Aktien Frankfurt: Dax erobert Marke von 18.300 Punkten zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem Dämpfer vom Vortag hat der deutsche
Aktienmarkt von positiven Vorgaben der US-Börsen zur Wochenmitte
Auftrieb erhalten. Dem gegenüber stehen weiterhin politische
Unsicherheiten mit Blick auf die Parlamentswahlen in Frankreich
sowie eine mögliche saisonale Marktschwäche im Sommer. Unter dem
Strich bleibt der Dax damit weiter auf Richtungssuche.
Der Dax überwand am Mittwoch aber erst einmal die
21-Tage-Linie, die als Indikator für den kurzfristigen Trend
angesehen wird und stieg über die Marke von 18.300 Punkten. Zuletzt
notierte der Leitindex 0,96 Prozent im Plus bei 18.338,82 Punkten,
nachdem er tags zuvor bis auf 18.030 Punkte gefallen war.
Der MDax gewann am Mittwochmittag 0,77 Prozent auf
25.320,23 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx
ging es um rund 1,3 Prozent nach oben.
Die US-Aktienmärkte profitierten am Vortag von Aussagen von Fed-Chef
Jerome Powell beim Notenbanker-Treffen im portugiesischen Sintra.
"Vor allem angesichts der Äußerungen zum sich abkühlenden
Arbeitsmarkt und zu den Risiken einer zu späten ersten Zinssenkung
sehen die Börsianer ihre Erwartung eines ersten Zinsschrittes im
September bestätigt", betonte Analyst Thomas Altmann von QC
Partners.
Unter den Einzelwerten gewannen die Anteilsscheine von Rheinmetall
nach einer positiven Analystenstudie und wegen der
Aussicht auf einen Milliardenauftrag vom italienischen Staat 4,6
Prozent. Die jüngste Kursschwäche eröffne eine gute Kaufgelegenheit,
glaubt Morgan-Stanley-Analystin Marie-Ange Riggio, die ein
Kurspotenzial von rund 32 Prozent sieht. Zudem stehen die
Düsseldorfer laut dem "Handelsblatt" vor dem größten Auftrag ihrer
Firmengeschichte mit einer Laufzeit von 15 Jahren und einem Volumen
von rund 20 Milliarden Euro.
Die Aktien von Sartorius erholten sich mit plus 5,2
Prozent von ihrem am Dienstag verzeichneten Tief seit dem Jahr 2020.
Damit waren sie Spitzenreiter im Dax. Mit einem Minus von rund einem
Drittel bleiben die Titel des Pharma- und Laborausrüsters aber
schwächster Dax-Wert 2024.
Die Lufthansa darf derweil bei der staatlichen
italienischen Fluggesellschaft Ita einsteigen. Nach langer Prüfung
gab die EU-Kommission grünes Licht. Dazu muss das
Traditionsunternehmen aber eine Reihe von Bedingungen erfüllen. Die
Lufthansa-Papiere notierten zuletzt rund 2 Prozent im Plus. Zuletzt
waren sie wegen Sorgen hinsichtlich einer trägeren
Geschäftsentwicklung aber auch deutlich gefallen.
Die Papiere von Curevac schnellten nach einer
angekündigten Umstrukturierung des Impfstoffherstellers um 22
Prozent hoch. Der Umbau, der einen Personalabbau um 30 Prozent
beinhalte, folge auf eine neue Lizenzvereinbarung mit dem
Pharmakonzern GSK im Wert von bis zu 1,45 Milliarden
Euro zuzüglich Lizenzzahlungen, teilte Curevac mit.
Zahlen zum Leasingneugeschäft trieben die Erholung der Aktien von
Grenke an. Die Papiere des Finanzdienstleisters
kletterten auf den höchsten Stand seit Mitte April und notierten
zuletzt 11 Prozent im Plus. Das zweite Quartal war laut Grenke das
stärkste in der Unternehmensgeschichte und ein "wichtiger
Etappensieg" auf dem Weg zu den angestrebten 3 Milliarden
Neugeschäft im Gesamtjahr.
Für die Aktien von Kontron ging es um 3,1 Prozent
nach oben. Das Hightech-Unternehmen meldete einen Großauftrag im
Bereich der E-Mobilität. Den Angaben zufolge soll die neu erworbene
Tochter Katek intelligente Wallboxen für europäischen und
chinesischen Markt produzieren. Das Auftragsvolumen wurde auf 120
Millionen Euro bis zum Jahr 2028 beziffert.
Der Motorenhersteller Deutz beschaffte sich zum
Ausbau seines Portfolios mit einer Kapitalerhöhung um zehn Prozent
frisches Geld. Der Platzierungspreis von 5,71 Euro je Aktie liegt
gut sechs Prozent unter dem Schlusskurs vom Dienstag. Die
Deutz-Aktie büßte als Schlusslicht im SDax 6,2
Prozent ein./edh/mis