Aktien New York: Dow leichter - S&P 500 und Nasdaq im Plus
NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Indizes haben am Montag vor
wichtigen Wirtschaftsdaten und geldpolitischen Signalen zugelegt.
Mit Ausnahme des Dow Jones Industrial näherten sie
sich wieder ihren jüngsten Rekordständen. Am Mittwoch werden neue
Inflationsdaten und die Zinspolitik der US-Notenbank Fed im Fokus
stehen.
Während der bekannteste Wall-Street-Index Dow im fortgeschrittenen
Handelsverlauf zum Wochenanfang um 0,13 Prozent auf 38 748,28 Punkte
nachgab, legten der S&P 500 und der Nasdaq 100
zu. Der marktbreite S&P gewann 0,14 Prozent auf
5354,51 Punkte, der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 stieg
um 0,37 Prozent auf 19 071,93 Zähler. Beide hatten erst am Freitag
neue Bestmarken erklommen.
Der robuste Arbeitsmarktbericht des Monats Mai hatte "alle
Erwartungen übertroffen", wie die Experten der Bank ING
schrieben. Baldige Zinssenkungen sind damit zwar kaum
zu erwarten, doch diese galten länger schon als nahezu
ausgeschlossen. Dagegen wurde die Sorge über eine mögliche
allgemeine Konjunkturabschwächung gemildert.
"Ein stärkeres Wirtschaftswachstum ist für die Märkte solange eine
gute Situation, wie sich die Inflation dabei in Grenzen hält",
erklärte Marktanalyst Konstantin Oldenburger von CMC Markets. "Das
wahrlich schlimmere Szenario, nämlich ein schwacher Arbeitsmarkt und
ein hoher Verbraucherpreisindex, könnten also vermieden werden, was
positiv für die Aktienmärkte wäre."
Im Dow war die Aktie von Walmart Favorit mit plus 1,2
Prozent. Die US-Bank JPMorgan hatte die Aktie des Handelsriesen von
"Neutral" auf "Overweight" hochgestuft und das Kursziel von 66 auf
81 US-Dollar angehoben. In einem schwachen Konsumumfeld habe Walmart
mit Blick auf Umsatz und Ergebnis sowohl defensive als auch
offensive Qualitäten, hieß es.
Unterdessen zählten AMD mit minus 3,1 Prozent zu den
Schlusslichtern im Nasdaq 100 und litten unter einer Abstufung durch
Morgan Stanley auf "Equal-weight". Die Fantasie der
Anleger für das Geschäft des Chipherstellers mit Künstlicher
Intelligenz (KI) sei zu groß und die Aktie im Vergleich zu Nvidia
und Broadcom zu teuer, lautete die
Begründung dieser US-Bank.
Die Anteile von Southwest Airlines profitierten mit
plus 7,9 Prozent vom Einstieg des aktivistischen Investors Paul
Singer. Er sicherte sich mit seinem Hedgefonds Elliott Investment
eine Beteiligung an der Fluggesellschaft im Wert von knapp 2
Milliarden Dollar. Singer wird damit auf Anhieb einer der größten
Anteilseigner und strebt einen Einfluss auf die Unternehmensführung
an. Zuvor hatte das "Wall Street Journal" darüber berichtet. Die
Southwest-Aktie hatte in den vergangenen fünf Jahren 45 Prozent an
Wert verloren. Bei Konkurrent Delta steht dagegen
"nur" ein Minus von 8,4 Prozent zu Buche. Der S&P 500 hat im selben
Zeitraum um 86 Prozent zugelegt.
Die Papiere der Beteiligungsgesellschaft KKR , des
Informationssicherheits-Spezialisten Crowdstrike und
des Webhosters GoDaddy legten angesichts ihrer am 24.
Juni anstehenden Aufnahme in den S&P 500 um bis zu 11,2 Prozent zu.
GoDaddy profitierte mit plus 2,2 Prozent zwar am geringsten, die
Aktien erklommen zugleich aber ein Rekordhoch.
Nvidia zeigten sich am ersten Tag nach ihrem
Aktiensplit im Verhältnis 1:10 zuletzt mit 1,7 Prozent im Plus. Am
vergangenen Mittwoch hatte der Börsenwert des Chipherstellers
erstmals die Marke von 3 Billionen Dollar geknackt - als erst
drittes US-Unternehmen nach Apple und Microsoft
. Seitdem liefert sich das KI-Vorzeigeunternehmen ein
Kopf-an-Kopf-Rennen mit den beiden etablierten Tech-Riesen als
wertvollster US-Konzern.
Noch hat Microsoft die Nase vorn, während Apple Nvidia am Freitag
knapp auf den zweiten Platz verwiesen hatte. Mit dem Aktiensplit
will Nvidia die eigenen Papiere für Anleger erschwinglicher machen -
angesichts der beispiellosen Rally der vergangenen Monate hatten
diese zuletzt deutlich über 1000 Dollar gekostet.
Turbulent ging es wieder einmal bei Gamestop zu, die
nach einem anfangs unauffälligen Verlauf zuletzt um 15,5 Prozent
einbrachen. Die Anleger brauchen weiterhin starke Nerven, denn
Kursrally und massive Gewinnmitnahmen wechseln sich beim
Videospiele-Händler mal wieder ab.
"Quasi minütlich werden Milliarden Dollar aus dem Nichts geschaffen
und auch genauso schnell wieder vernichtet", hatte Marktbeobachter
Sven Weisenhaus von Börse-Intern diese Wechsel erst kürzlich
kommentiert. Dominiert werden die Aktien derzeit vor allem wieder
von Spekulationen um den Investor Keith Gill und seinem angeblichen
Aktiendepot, das auch Call-Optionen auf Gamestop enthalten soll. Am
Markt und auf der Online-Plattform Reddit ist Gill
besser bekannt unter dem Namen "Roaring Kitty"./ck/men