Aktien New York: Indizes weiten Verluste aus - Noch positive Dow-Wochenbilanz
NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben nach dem jüngsten
Rückschlag am Freitag weitere Verluste verzeichnet. Im
Handelsverlauf weiteten die wichtigste Indizes ihre Kursabschläge
aus. Der Dow Jones Industrial sank zuletzt um 0,99
Prozent auf 40.262,88 Punkte. Damit zollte der Leitindex der
Rekordjagd vor dem gestrigen Rückschlag weiter Tribut. Er steuert
aber immer noch auf ein Wochenplus von 0,7 Prozent zu.
Der marktbreite S&P 500 verlor vor dem Wochenende
0,71 Prozent auf 5.505,12 Zähler. Der technologielastige
Auswahlindex Nasdaq 100 gab um 1,01 Prozent auf
19.506,23 Punkte nach. Angesichts der Verluste der vergangenen zwei
Handelstage zeichnet sich für ihn ein Wochenminus von 4 Prozent ab.
Für die anhaltende Unsicherheit am Markt sorgten wohl auch die sich
mehrenden Anzeichen, dass der demokratische US-Präsident Joe Biden
womöglich aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit aussteigen könnte.
Angesichts von enormem Druck aus der eigenen Partei schließt der
81-Jährige einen Rückzug Medienberichten zufolge nicht mehr
kategorisch aus. Auch die allererste Reihe der Demokraten soll
mittlerweile versucht haben, Biden zum Rückzug zu bewegen. Als
möglicher Ersatz ist in den vergangenen Wochen Bidens
Stellvertreterin Kamala Harris mehr und mehr in den Fokus gerückt.
Zuletzt kündigte der an Corona erkrankte Biden allerdings für die
kommende Woche allerdings weitere Wahlkampftermine an
Im Fokus der Anleger standen neben einigen Geschäftszahlen die
weltweiten IT-Probleme, die bei vielen Unternehmen teilweise massive
Störungen des operativen Geschäfts verursacht haben. Verantwortlich
dafür war ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma
Crowdstrike für eine weit verbreitete Software, die
vor allem bei großen Unternehmen zum Einsatz kommt. Crowdstrike hat
das Problem inzwischen behoben.
Die Titel der Firma büßten zwar als Nasdaq-100-Schlusslicht 11,7
Prozent ein. Vorbörslich war der Kurseinbruch aber noch viel
heftiger ausgefallen. Auch die Aktien des von dem
Crowdstrike-Problem betroffenen Softwareriesen Microsoft
berappelten sich im Vergleich zur vorbörslichen
Kursentwicklung: Sie verloren zuletzt 0,8 Prozent.
Größter Verlierer im Dow war Travelers mit einem
Kursrutsch von 7,3 Prozent. Der Versicherer hatte zwar im
abgelaufenen Quartal dank deutlich geringerer Kosten für
Naturkatastrophen und gestiegener Prämieneinnahmen deutlich mehr
verdient als vor einem Jahr und übertraf die Erwartungen. Doch die
Aktien waren die vergangenen Tagen schon stark gelaufen - nun
versilberten einige Anleger offenbar die Kursgewinne.
Bei den Papieren von Indexnachbar American Express
stand vor dem Wochenende ein Minus von 2,8 Prozent zu Buche. Weil
die abgerechneten Transaktionen im zweiten Quartal nicht so stark
stiegen wie von Analysten geschätzt, will der Kreditkartenkonzern
rund 15 Prozent mehr Geld als vergangenes Jahr ins Marketing
stecken.
Die Aktien von Netflix entwickelten sich nach Zahlen
mit zuletzt minus 1,7 Prozent schwächer als der Nasdaq 100. Der
Streaminganbieter wächst weiter ungebremst und will dem klassischen
Fernsehen verstärkt Zuschauer abjagen. Im vergangenen Quartal konnte
er seine Kundenzahl steigern. Bei Umsatz und Gewinn gab es deutliche
Zuwächse. Seit 2023 geht Netflix gegen das Teilen von Passwörtern
vor, was der Geschäftsentwicklung zugute kommt. Allerdings blieb das
Umsatzziel des Unternehmens für das laufende Quartal knapp hinter
den Erwartungen zurück./gl/he