Aktien Frankfurt: SAP und US-Börsen treiben Dax-Erholung voran
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Rekordlauf der SAP-Aktie nach starken
Quartalszahlen hat dem Dax am Dienstag weitere
Erholungsimpulse geliefert. Darüber hinaus stützt die fortgesetzt
positive Stimmung an den US-Börsen. Am Vortag hatten dort
insbesondere Technologieaktien die Stabilisierung nach den jüngst
deutlichen Verlusten angetrieben. Die Wall Street dürfte am Dienstag
zudem weiter leicht zulegen.
Der Dax gewann am Nachmittag 0,92 Prozent auf 18.576,84 Punkte und
überwand so auch locker die 50-Tage-Linie. Diese bei etwas unter
18.450 Punkten verlaufende gleitende Durchschnittslinie gibt
Hinweise auf den mittelfristigen Trend. Der MDax der
mittelgroßen Werte sank um 0,33 Prozent auf 25.335,45 Punkte.
Nach dem Start der Berichtssaison in den USA rücken inzwischen auch
hierzulande zunehmend Quartalsberichte in den Fokus. So legte
Europas größter Softwarehersteller SAP am Vorabend
sein Zahlenwerk zum zweiten Quartal vor und ist nun noch etwas
ambitionierter beim operativen Gewinn 2025. Analyst Toby Ogg von
JPMorgan sprach von insgesamt ordentlichen Zahlen in einem Umfeld,
das zunehmend unter Druck stehe. Die im Dax schwer gewichtete Aktie
sprang auf ein Rekordhoch von etwas unter 197 Euro. Zuletzt ging es
um 6,6 Prozent nach oben.
Sartorius gewannen 7,8 Prozent und machten damit
einen Teil der hohen Verluste im Zuge der jüngsten Prognosekürzung
wieder wett. Vorbörsliche Kursgewinne des US-Life-Sciences-Konzerns
Danaher nach dessen Quartalzahlen galt als Auslöser.
Sie seien besser als von Analysten erwartet ausgefallen, hieß es am
Markt. Das helfe auch den Göttingern.
Die starken Quartalszahlen von Givaudan aus der
Schweiz waren unterdessen kein weiterer Kurstreiber für den
Duftstoffe- und Aromenhersteller Symrise .
JPMorgan-Analystin Celine Pannuti lobte zwar Umsatz und Marge des
Konkurrenten, hatte aber Gewinnmitnahmen erwartet. Genauso kam es,
und auch Symrise litten mit minus 1,6 Prozent unter Gewinnmitnahmen.
Weitere Unternehmen am deutschen Aktienmarkt enttäuschten mit
gesenkten Jahreszielen. Der Sportwagenbauer Porsche
schob seine Prognosekappungen zwar auf Probleme bei einem
Zulieferer, die Aktie sank aber dennoch an das Dax-Ende und gab 5,2
Prozent ab. Infineon litten mit minus 2,4 Prozent
unter einem schwächer als erwarteten Quartalsausblick des
Chipherstellers NXP aus den Niederlanden.
Beim Antriebsspezialisten Vitesco zog die
Prognosesenkung zugleich auch eine Kappung der Jahresziele des
Mutterkonzerns Schaeffler nach sich. Beide Aktien
verloren im SDax etwas mehr als zwei Prozent.
Hypoport brachen dagegen um 25 Prozent ein, nachdem
das Tech-Unternehmen für die Kredit- und Immobilienwirtschaft zur
Vorlage seiner Quartalszahlen eine vom Markt erhoffte Anhebung der
Jahresziele schuldig geblieben war. Vielmehr gab es keinerlei
Aussagen zum Ausblick.
Eine Analystenstudie verhalf Fresenius im Dax zu
einem Plus von 3,8 Prozent. Die US-Bank Morgan Stanley stufte die
Anteile des Krankenhausbetreibers und Medizintechnikunternehmens auf
"Overweight" hoch. Analyst Robert Davies sieht durch die
Verschlankung des Portfolios einen Wendepunkt erreicht und hob seine
Ergebnisprognosen bis 2026 an.
Der Euro wurde am Nachmittag zu 1,0859 US-Dollar
gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs
zuletzt am Montag auf 1,0888 (Freitag: 1,0890) Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,50 Prozent am Vortag auf
2,48 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,11
Prozent auf 124,75 Punkte. Der Bund-Future gewann
0,28 Prozent auf 132,18 Punkte./ck/mis