ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: EuroStoxx weiter auf Talfahrt - ASML belastet
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Der EuroStoxx 50 hat am
Mittwoch seine Talfahrt fortgesetzt. Auch wegen des größten
Tagesverlustes von Schwergewicht ASML seit Jahren
schloss der Eurozonen-Leitindex 1,14 Prozent tiefer mit 4.891,46
Punkten. Besser hielt sich der schon nach den dortigen
Parlamentswahlen gebeutelte französische Cac 40 - er
sank letztlich um 0,12 Prozent auf 7.570,81 Punkte.
Für den britischen FTSE 100 ging es dank Kursgewinnen
einiger defensiver Werte um 0,28 Prozent auf 8187,46 Zähler hoch.
Der schweizerische Swiss Market Index (SMI) rückte um
0,60 Prozent auf 12.333,93 Punkte vor. Ihm half ein Kurssprung von
Index-Schwergewicht Roche .
Im Sog der schwachen US-Tech-Börse Nasdaq standen die
Technologiewerte europaweit am stärksten unter Druck.
Zu diesen zählen auch die seit Jahresbeginn stark gelaufenen Aktien
von EuroStoxx-Schlusslicht ASML. Das Minus von fast 11 Prozent
bedeutete den höchsten Kursrückgang seit Beginn der Corona-Pandemie
im März 2020. Der Chipindustrie-Ausrüster gab einen enttäuschenden
Ausblick auf das laufende Quartal. Zudem belastete ein Bericht der
Nachrichtenagentur Bloomberg. Diesem zufolge erwägt die US-Regierung
drastische Handelsbeschränkungen gegen Unternehmen, deren Exporte
chinesische Chiphersteller mit amerikanischer Technologie versorgen.
Davon betroffen wäre neben Tokyo Electron auch der
niederländische Konzern.
Zweitgrößter Verlierer im EuroStoxx war EssilorLuxottica
mit einem Abschlag von 4,5 Prozent. Die Übernahme des
US-Modekonzerns Supreme für 1,5 Milliarden US-Dollar stieß am Markt
auf ein negatives Echo. Mit dem Zukauf wage sich der Brillenkonzern
auf das Feld der Streetwear vor, schrieb Analyst Luca Solca vom
Investmenthaus Bernstein Research. Dieses sei aber weltweit immer
weniger angesagt.
Die rote Laterne als Schlusslicht in London übernahm Antofagasta
mit minus 6,1 Prozent. Der Produktionsbericht des
Bergbaukonzerns für das zweite Quartal enttäuschte.
Gefragt waren Roche-Titel, die als SMI-Spitzenreiter letztlich noch
um 5,8 Prozent anzogen. Positive Studiendaten für einen
Produktkandidaten gegen Fettleibigkeit hatten dem Pharmakonzern in
der Spitze den höchsten Kursstand seit mehr als einem Jahr
beschert./gl/he