ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Knappes Dax-Plus - Monats- und Quartalsverlust
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat am Freitag eine
durchwachsene Woche mit Gewinnen beendet. Die Kaufbereitschaft hielt
sich aber in Grenzen: Zum Handelsschluss notierte der deutsche
Leitindex noch 0,14 Prozent höher bei 18 235,45 Punkten, nachdem er
einmal mehr an der Widerstandszone bei 18 350 Punkten gescheitert
war. Der Unterstützung durch die moderat freundlichen US-Märkte
stand die Unsicherheit vor der ersten Runde der französischen
Parlamentswahlen gegenüber.
Auf Wochensicht verzeichnete der Dax einen Gewinn von 0,4 Prozent,
wogegen die Bilanz für den Juni negativ ausfiel. Seit Jahresbeginn
steht zwar ein Kursanstieg von knapp 9 Prozent zu Buche. Dieser
verdankt sich allerdings dem starken Auftaktquartal - diesem folgte
im zweiten Quartal trotz zeitweiliger Rekorde ein Rückgang um 1,4
Prozent. Wie es weitergehen könnte, ist laut Analyst Konstantin
Oldenburger vom Broker CMC Markets ungewiss. Üblicherweise drohe nun
ein Sommerloch, doch in US-Wahljahren seien Kursrallys auch in
dieser Jahreszeit durchaus üblich, betonte der Experte.
Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen schloss
am Freitag 0,78 Prozent tiefer mit 25 176,06 Punkten. Der
Eurozonen-Leitindex EuroStoxx verabschiedete sich 0,2
Prozent schwächer ins Wochenende. In Paris und London ging es mit
den Aktienkursen ebenfalls bergab. Der US-Leitindex Dow Jones
Industrial legte hingegen zum europäischen
Börsenschluss ähnlich moderat zu wie der von Technologietiteln
dominierte Nasdaq 100 .
Eine Stütze für den Dax waren am Freitag die Kursgewinne der
Autobauer. Die Aktien von Mercedes-Benz stachen mit
einem Anstieg um 1,8 Prozent heraus. In einer Telefonkonferenz
hätten die Stuttgarter weiter Zuversicht für die Margenambitionen
der Kernmarke Mercedes signalisiert, merkte Analyst Philippe
Houchois von Jefferies Research positiv an. Hinzu kam die anhaltende
Hoffnung, dass der Streit zwischen der EU und China um Importzölle
auf E-Autos nicht weiter hochkocht.
Adidas und Puma standen nach einem
enttäuschenden Ausblick von Nike im Mittelpunkt.
Während der US-Kontrahent im neuen Geschäftsjahr einen
Umsatzrückgang erwartet, blieben die Adidas-Anleger entspannt. Es
setzte sich die Erkenntnis durch, dass die Probleme bei den
Amerikanern hauptsächlich hausgemacht sind. Während die Adidas-Titel
marktkonforme 0,2 Prozent gewannen, ging es für Puma im MDax um 2,6
Prozent nach unten.
Mit einem ähnlichen Kursminus zählte der Essenslieferdienst Delivery
Hero ebenfalls zu den größten MDax-Verlierern. Für
Unsicherheit sorgte dort der vorgezogene Abschied des bisherigen
Finanzchefs Emmanuel Thomassin. Die Aktien von Teamviewer
sackten um 6 Prozent ab, nachdem der Spezialist für
Fernwartungslösungen Opfer eine Cyberattacke geworden war.
Schwer unter Druck gerieten auch die im SDax
gelisteten Papiere der Deutschen Beteiligungs AG . Sie
büßten nach der Ausgabe einer Wandelanleihe 6,5 Prozent ein. Mit der
Maßnahme könnte den Anlegern eine Gewinnverwässerung drohen.
Besser schlugen sich die 3,9 Prozent höheren Aktien von Deutz
. Der Motorenbauer hatte am Donnerstag nach
Xetra-Schluss die Übernahme des-Unternehmens Blue Star Power Systems
angekündigt. Warburg-Analyst Stefan Augustin wertete die Expansion
im Bereich der Stromerzeugungsaggregate positiv.
Der Euro kostete zuletzt 1,0711 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs davor auf 1,0705
(Donnerstag: 1,0696) US-Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt gab es leichte Gewinne. Der Rentenindex Rex
stieg um 0,10 Prozent auf 124,77 Punkte. Die
Umlaufrendite dagegen fiel von 2,51 Prozent am Vortag auf 2,50
Prozent. Der Bund-Future verlor 0,39 Prozent auf
131,53 Punkte./gl/he