ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Weitere Verluste - Zahlen und ZEW enttäuschen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas Aktienmärkte haben am Dienstag
weitere Verluste verzeichnet. Neben enttäuschenden Geschäftszahlen
aus dem Versicherungs- und Rohstoffsektor belasteten die schwachen
ZEW-Konjunkturerwartungen aus Deutschland. Doch immerhin setzten
sich die wichtigsten Indizes nach der Handelseröffnung in New York
von ihren Tagestiefs etwas ab.
Zum Schluss verlor der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50
0,71 Prozent auf 4.947,83 Punkte. Der Pariser Cac 40
sank um 0,69 Prozent auf 7.580,03 Punkte. Für den
britischen FTSE 100 ging es um 0,22 Prozent auf
8.164.90 Punkte nach unten. Der Swiss Market Index (SMI)
sank um 0,15 Prozent auf 12.260,93 Punkte.
Die Konjunkturerwartungen der Finanzexperten in Deutschland trübten
sich im Juli erstmals seit einem Jahr ein, wie das
Stimmungsbarometer des Forschungsinstituts ZEW belegte. Der Rückgang
fiel zwar schwächer aus als von Volkswirten prognostiziert. "Die
Luft ist raus - das ist die Botschaft", bilanzierte aber Volkswirt
Thomas Gitzel von der VP Bank
Am Ende der europäischen Branchenübersicht lagen am
Dienstag die Rohstoffwerte . Neben dem Bergbaukonzern
Rio Tinto , dessen Produktionsausblick enttäuschte,
standen vor allem Stahlwerte unter Druck. Analyst Dominic O'Kane von
der US-Bank JPMorgan stellte die Anleger in seinem Ausblick auf die
Berichtssaison insbesondere auf schwache Unternehmensziele ein.
ArcelorMittal büßten daraufhin 2,5 Prozent ein.
Auch Versicherer schwächelten. Eine Gewinnwarnung des
französischen Rückversicherers Scor verschreckte die
Anleger. Der Aktienkurs brach um ein Viertel ein und erreichte
zeitweise den tiefsten Stand seit Ende 2022.
Ebenfalls schwach entwickelten sich die Autowerte .
Marktexperte Andreas Lipkow verwies auf die möglichen Auswirkungen
eines Wahlsieges von US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump: "Die
ohnehin geplagten Autounternehmen werden es zukünftig noch schwerer
haben". Nordamerika gilt nach China als zweitwichtigster Absatzmarkt
für die europäischen Hersteller.
Nach den Hiobsbotschaften aus Europas Luxusgüterbranche am Vortag
gab es nun einen Lichtblick. Der Umsatz des Schmuck- und
Uhrenkonzerns Richemont blieb in den ersten drei
Monaten des Geschäftsjahres 2024/25 trotz der trägen chinesischen
Konjunktur stabil. Die Aktien legten in Zürich um fast 1 Prozent
zu./gl/he