Gewerkschaft: Bundesregierung soll Meyer Werft helfen
PAPENBURG (dpa-AFX) - Nach einer Einigung zum Stellenabbau bei der kriselnden Papenburger Meyer Werft fordert die Gewerkschaft IG Metall ein klares Bekenntnis und Hilfe von der Bundesregierung. "Wir haben uns hier zusammengerauft, wir haben hart gerungen, haben eine vernünftige Einigung bekommen. Trotzdem ist die Werft damit nicht gerettet", sagte Heiko Messerschmidt vom IG-Metall-Bezirk Küste bei einer Pressekonferenz in Papenburg.
Dafür sei Hilfe der Bundesregierung nötig. "Jetzt brauchen wir entsprechende Signale aus Berlin und die müssen sehr, sehr schnell kommen", sagte Messerschmidt. Das sei nötig für den Erhalt der Werft und der Arbeitsplätze.
Eine Einigung des Betriebsrats, der Gewerkschaft IG Metall und der Geschäftsführung des Unternehmens sieht unter anderem vor, 340 Arbeitsplätze abzubauen. Der Stellenabbau soll demnach möglichst ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen. Im Gegenzug gibt es eine Mindestbeschäftigung für 3.100 Angestellte bis 2030.
Gewerkschaft und Beschäftigte seien auch bereit, in Berlin Druck zu machen und "notfalls" auch auf die Straße zu gehen, um die Bedeutung der Meyer Werft zu verdeutlichen. "Es ist eben nicht die Meyer Werft, sondern es ist der Kern des zivilen Schiffbaus, und der darf nicht fallen", sagte Messerschmidt.
Das emsländische Traditionsunternehmen steckt in der größten Krise in seiner mehr als 200-jährigen Geschichte. Trotz gefüllter Auftragsbücher muss die Werft bis Ende 2027 eine Finanzierungslücke von 2,7 Milliarden Euro schließen. Der Grund sind Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die Preissteigerungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine./eks/DP/jha
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