Aktien Frankfurt: Auf Nummer sicher vor Auftritt von Fed-Chef Powell
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kursverluste am deutschen Aktienmarkt
haben sich am Dienstag im Handelsverlauf etwas ausgeweitet.
Investoren gingen vor einem Auftritt des US-Notenbankchefs Jerome
Powell vor dem US-Kongress keine größeren Risiken mehr ein. Der Dax
gab am frühen Nachmittag um 0,8 Prozent auf 18.334
Punkte nach. Er fiel wieder unter die Durchschnittslinie der
vergangenen 50 Börsentage, ein Indikator für den mittelfristigen
Indextrend.
Der Fed-Chef stellt sich einer halbjährlichen Anhörung im
US-Kongress. "Sehr wahrscheinlich dürfte er wohl keine deutlichen
Ansagen liefern, wann die Fed genug Zuversicht erlangt, um die
Zinsen zu senken", schrieb Devisenexperte Michael Pfister von der
Commerzbank. Zwischen den Zeilen könne Powell aber schon Andeutungen
machen, ob die jüngst erneut schwächeren Daten aus der
Realwirtschaft am Kurs der Notenbank etwas ändern könnten.
Der MDax der mittelgroßen Unternehmen gab am
Dienstagmittag um 1 Prozent auf 25.301 Punkte nach. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank um 0,8 Prozent.
Größter Verlierer im Dax waren die Aktien von Mercedes
-Benz mit minus 3,5 Prozent. Das
Investmenthaus Bank of America hat die Papiere des Autoherstellers
auf "Underperform" gesenkt. Analyst Horst Schneider verwies auf
seine Erwartung sinkender Konsensschätzungen für die kommenden
beiden Jahre. Alternde Flotten dürften seiner Einschätzung nach die
Umsatzentwicklung bremsen.
BMW -Aktien erging es besser, sie stiegen gegen den
schwachen Autosektortrend um 0,3 Prozent. Hier half
eine Kaufempfehlung der Großbank HSBC. Mit der Kursschwäche in den
vergangenen drei Monaten seien die Marktsorgen aber über Gebühr
eingepreist, schrieb Analyst Michael Tyndall in einem
Branchenkommentar.
Unter den Nebenwerten fielen die Aktien des Vermögensverwalters DWS
um 3,4 Prozent, belastet von einem negativen
Kommentar der Bank Exane BNP Paribas.
Schaeffler -Aktien verloren 5,5 Prozent. Hier äußerten
sich Analysten verhalten zur anstehenden Quartalsbilanz des
Autozulieferers und Industriekonzerns. Vitesco -Aktien
verloren 3,9 Prozent. Schaeffler und Vitesco verschmelzen
miteinander.
Am Devisenmarkt gab der Euro vor dem Auftritt Powells
moderat nach auf 1,0816 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte
den Referenzkurs am Montag auf 1,0835 Dollar festgesetzt und der
Dollar damit 0,9229 Euro gekostet.
Am Anleihenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,59 Prozent am Montag
auf 2,58 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10
Prozent auf 124,22 Punkte. Der Bund-Future verlor
zuletzt 0,21 Prozent auf 131,00 Punkte./bek/mis