ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Verluste - Dow zollt Rekordjagd Tribut
NEW YORK (dpa-AFX) - An den US-Börsen ist es am Donnerstag bergab
gegangen. Am deutlichsten verlor der Leitindex Dow Jones Industrial
, der seinem Höhenflug damit Tribut zollte. Nachdem er
schon früh den fünften Rekord in Folge aufgestellt hatte, büßte er
am Ende 1,29 Prozent auf 40.665,02 Punkte ein.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es letztlich um
0,78 Prozent auf 5.544,59 Punkte bergab, während der Nasdaq 100
um 0,48 Prozent auf 19.705,09 Zähler nachgab. Bereits
zur Wochenmitte hatte der technologielastige Auswahlindex den
größten Tagesverlust seit Dezember 2022 erlitten. Ungeachtet ihrer
jüngsten Schwäche notieren die beiden Börsenbarometer nicht weit
unterhalb ihrer Bestmarken, die sie die vergangenen Tage erreicht
hatten.
Presseberichten zufolge mehren sich die Stimmen aus der eigenen
Partei, dass der demokratische US-Präsident Joe Biden seine
Kandidatur für eine zweite Amtszeit aufgeben sollte. Zu den
angeblichen Fürsprechern eines Kandidatenwechsels zählt demnach
neben der früheren Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi
auch der prominente Abgeordnete Adam Schiff. Ein solcher Schritt
würde die in einem Wahljahr ohnehin bestehenden politischen
Unsicherheiten noch verstärken, was den Anlegern wenig behagen
dürfte. Auch Ex-US-Präsident Barack Obama hat sich der "Washington
Post" zufolge in den vergangenen Tagen gegenüber Vertrauten
skeptisch über die Erfolgsaussichten von Biden geäußert.
Die Europäische Zentralbank (EZB) beließ am Donnerstag die Zinsen
unverändert. Sie zeigt sich seit einiger Zeit zurückhaltend, was
eine weitere geldpolitische Lockerung nach der moderaten Senkung im
Juni angeht. Experten rechnen allerdings im September mit einem
weiteren Schritt, nachdem die EZB im Juni erstmals seit langem die
Zinsen wieder verringert hatte. In den USA warten die Anleger noch
auf eine erste Senkung.
Im Nasdaq 100 setzte Warner Brothers Discovery am
Donnerstag die jüngste Erholungsrally fort: Nach dem höchsten Stand
seit April gewannen die Aktien des Medienkonzerns am Ende 2,4
Prozent. Die "Financial Times" (FT) berichtete unter Berufung auf
informierte Personen, das Unternehmen wolle das Streaming- und
Studio-Geschäft vom klassischen Fernsehen abtrennen.
Die Aktien von Meta legten um 3 Prozent zu. Der
Mutterkonzern der Online-Netzwerke Facebook und Instagram erwägt
Presseberichten zufolge einen milliardenschweren Einstieg beim
Brillenkonzern EssilorLuxottica . Es habe Gespräche
über die Übernahme einer kleinen Beteiligung gegeben, berichten "FT"
und "Wall Street Journal" (WSJ) unter Berufung auf informierte
Personen. Laut "WSJ" geht es um eine Beteiligung von rund 5 Prozent.
Das könnte Meta rund 4,5 Milliarden Euro kosten. Die Titel von
EssilorLuxottica zogen in Paris deutlich an.
Etwas optimistischer für den Jahresgewinn als bisher ist der
US-Pharmakonzern Abbott Laboratories . Die Aktien
verloren dennoch 3,8 Prozent.
Definitiv keinen Appetit hatten Anleger auf die Papiere von Domino's
Pizza . Die Fastfood-Kette vermochte im vergangenen
Quartal auch mit Rabatten und neuen Pizzen nicht wie erhofft die
Kunden anzulocken, was ihr einen Kursrutsch von 13,6 Prozent
einbrockte.
Die Aktien von Beyond Meat sackten um 10,3 Prozent
ab. Dem "WSJ" zufolge spricht der Hersteller veganer
Fleischersatzprodukte mit einer Reihe von
Unternehmensanleihe-Haltern über eine Restrukturierung der Bilanz.
Der Euro beendete nach den EZB-Beschlüssen seinen
Höhenflug, der ihm tags zuvor den höchsten Stand seit Mitte März
beschert hatte. Im New Yorker Handel sank die Gemeinschaftswährung
zuletzt auf 1,0898 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs auf
1,0930 (Mittwoch: 1,0934) Dollar festgesetzt und der Dollar damit
0,9149 (0,9145) Euro gekostet.
Am US-Anleihenmarkt ging es moderat nach unten. Der Terminkontrakt
für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) sank im späten Handel um
0,25 Prozent auf 111,16 Punkte. Die Rendite zehnjähriger
Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,20 Prozent./gl/he