ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Verluste vor EZB-Zinsentscheid
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Unsicherheit vor der anstehenden
Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) hat den
deutschen Aktienmarkt am Dienstag nach unten gezogen. Der Dax
weitete seine Anfangsverluste aus und fiel
zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit vier Wochen. Am Ende
verlor der Leitindex 1,09 Prozent auf 18 405,64 Punkte. Der MDax
mit den mittelgroßen Werten schloss mit einem Minus
von 0,68 Prozent bei 26 779,99 Zählern.
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 fiel um 1,0
Prozent auf 4953,37 Punkte. Der Cac 40 in Paris
verlor rund 0,8 Prozent und der FTSE 100 in London
rund 0,4 Prozent. In den USA notierte der Dow Jones Industrial
zum europäischen Börsenschluss rund 0,1 Prozent
tiefer.
An den Finanzmärkten wird zwar fest mit einer Zinssenkung durch die
EZB gerechnet. "Der Zinspfad im weiteren Jahresverlauf ist dagegen
noch nicht so klar vorgezeichnet", merkte die Landesbank Helaba an.
Entsprechend zurückhaltend hatten die Investoren zuletzt agiert.
"Nach den jüngsten Aussagen (der EZB) zu urteilen, ist eine weitere
Zinssenkung im Juli unwahrscheinlich", urteilte Daniel Loughney,
Anleihenexperte beim Fonds Mediolanum International.
Unter den Einzelwerten rückten Deutsche Telekom in
den Fokus. Deutschlands Förderbank KfW hat 110 Millionen Aktien des
Dax-Konzerns an institutionelle Investoren verkauft. Das belastete
den Aktienkurs, der um 1,7 Prozent fiel. Mit dem geplanten Verkauf
dürfte der Anteil des Bundes an der Telekom auf etwa 27,8 Prozent
sinken.
Schlusslicht im Dax waren Siemens Energy , die um 5,4
Prozent fielen. Hier strichen Anleger Gewinne ein, nachdem sich der
Kurs des Energietechnikkonzerns seit Jahresbeginn mehr als
verdoppelt hatte. Anlass für die Gewinnmitnahmen waren negative
Studien von JPMorgan und vom Investmenthaus Bernstein.
Auch anderswo bewegten Analystenkommentare die Kurse. So drückte ein
gestrichenes Kaufvotum der Citigroup die Aktien der Allianz
um 3,0 Prozent nach unten. Freenet
-Aktien stiegen hingegen um 3,6 Prozent, angetrieben
von einer Kaufempfehlung der Bank UBS. Eine positive Studie von
JPMorgan zur Ströer -Aktie verhalf dieser zu einem
Plus von 1,5 Prozent.
Am Devisenmarkt stieg der Euro zunächst auf den
höchsten Stand seit März, drehte dann aber nach unten und notierte
zuletzt mit 1,0879 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB)
hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0865 Dollar festgelegt.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,69 Prozent am Montag auf
2,61 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,40
Prozent auf 124,02 Punkte. Der Bund-Future legte
zuletzt um 0,36 Prozent auf 130,40 Zähler zu./edh/ngu