Aktien Frankfurt Ausblick: Dax stabil - Kurseinbruch bei SMA Solar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach einer leichten Erholung in den
vergangenen zwei Tagen dürfte der Dax zur Wochenmitte
kaum verändert in den Handel starten. Es mangelt an Impulsen. Die
US-Börsen hatten tags zuvor nur minimal im Plus geschlossen und an
diesem Mittwoch wird in den Vereinigten Staaten wegen des
"Juneteenth" nicht gehandelt. Dieser afroamerikanische Gedenktag
wurde erst vor wenigen Jahren als arbeitsfreier Feiertag einführt.
Nach der jüngsten Rekordrally der US-Technologiewerte war es am
Dienstagabend nur noch dem marktbreiten S&P 500
gelungen, mit einem Mini-Schritt einen weiteren Höchststand zu
erreichen.
Eine Stunde vor dem Handelsstart signalisierte der X-Dax
einen um 0,2 Prozent auf 18 170 Punkte höheren
Auftakt für den Dax . Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 wird ebenfalls mit einem Plus von 0,2
Prozent erwartet.
Seit Freitag hat der deutsche Leitindex inzwischen um 0,7 Prozent
zugelegt, damit seine Korrektur erst einmal gestoppt und sich von
der stützenden 100-Tage-Durchschnittslinie nach oben hin abgesetzt.
Diese Linie gilt als ein wichtiger Indikator für den mittelfristigen
Trend am deutschen Aktienmarkt.
Unter den Einzelwerten steht der Wechselrichter-Hersteller SMA Solar
im Blick. Er senkte wegen voller Lagerbestände seine
Jahresziele für Umsatz und operativen Gewinn deutlich. "Das ist auch
für vorsichtige Analysten enttäuschend, die bereits vor einer hohen
Unsicherheit in der zweiten Jahreshälfte gewarnt hatten", sagte ein
Händler. Er erinnerte daran, dass SMA Solar noch 2023 seine
Jahresziele dreimal angehoben hatte. "Jetzt ist die Aktie mit einem
Minus von etwas mehr als 31 Prozent im bisherigen Jahresverlauf eine
der am schlechtesten gelaufenen hierzulande." Die Verluste werden
sich an diesem Morgen vergrößern, denn auf der Handelsplattform
Tradegate sackte das Papier im Vergleich zum Xetra-Schluss am
Dienstag um 28 Prozent ab.
Bewegen dürften auch Analystenstudien. So stufte Jefferies die Aktie
von Gea von "Hold" auf "Buy" hoch und hob das
Kursziel von 45 auf 52 Euro an. Die Anleger sollten die Aktien
"melken", schrieb Analyst Rizk Maidi in seiner Studie in Anspielung
an die Molkereitechnik der Düsseldorfer. Kurzfristig dürfte ein
günstigeres Zins- und Milchpreisumfeld die Auftragslage ankurbeln.
Längerfristig sieht Maidi Potenzial für die Profitabilität. Die
Aktie legte auf Tradegate vorbörslich um etwas mehr als 2 Prozent
zu.
In einer Studie der Baader Bank nahm unterdessen Analyst Konstantin
Wiechert KWS Saat mit "Buy" und einem Kursziel von 79
Euro wieder in die Bewertung auf. Die Aktie des Saatgutherstellers
zähle zu den lang etablierten deutschen Wachstumstiteln von hoher
Qualität, schrieb er. Nach einer Reorganisation dürfte das
Unternehmen mehr Barmittel erwirtschaften, höhere Margen erreichen
und weniger kapitalintensiv agieren. Auch für diese Aktie stand ein
vorbörsliches Plus von rund 2 Prozent zu Buche.
Ebenfalls einen Blick wert ist die Bekanntgabe der Deutschen Börse
vom Vorabend. Morphosys wird an diesem Wochenende aus
dem MDax genommen, hieß es. Das
Biotechnologieunternehmen steigt daher am Montag nicht in den SDax
ab, sondern wird ganz herausgenommen. Grund ist, dass
aufgrund der Übernahme durch den Pharmakonzern Novartis
der frei handelbare Aktienanteil für einen Verbleib
nicht mehr ausreicht. Daher wird Heidelberger Druckmaschinen
entgegen der Ankündigung des Marktbetreibers vom 5. Juni doch im
Index der Nebenwerte bleiben. Die Aktien der beiden Unternehmen
reagierten kaum, da das alles nicht wirklich überraschen
dürfte./ck/mis