollen, um damit Geld zu verdienen. Das verspricht Musk
allerdings schon seit Jahren./so/DP/zb