ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Nasdaq und S&P 500 erklimmen Höchststände
NEW YORK (dpa-AFX) - Die technologielastige Nasdaq-Börse und auch
der marktbreite Index S&P 500 haben am Dienstag ungeachtet der zur
Wochenmitte anstehenden Inflationsdaten und der
US-Leitzinsentscheidung neue Bestmarken erklommen. Am
US-Rentenmarkt, wo die Erwartungen an die künftigen US-Leitzinsen
gehandelt werden, gaben zugleich die Renditen der richtungsweisenden
zehnjährigen Staatsanleihen wieder deutlicher nach.
Der Nasdaq 100 gewann 0,71 Prozent auf 19 210,19
Punkte. Hier sorgte nicht zuletzt das Schwergewicht Apple für eine
Stimmungsaufhellung, denn bei Analysten kam die tags zuvor
vorstellte KI-Strategie gut an. Der S&P 500 legte um
0,27 Prozent auf 5375,32 Zähler zu. Der Dow Jones Industrial
dagegen schloss etwas leichter. Dabei verringerte der
bekannteste Wall-Street-Index sein anfängliches Minus allerdings
spürbar auf 0,31 Prozent und einen Stand von 38 747,42 Punkten.
Das Ausmaß der erwarteten Zinssenkungen in der weltgrößten
Volkswirtschaft im weiteren Verlauf des Jahres dürfte die
internationalen Börsen entscheidend beeinflussen. "Wir gehen davon
aus, dass der Offenmarktausschuss für dieses Jahr nur noch zwei
Zinssenkungen prognostiziert. Im März waren es noch drei", schrieb
etwa Ökonom Gilles Moëc von Axa IM.
Unter den Einzelwerten stand erneut die Aktie von Apple
im Fokus. Nachdem tags zuvor die Anleger enttäuscht
auf neue KI-Funktionen bei iPhones und anderen Apple-Geräten ab
Herbst dieses Jahres reagiert hatten, sorgten nun
Analystenkommentare für ein Rekordhoch. Unter anderem äußerten sich
die Investmentbanken JPMorgan, Goldman Sachs und Bank of America
positiv. Analyst Samik Chatterjee von JPMorgan etwa rechnet mit
einem Nachfrageschub beim neuen iPhone 16 mit dem Betriebssystem iOS
18 im Herbst.
Die Apple-Aktie nahm erstmals die 200-Dollar-Hürde und legte an der
Dow- und Nasdaq-Spitze letztlich um 7,3 Prozent zu. Damit übersprang
der Börsenwert auch wieder die magische Marke von drei Billionen
Dollar. Der iPhone-Hersteller ist nun wieder mehr wert als Nvidia
, hinkt aber dem Techriesen Microsoft
knapp hinterher.
Das Boeing -Papier zählte nach Auslieferungszahlen für
den Monat Mai mit minus 2,4 Prozent zu den Schlusslichtern im Dow.
Lieferengpässe bei Komponenten und neue Anforderungen aus China
hatten den Flugzeugbauer ausgebremst. Im Mai wurden mit 24
Verkehrsflugzeugen genauso viele ausgeliefert wie im Vormonat.
General Motors (GM) gewannen im S&P 100
-Index 1,4 Prozent und stiegen damit auf den höchsten
Stand seit Februar 2022. Der Autobauer genehmigte ein sechs
Milliarden Dollar schweres Aktienrückkaufprogramm. RBC-Analyst Tom
Narayan sieht darin einen Beweis für die Entschlossenheit von GM,
auch weiterhin Kapital an seine Aktionäre auszuschütten, und dass
das Jahr 2023 "keine einmalige Sache" gewesen sei.
Unterdessen gaben Tesla um 1,8 Prozent nach. Anleger,
die erwarten, dass der Elektroautobauer innerhalb kurzer Zeit ein
Geschäft rund um Robotertaxis aufbauen würde, dürften wohl
enttäuscht werden, hieß es in einer Studie von Analyst Ryan Brinkman
von JPMorgan.
Der Euro legte im US-Handel etwas zu und wurde
zuletzt mit 1,0740 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank
hatte den Referenzkurs auf 1,0730 (Montag: 1,0756) Dollar
festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9319 (0,9297) Euro. Am
US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,43 Prozent auf 109,56 Punkte.
Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere fiel im Gegenzug auf 4,399
Prozent./ck/men