ROUNDUP/Aktien New York: Weitere Verluste vor dem Wochenende
NEW YORK (dpa-AFX) - Den US-Börsen hat nach dem jüngsten Rückschlag
am Freitag weitere Verluste verzeichnet. Der Dow Jones Industrial
sank gut eine Stunde nach Handelsbeginn um 0,66
Prozent auf 40.394,41 Punkte. Damit zollte der Leitindex der
Rekordjagd vor dem gestrigen Rückschlag weiter Tribut. Er steuert
aber immer noch auf ein Wochenplus von 1 Prozent zu.
Der marktbreite S&P 500 verlor 0,26 Prozent auf
5.530,29 Zähler. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
gab um 0,41 Prozent auf 19.623,67 Punkte nach.
Angesichts der Verluste der vergangenen zwei Handelstage zeichnet
sich für ihn ein Wochenminus von 3,5 Prozent ab.
Für die anhaltende Unsicherheit am Markt sorgten wohl auch die sich
mehrenden Anzeichen, dass der demokratische US-Präsident Joe Biden
womöglich aus dem Rennen um eine zweite Amtszeit aussteigen könnte.
Angesichts von enormem Druck aus der eigenen Partei schließt der
81-Jährige einen Rückzug Medienberichten zufolge nicht mehr
kategorisch aus. Auch die allererste Reihe der Demokraten soll
mittlerweile versucht haben, Biden zum Rückzug zu bewegen. Als
möglicher Ersatz ist in den vergangenen Wochen Bidens
Stellvertreterin Kamala Harris mehr und mehr in den Fokus gerückt.
Im Fokus der Anleger standen neben einigen Geschäftszahlen die
weltweiten IT-Probleme, die bei vielen Unternehmen teilweise massive
Störungen des operativen Geschäfts verursacht haben. Verantwortlich
dafür war ein fehlerhaftes Update der IT-Sicherheitsfirma
Crowdstrike für eine weit verbreitete Software, die
vor allem bei großen Unternehmen zum Einsatz kommt. Crowdstrike hat
das Problem inzwischen behoben.
Die Titel der Firma büßten zwar als Nasdaq-100-Schlusslicht 9,7
Prozent ein und erreichten zeitweise den tiefsten Stand seit April.
Vorbörslich war der Kurseinbruch aber noch viel heftiger
ausgefallen. Auch die Aktien des von dem Crowdstrike-Problem
betroffenen Softwareriesen Microsoft berappelten sich
im Vergleich zur vorbörslichen Kursentwicklung: Sie sanken lediglich
um 0,5 Prozent.
Einer der größten Verlierer im Dow war Travelers mit
einem Kursrutsch von 5,1 Prozent. Der Versicherer hatte zwar im
abgelaufenen Quartal dank deutlich geringerer Kosten für
Naturkatastrophen und gestiegener Prämieneinnahmen deutlich mehr
verdient als vor einem Jahr und übertraf die Erwartungen. Doch die
Aktien waren die vergangenen Tagen schon stark gelaufen - nun
versilberten einige Anleger offenbar die Kursgewinne.
Bei den Papieren von Indexnachbar American Express
stand vor dem Wochenende ein Minus von 4,2 Prozent zu Buche. Weil
die abgerechneten Transaktionen im zweiten Quartal nicht so stark
stiegen wie von Analysten geschätzt, will der Kreditkartenkonzern
rund 15 Prozent mehr Geld als vergangenes Jahr ins Marketing
stecken.
Die Aktien von Netflix entwickelten sich nach Zahlen
mit zuletzt plus 0,5 Prozent besser als der Nasdaq 100. Der
Streaminganbieter wächst weiter ungebremst und will dem klassischen
Fernsehen verstärkt Zuschauer abjagen. Im vergangenen Quartal konnte
er seine Kundenzahl steigern. Bei Umsatz und Gewinn gab es deutliche
Zuwächse. Seit 2023 geht Netflix gegen das Teilen von Passwörtern
vor, was der Geschäftsentwicklung zugute kommt. Allerdings blieb das
Umsatzziel des Unternehmens für das laufend Quartal knapp hinter den
Erwartungen zurück./gl/he