ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Nachrichten von Airbus und Merck belasten Dax
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schlechte Nachrichten von Airbus
und Merck KGaA haben am Dienstag nebst
deren Aktienkursen auch den Dax belastet. Der
deutsche Leitindex schloss 0,81 Prozent tiefer mit 18,177,62
Punkten. Damit ist die in der vergangenen Woche begonnene Erholung
erst einmal gestoppt.
Seit dem Rekordhoch von 18 892 Punkten Mitte Mai zeigt der Trend
wieder eher abwärts. Doch die 100-Tage-Durchschnittslinie als
Indikator für den mittel- bis langfristigen Trend erwies sich am
Dienstag einmal mehr als Unterstützung für den Dax. Der MDax
der mittelgroßen Börsenunternehmen verlor letztlich
0,92 Prozent auf 25 467,36 Zähler.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging 0,3 Prozent
schwächer aus dem Handel. In Paris und London gaben die Kurse
ebenfalls nach. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial
verlor zum europäischen Börsenschluss 0,7 Prozent,
wogegen der technologielastige Nasdaq 100 im etwa
gleichen Ausmaß zulegte.
Die Senkung der Unternehmensziele brockte Dax-Schlusslicht Airbus
einen Kursrutsch von letztlich 9,5 Prozent ein und belastete auch
andere Branchentitel. Der Flugzeugbauer rechnet wegen einer
Abschreibung in der Raumfahrtsparte und anhaltenden
Lieferketten-Problemen mit einem geringeren operativen Gewinn als
bisher. Zudem senkte Airbus das Jahresziel für die Auslieferung von
Verkehrsflugzeugen und verschob das Ziel für die monatliche
Produktion von A320-Maschinen um ein Jahr in die Zukunft. MTU
-Papiere verloren im Sog dieser Nachrichten 3,5
Prozent. Der Investmentbank Stifel zufolge lassen die
Lieferketten-Probleme von Airbus negative Rückschlüsse auf den
Triebwerksbauer zu.
Für einen Schock sorgte auch Merck, wie das Kursminus von 5,7
Prozent zeigte. Der Pharma- und Chemiekonzern nahm den Misserfolg
bei zwei weit fortgeschrittenen Studien zum Anlass, um das ganze
Forschungsprogramm mit dem Krebsmittel Xevinapant einzustellen.
Analysten hatten dem Medikament bislang ein Milliardenpotenzial
eingeräumt. Peter Verdult von der Citigroup sprach von einer
"bitteren Pille".
Bei Covestro freuten sich die Anleger hingegen über
weitere Kursgewinne von 1,2 Prozent. Die Investoren begrüßten die
Sparpläne des Kunststoffkonzerns. Am Vortag hatten die Aktien den
höchsten Stand seit Februar 2022 erreicht, nachdem Covestro
bekanntgegeben hatte, nach einer monatelangen Hängepartie mit Adnoc
über eine Übernahme durch den staatlichen Ölkonzern aus den
Vereinigten Arabischen Emiraten zu sprechen. Bei 55 Euro war aber
gestern wie heute Endstation für den Kurs, obwohl sich die mögliche
Adnoc-Offerte auf 62 Euro je Anteilschein beläuft.
Im Nebenwerte-Index SDax gewannen die Anteile von
Hornbach Holding 1,5 Prozent. Der Baumarktkonzern
steigerte dank des wärmeren Wetters zu Beginn seines neuen
Geschäftsjahres im März und April den Umsatz - und stärker noch den
Gewinn, wie Warburg-Analyst Thilo Kleibauer lobte.
Für die Aktien von Index-Spitzenreiter Eckert & Ziegler
ging es um 7,2 Prozent hoch. Der Strahlen- und
Medizintechnikkonzern teilte mit, eine Tochter habe eine positive
Rückmeldung der US-Gesundheitsbehörde FDA zum Start einer dritten
Studienphase mit dem Radiodiagnostikum Pentixafor erhalten.
Der Euro gab nach den Vortagsgewinnen wieder nach und
kostete zuletzt 1,0707 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte
den Referenzkurs zuvor auf 1,0714 (Montag: 1,0730) Dollar
festgesetzt.
Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,46 Prozent am Vortag
auf 2,47 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,06
Prozent auf 124,97 Punkte nach. Der Bund-Future trat
mit 132,49 Punkten auf der Stelle./gl/he