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VARTA AG AG kündigt finanzielle Neuaufstellung mit StaRUG-Verfahren an
Ellwangen (ots) - Die VARTA AG hat heute entschieden, kurzfristig beim
zuständigen Amtsgericht Stuttgart die Durchführung eines
Restrukturierungsvorhabens dem Unternehmensstabilisierungs- und
-restrukturierungsgesetz (kurz: StaRUG) anzuzeigen. Das geplante
StaRUG-Verfahren ist ein wichtiger Baustein zur Implementierung eines
aktualisierten Restrukturierungskonzepts der VARTA. Im Rahmen des Verfahrens
stehen verschiedene Konstellationen möglicher Fremd- und
Eigenkapitalfinanzierungen zur Diskussion. Das StaRUG-Verfahren würde der VARTA
die Möglichkeit eines finanziellen Neustarts ermöglichen, um nachhaltig wieder
wettbewerbsfähig zu werden.
"Wir sind zuversichtlich, dass unser Restrukturierungskonzept eine solide Basis
für die zukünftige Stabilität und Perspektive der VARTA schafft", erklärt der
CEO der VARTA AG, Michael Ostermann. "Unser engagiertes Team und unsere Partner
arbeiten unermüdlich daran, die bestmögliche Lösung zu finden."
Schulden- und Kapitalschnitt im StaRUG-Verfahren
Mit der Anzeige des StaRUG-Verfahrens soll eine mögliche Insolvenz des
Unternehmens nachhaltig abgewendet werden. Die Umsetzung des
Restrukturierungskonzepts im StaRUG-Verfahren sichert Arbeitsplätze und schützt
Gläubigerinteressen besser als mögliche Alternativszenarien. Für VARTA steht
dabei die Reduzierung der aktuellen Schulden im Fokus.
"VARTA wird die Schulden mit Hilfe des StaRUG Verfahrens auf eine angemessene
Größenordnung bringen müssen, um wieder Schritte nach vorne machen zu können",
sagt Michael Giesswein, CRO der VARTA AG. "Die aktuelle Schuldensituation
verbaut der VARTA-Gruppe absehbar die Chancen auf eine positive
Geschäftsentwicklung. Ohne die Reduzierung unserer Schulden können wir
notwendige Investitionen nicht tätigen.", so Giesswein weiter. Die Folge:
Marktpotentiale können nicht erschlossen und Umsatzchancen nicht genutzt werden.
Die Position von VARTA im Markt würde so von Jahr zu Jahr schlechter werden.
Den Ausweg aus dieser Situation böte ein Schuldenschnitt im Rahmen des
StaRUG-Verfahrens. Der Schuldenschnitt ist eine Vereinbarung zwischen dem
Schuldner und seinen Gläubigern, die einen Teil der Schulden erlassen, um die
finanzielle Stabilität des Unternehmens wiederherzustellen. Zu diesem Schritt
wären die Gläubiger der VARTA zum jetzigen Zeitpunkt jedoch nur bereit, wenn ein
Kapitalschnitt auf null erfolgt (das bestehende Grundkapital wird auf null
herabgesetzt) und frisches, für die Restrukturierung benötigtes Kapital
(Fremdkapital oder Eigen- und Fremdkapital), eingebracht wird. Durch den
Kapitalschnitt auf null werden sämtliche der bestehenden Aktien ihren Wert
verlieren und die Börsennotierung der VARTA AG zeitnah dauerhaft eingestellt
(Delisting). Dieses Vorgehen ist notwendig, um die weitere Sanierung und den
Neuanfang des Unternehmens zu finanzieren.
Durch einen Neuanfang zur alten Stärke
"Für VARTA geht es bei dem Neuanfang nicht nur um einen jährlichen Umsatz von
mehr als 800 Mio. Euro weltweit, sondern auch um den Erhalt der
Geschäftsbeziehungen zu mehr als 3.000 Zulieferern sowie über 10.000
Handelspartnern, Fachhandwerksbetrieben und Kunden in über 100 Ländern." hält
Mark Hundsdorf CFO der VARTA fest.
Für eine nachhaltige Perspektive ist in allen Geschäftsfeldern die Umsetzung
weiterer operativer Maßnahmen nötig, um marktgerecht und wettbewerbsfähig
aufgestellt zu sein. Dabei geht es auch um strategische Investitionen: "Wir
müssen investieren, um unsere Chancen zu maximieren: Wir wollen von
Wachstumsbereichen profitieren und unsere Marktposition nachhaltig stärken",
ordnet Michael Ostermann ein. Ein Beispiel dafür ist das Geschäftsfeld Energy
Storage, in dem die VARTA langfristig positiv am wachsenden Heimspeichermarkt
partizipieren kann".
Rainer Hald, CTO der VARTA ergänzt: "Mit der Sicherung der Schlüsseltechnologie
'Batterie' am Standort Deutschland leistet VARTA einen entscheidenden Beitrag
zur wirtschaftlichen Widerstandsfähigkeit und Unabhängigkeit Europas. Unser Ziel
ist es, dem Unternehmen mit dem Restrukturierungskonzept eine Zukunft zu
schaffen, um genau dies auch weiterhin tun zu können."
Zu diesem Neuanfang gehört auch die Beteiligung von Finanzgläubigern und
Investoren, die einen Beitrag zur Restrukturierung der VARTA leisten, um, nach
aktueller Schätzung, einen finanziellen Bedarf im hohen zweistelligen
Millionen-Euro-Bereich zu decken. Hierzu laufen aktuell konstruktive
Verhandlungen mit unterschiedlichen, potenziellen Investoren, unter anderem
einer vom derzeitigen mittelbaren Mehrheitseigentümer DDr. Michael Tojner
kontrollierten Gesellschaft, der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, sowie weiteren
interessierten Parteien, mit denen unterschiedliche Vorschläge diskutiert
werden.
Der Vorstand der Gesellschaft geht davon aus, zügig zu einer Einigung
hinsichtlich einem der diskutierten Vorschläge zu kommen und entsprechende
Vereinbarungen mit den relevanten Parteien abschließen und einen
Restrukturierungsplan zur Abstimmung stellen zu können. Das über das
StaRUG-Verfahren umzusetzende Sanierungskonzept und die darin vorgesehenen
Maßnahmen sollen VARTA in die Lage versetzen, Schlüsseltechnologien in
Deutschland zu erhalten sowie Arbeitsplätze und Wertschöpfung nachhaltig zu
sichern.
VARTA wird die Öffentlichkeit über den Prozess und den weiteren Fortgang laufend
informieren.
Über VARTA AG
Die VARTA AG produziert und vermarktet ein umfassendes Batterie-Portfolio von
Mikrobatterien, Haushaltsbatterien, Energiespeichersystemen bis zu
kundenspezifischen Batterielösungen für eine Vielzahl von Anwendungen. Durch
intensive Forschung und Entwicklung setzt VARTA in vielen Bereichen der
Lithium-Ionen-Technologie und bei Mikrobatterien weltweite Maßstäbe und ist so
anerkannter Innovationsführer in den wichtigen Wachstumsmärkten der
Lithium-Ionen-Technologie sowie bei primären Hörgerätebatterien. Der VARTA AG
Konzern beschäftigt derzeit rund 4.000 Mitarbeiter. Mit fünf Produktions- und
Fertigungsstätten in Europa und Asien sowie Vertriebszentren in Asien, Europa
und den USA sind die operativen Tochtergesellschaften der VARTA AG derzeit in
über 100 Ländern weltweit tätig.
Pressekontakt:
Interim-Pressesprecher
VARTA AG
Jürgen Beilein
E-Mail: mailto:PR@varta-ag.com
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/12281/5827538
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