ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Rekorde dank nachlassender Inflation
NEW YORK (dpa-AFX) - Eine rückläufige Inflationsentwicklung im Monat
Mai hat am Mittwoch den US-Börsen neue Höchststände beschert.
Anschließend bewegten die geldpolitischen Aussagen der Notenbank Fed
und die wie erwartet beibehaltenen Leitzinsen nicht mehr viel. Im
laufenden Jahr könnte es womöglich nur eine einzige Zinssenkung
geben.
Der S&P 500 und die überwiegend mit Technologiewerten
bestückten Nasdaq-Börsen, die gleich zum Handelsstart neue Rekorde
aufgestellt hatten, profitierten zuvorderst von der Stärke der
Technologiebranche. Vor allem die allseits bekannten
Marktschwergewichte verhalfen den zwei Indizes zu satten Gewinnen.
Der marktbreite S&P schloss mit plus 0,85 Prozent auf 5421,03
Punkte, der Auswahlindex Nasdaq 100 legte um 1,33
Prozent auf 19 465,18 Zähler zu.
Der bekannteste Wall-Street-Index Dow Jones Industrial
, der seine frühen Gewinne bereits vor den Aussagen
der Fed fast vollständig abgegeben hatte, beendete den Tag dagegen
mit einem Minus von 0,09 Prozent auf 38 712,21 Punkte.
"Vor dem Hintergrund einer aktuell stabilen US-Konjunktur und einer
etwas über den Erwartungen der Notenbank vom März liegenden
Inflation ist es absolut folgerichtig, dass der Offenmarktausschuss
der Fed die Zinsen unverändert gelassen hat", kommentierte
Chefökonom Michael Heise von HQ Trust die Zinsentscheidung. Die Fed
tastete zum nunmehr siebten Mal in Folge die Zinsen nicht an.
Dass die Währungshüter zugleich aber nur noch eine Zinssenkung für
2024 angedeutet hätten, sei eine Enttäuschung, sagte
Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Schließlich seien
im März noch drei Zinssenkungsschritte in Aussicht gestellt worden
und am Markt sei mit einer neuen Prognose von zwei Senkungen
gerechnet worden. Dass eine negative Börsenreaktion dennoch
ausblieb, erklärte er damit, dass sich zumindest gut ein Drittel der
Fed-Mitglieder noch immer zwei Senkungen vorstellen könne. "Zudem
wurden die beiden für 2024 gestrichenen Senkungen in die Jahre 2025
und 2026 verschoben, sodass die Zinsprognose für Ende 2026
unverändert bleibt."
Unter den Einzelwerten setzten die Aktien von Apple
ihren tags zuvor gestarteten Rekordlauf fort. Mit plus 2,9 Prozent
waren sie Spitzenwert im Dow und zählten auch an der Nasdaq zu den
besonders gefragten Werten. Sie profitierten weiter von der
KI-Strategie, die der iPhone-Hersteller am Montag vorgestellt hatte.
Analysten erwarten positive Effekte auf die Nachfrage der
Apple-Smartphones.
Angesichts der allgemein euphorischen Marktstimmung kletterten auch
die Anteile von Microsoft und Nvidia
in neue Höhen. Unter den drei "Super-Techwerten" liegen Apple und
Microsoft im Rennen um den Titel des wertvollsten US-Börsenkonzerns
nun wieder fast gleichauf. Im Tagesverlauf hatte Apple Microsoft
zeitweise sogar wieder überholt, bevor sich die Lage erneut drehte.
Dank eines Rekordhochs auch bei der Nvidia-Aktie hat das
KI-Vorzeigeunternehmen nun ebenfalls erneut die Marke von 3
Billionen Dollar geknackt und ist derzeit 3,08 Billionen Dollar
wert. Apples Wert beläuft sich auf 3,27 Billionen und der von
Microsoft auf 3,28 Billionen.
In den Blick rückte zudem der Software-Konzern Oracle
. Ein überraschend starkes viertes Geschäftsquartal
und die Aussicht auf Kooperationen mit den zwei Tech-Riesen
Microsoft und Google ließen den Oracle-Kurs um 13,3
Prozent in die Höhe schnellen. Damit markierte auch diese Aktie ein
Rekordhoch - ebenso wie die Papiere der Google-Mutter Alphabet
.
Der Euro wurde zum Börsenschluss an der Wall Street
mit 1,0806 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den
Referenzkurs am Nachmittag in Frankfurt auf 1,0765 (Dienstag:
1,0730) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9289 (0,9319)
Euro. Am Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige
US-Staatsanleihen (T-Note-Future) 0,53 Prozent auf 110,12 Punkte zu.
Im Gegenzug fiel die Rendite zehnjähriger Staatspapiere zuletzt auf
4,32 Prozent./ck/men