ROUNDUP/Aktien Frankfurt Eröffnung: Anleger halten sich zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den deutlichen Vortagesgewinnen ist der
deutsche Aktienmarkt am Donnerstag etwas zurückgefallen. Eine
nachlassende US-Inflation hatte am Mittwoch auch deutsche Aktien
angetrieben, doch die geldpolitischen Aussagen der Notenbank Fed
bewegten am Vorabend an den US-Börsen letztlich nicht mehr groß.
Damit geben die Vorgaben aus New York dem hiesigen Markt keine
eindeutigen Impulse.
Der Dax sank im frühen Handel um 0,30 Prozent auf 18
575,04 Punkte. Tags zuvor war der Leitindex letztlich um 1,4 Prozent
gestiegen und hatte die Verluste der vergangenen drei Handelstage
fast wettgemacht. Am Dienstag hatte das wichtigste deutsche
Börsenbarometer noch ein Fünfwochentief markiert.
Der MDax mit den mittelgroßen Werten fiel am
Donnerstag um 0,87 Prozent auf 26 540,02 Zähler. Für den EuroStoxx
50 als Leitindex für die Eurozone ging es um rund 0,1
Prozent nach unten.
Auch wenn die US-Verbraucherpreise im Mai etwas weniger stark
gestiegen waren als erwartet, hält die amerikanische Notenbank an
ihrer Hochzinspolitik fest und deutet für dieses Jahr nur eine
Zinssenkung an. So lautet das Fazit des "Super-Mittwoch" mit vielen
wichtigen Entscheidungen. "Die Fed äußerte sich vorsichtig, trotz
der sich abkühlenden Inflation", kommentierten die Experten der UBS.
In den USA gab es daher nur deutliche Kursgewinne im
Technologiesektor, der mit der KI-Fantasie für große
Technologieunternehmen von anderer Seite angetrieben wurde.
Starke Zahlen des US-Halbleiterkonzerns Broadcom ,
dessen Aktien am Mittwoch nachbörslich um 15 Prozent hochschnellten,
reflektierten den anhaltenden Optimismus der Anleger für den
Megatrend Künstliche Intelligenz und stützten am Donnerstag ein
Stück weit auch die deutschen Branchenwerte. So stiegen die Papiere
des Chipherstellers Infineon um 0,5 Prozent. Die
Titel des Softwarekonzerns SAP gewannen an der
Dax-Spitze 0,7 Prozent.
Die Aktien von Rheinmetall verteuerten sich um 0,4
Prozent. Der italienische Rüstungskonzern Leonardo
peile nach gescheiterten anderweitigen Verhandlungen nun ein
Panzerbündnis mit den Düsseldorfern an, berichtet die
"Börsen-Zeitung".
Die Titel der Lufthansa sackten nach einer
Analystenstudie auf den tiefsten Stand seit Oktober 2022 ab und
notierten als klares Schlusslicht im MDax zuletzt 6,0 Prozent im
Minus. JPMorgan-Analyst Harry Gowers kappte seine Schätzungen und
sprach von einer ungünstigen Preis- und Kostenentwicklung der
Fluggesellschaft. Er rechnet mit eher schlechten Zahlen für das
zweite Quartal und verlieh seiner Skepsis mit dem Status "Negative
Catalyst Watch" Ausdruck.
Für die Anteilsscheine von Fraport ging es um 2,0
Prozent abwärts. Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen hatte
im Mai weiter angezogen. Die Zahlen liegen allerdings noch fast
zwölf Prozent unter dem Niveau vor der Corona-Pandemie im Mai 2019.
Die Aktien von Sixt und Patrizia
werden an diesem Donnerstag mit Dividendenabschlägen gehandelt und
notieren deshalb optisch deutlich im Minus./edh/mis