ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Weitere Verluste - Aber positive Dow-Woche
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben nach dem jüngsten
Rückschlag am Freitag weiter nachgegeben. Zum Handelsende stand der
Dow Jones Industrial 0,93 Prozent im Minus bei
40.287,53 Punkten. Damit zollte der Leitindex der Rekordjagd vor dem
gestrigen Rückschlag weiter Tribut, behauptete aber einen
Wochengewinn von 0,7 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 verabschiedete sich am
Freitag 0,71 Prozent tiefer mit 5.505,00 Zählern. Der
technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 sank um
0,93 Prozent auf 19.522,62 Punkte. Angesichts von drei schwachen
Handelstagen in Folge büßte er auf Wochensicht knapp 4 Prozent ein.
Für anhaltende Unsicherheit am Markt sorgten auch die sich mehrenden
Anzeichen, dass der demokratische US-Präsident Joe Biden womöglich
aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit aussteigen könnte. Angesichts
von enormem Druck aus der eigenen Partei schließt der 81-Jährige
einen Rückzug Medienberichten zufolge nicht mehr kategorisch aus.
Auch die allererste Reihe der Demokraten soll mittlerweile versucht
haben, Biden zum Rückzug zu bewegen. Als möglicher Ersatz ist in den
vergangenen Wochen Bidens Stellvertreterin Kamala Harris mehr und
mehr in den Fokus gerückt. Zuletzt kündigte der an Corona erkrankte
Biden allerdings für die kommende Woche weitere Wahlkampftermine an.
Im Fokus der Anleger standen neben einigen Geschäftszahlen die
weltweiten IT-Probleme, die bei vielen Unternehmen teilweise massive
Störungen des operativen Geschäfts verursacht haben. Verantwortlich
dafür war ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma
Crowdstrike für eine weit verbreitete Software, die
vor allem bei großen Unternehmen zum Einsatz kommt. Crowdstrike hat
das Problem inzwischen behoben.
Die Titel der Firma büßten zwar als Nasdaq-100-Schlusslicht 11,1
Prozent ein. Vorbörslich war der Kurseinbruch aber noch viel
heftiger ausgefallen. Auch die Aktien des von dem
Crowdstrike-Problem betroffenen Softwareriesen Microsoft
berappelten sich im Vergleich zur vorbörslichen
Kursentwicklung: Sie verloren letztlich 0,7 Prozent.
Größter Verlierer im Dow war Travelers mit einem
Kursrutsch von 7,8 Prozent. Der Versicherer hatte zwar im
abgelaufenen Quartal dank deutlich geringerer Kosten für
Naturkatastrophen und gestiegener Prämieneinnahmen deutlich mehr
verdient als vor einem Jahr und übertraf die Erwartungen. Doch die
Aktien waren die vergangenen Tagen schon stark gelaufen - nun
versilberten einige Anleger offenbar die Kursgewinne.
Bei den Papieren von Indexnachbar American Express
stand ein Minus von 2,7 Prozent zu Buche. Weil die abgerechneten
Transaktionen im zweiten Quartal nicht so stark stiegen wie von
Analysten geschätzt, will der Kreditkartenkonzern rund 15 Prozent
mehr Geld als vergangenes Jahr ins Marketing stecken.
Die im bisherigen Jahresverlauf starken Aktien von Netflix
entwickelten sich nach Zahlen mit minus 1,5 Prozent
letztlich schwächer als der Nasdaq 100. Der Streaminganbieter wächst
weiter ungebremst und will dem klassischen Fernsehen verstärkt
Zuschauer abjagen. Im vergangenen Quartal konnte er seine Kundenzahl
steigern. Bei Umsatz und Gewinn gab es deutliche Zuwächse. Seit 2023
geht Netflix gegen das Teilen von Passwörtern vor, was der
Geschäftsentwicklung zugute kommt. Allerdings blieb das Umsatzziel
des Unternehmens für das laufende Quartal knapp hinter den
Erwartungen zurück.
Dagegen sprangen die Aktien von Starbucks um 6,9
Prozent hoch. Sie profitierten von einem Bericht des Wall Street
Journal. Dort hieß es unter Berufung auf mit der Angelegenheit
vertraute Personen, dass die Anlagegesellschaft Elliott Management
des aktivistischen Investors Paul Singer mit einer beträchtlichen
Beteiligung bei der Kaffeehauskette eingestiegen sei.
Der Euro knüpfte an die deutlichen Vortagsverluste an
und sank im New Yorker Handel auf 1,0880 US-Dollar. Die Europäische
Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0890 (Donnerstag:
1,0930) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9182 (0,9149) Euro
gekostet.
Am US-Anleihenmarkt ging es mit den Kursen nach unten. Der
Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank im
späten Handel um 0,34 Prozent auf 110,84 Punkte. Die Rendite
zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,24 Prozent./gl/he