Aktien Frankfurt: Dax zieht an - US-Inflation geringer als erwartet
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine überraschend deutliche Abschwächung der
Inflation in den USA hat am Donnerstag die Kurse am deutschen
Aktienmarkt angetrieben. Nach Veröffentlichung der Preisdaten für
Juni stieg der Leitindex Dax auf Tageshoch. Zuletzt betrug das Plus
0,7 Prozent auf 18.532 Punkte. Der US-Notenbank Fed könnte die
deutliche Abschwächung der Teuerung mehr Spielraum geben für baldige
Zinssenkungen.
An den Kapitalmärkten gaben die Zinsen denn auch deutlich nach:
Zehnjährige US-Staatspapiere rentierten nach den Daten so niedrig
wie letztmals Mitte März. Investoren setzen also auf niedrigere
Zinsen - wovon Unternehmen und deren Aktienkurse profitieren können.
Der MDax der mittelgroßen Börsentitel legte am
Donnerstag um 0,5 Prozent auf 25.752 Zähler zu. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg um 0,8
Prozent.
Im Dax lagen die Aktien von Bayer an der Spitze mit
plus 2,5 Prozent. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat einer
potenziellen Gentherapie der Leverkusener zur Behandlung von
Parkinson den Status für eine beschleunigte Zulassung verliehen.
Die Papiere von Gerresheimer schwankten stark und
lagen zuletzt 1,5 Prozent im Plus. Analysten lobten beim Hersteller
von Pharma-Verpackungen die Bestätigung der Ziele für 2024 und 2025.
Der Brillenkonzern Fielmann äußerte sich optimistisch
zur Profitabilität, was den Kurs um 3,6 Prozent steigen ließ.
Der Zuckerproduzent Südzucker hat zuletzt deutlich
weniger Gewinn gemacht als noch vor einem Jahr. Der Aktienkurs
verlor 4,5 Prozent.
Eine Hochstufung auf "Overweight" durch die Bank JPMorgan verhalf
den Aktien von ProSiebenSat.1 zu einem Plus von 6
Prozent. Evotec verloren dagegen 5 Prozent, nachdem
die Deutsche Bank das Kaufvotum für die Aktien des
Wirkstoffentwicklers gestrichen hatte. Bei den Aktien von Süss
Microtec riet die Deutsche Bank hingegen zum Kauf, hier ging es um
fast 7 Prozent nach oben.
Am Devisenmarkt geriet der US-Dollar nach den US-Verbraucherpreisen
unter Druck. Der Euro kletterte auf 1,0882 Dollar und
erreichte den höchsten Stand seit Anfang Juni. Die Europäische
Zentralbank hatte den Referenzkurs am Mittwoch auf 1,0825 Dollar
festgesetzt, der Dollar damit 0,9237 Euro gekostet.
Am Anleihenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,56 Prozent am
Mittwoch auf 2,57 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um
0,03 Prozent auf 124,20 Punkte. Der Bund-Future legte
um 0,36 Prozent auf 131,82 Punkte zu./bek/jha/