ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx 50 misslingt Stabilisierung
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der Stabilisierungsversuch des EuroStoxx 50
am Donnerstag ist missglückt. Die moderat positiven
Impulse durch den Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB)
verpufften mit der Handelseröffnung in New York. Zum Börsenschluss
notierte der Leitindex der Eurozone 0,44 Prozent im Minus bei
4.870,12 Punkten - es war der vierte Verlusttag in Folge. Als
Belastung erwies sich weitere Gewinnmitnahmen bei Schwergewicht ASML
.
Einen Abschlag von 0,70 Prozent auf 12.247,61 Punkte verzeichnete
der vortags robuste schweizerische Swiss Market Index
(SMI). Dazu trug ein Kursrutsch von ABB bei. Dagegen
verabschiedete sich der französische Cac 40 am
Donnerstag mit einem Plus von 0,21 Prozent auf 7.586,55 Punkte. Für
den britischen FTSE 100 ging es um 0,21 Prozent auf
8.204,89 Zähler bergauf. Schon am Donnerstag hatten sich beide
Indizes besser gehalten als der Eurozonen-Leitindex.
Die EZB ließ zwar trotz der zuletzt gesunkenen Inflation im Euroraum
die Zinsen unverändert. Viele Ökonomen erwarten aber, dass sie bei
ihrer nächsten Sitzung Mitte September die Zinsen senken wird.
Im europäischen Branchenvergleich standen Technologiewerte
wie schon tags zuvor am stärksten unter Druck. Sie
folgten der anhaltenden Schwäche der New Yorker Tech-Börse Nasdaq.
"Die Nervosität hat sich gerade mit Blick auf die Mega-Caps
vergrößert", kommentierte Marktexperte Andreas Lipkow.
Größter EuroStoxx-Verlierer war Nokia mit minus 5
Prozent. Der finnische Netzwerkausrüster war wegen des geplanten
Verkaufs seines Seekabelgeschäfts im zweiten Quartal in die roten
Zahlen gerutscht. Im Kerngeschäft kämpft Nokia zudem weiter mit
einer schwachen Nachfrage und hohen Kosten.
Ein überraschend schwacher Quartalsbericht ließ die Titel von ABB
am SMI-Ende um 5,6 Prozent sinken und belastete zudem
andere Werte aus dem Industriegütersektor. So büßten Schneider
Electric im EuroStoxx 50 3,1 Prozent ein.
Für Novartis -Titel ging es um 4 Prozent bergab,
obwohl der schweizerische Pharmakonzern nach guten Quartalszahlen
erneut seine Jahresziele angehoben hatte. Allerdings haben die
Aktien bereits eine Rekordjagd hinter sich, der sie schon zuletzt
etwas Tribut gezollt haben.
Am meisten gefragt waren am Donnerstag die Aktien von Autobauern und
-zulieferern . Ihnen bescherten gute Zahlen von Volvo
Cars eine Erholung. Die Aktien des schwedischen
Autoherstellers gewannen 11 Prozent. Das überraschend hohe
Betriebsergebnis kompensierte Beobachtern zufolge die gesenkten
Wachstumsaussichten für den Absatz im laufenden Jahr. Überraschend
gute Zahlen brachten zudem dem B-Aktien des schwedischen
Nutzfahrzeughersteller Volvo ein Kursplus von 5,9
Prozent ein./gl/he