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Endor AG: Investorengruppe Jackermeier beantragt außerordentliche
Hauptversammlung
Landshut (ots) - Die Investorengruppe um den Gründer und Hauptaktionär Thomas
Jackermeier verlangt die unverzügliche Einberufung einer außerordentlichen
Hauptversammlung (ao HV) der Endor AG. Sie schließt sich damit einem Antrag der
Schutzvereinigung der Kleinaktionäre (SdK) an. Die Investorengruppe hat einen
entsprechenden Antrag am 28. Mai 2024 der Endor AG übergeben. Am 3. Juni 2024
wurde zudem ein Antrag auf Erteilung einer Ermächtigung nach § 122 Abs. 3 AktG
beim Amtsgericht Landshut eingereicht. Darin verlangt die Investorengruppe auch
die Behandlung einer umfangreichen Tagesordnung, die sich aus den Vorgängen um
die Endor AG in den vergangenen Monaten ergibt.
Die Einberufung einer ao HV ist schon alleine deshalb zwingend erforderlich,
weil der Verlust von mehr als der Hälfte des Grundkapitals vorliegt. Das geht
aus den Angebotsunterlagen des von der Endor AG beauftragten
Beratungsunternehmens götzpartners hervor, das auf dieser Basis seit April
Investoren suchte. Bereits im Februar 2024 hatten die Wirtschaftsprüfer von
bachert&partner festgestellt, dass die Hälfte des Grundkapitals verloren
gegangen war. Nach Paragraph 92 Abs. 1 Aktiengesetz hätte der Vorstand daher bei
Bekanntwerden dieser Tatsache unverzüglich eine ao HV einberufen und den
Aktionären und dem Kapitalmarkt diese Tatsache anzeigen müssen. Die Unterlagen
liegen der Investorengruppe vor. Vorstand und Aufsichtsrat der Endor AG sind am
21. Mai 2024 an diese Pflicht erinnert und auf die Konsequenzen einer
Unterlassung hingewiesen worden.
Die Tagesordnung für die ao HV soll nach dem Willen der Investorengruppe unter
anderem Anträge zu den folgenden Punkten enthalten:
- Vertrauensentzug gegenüber dem Vorstand der Endor AG
- Abwahl der Aufsichtsratsmitglieder Ingo Weber und Rudolf Dittrich
- Wahl von Herrn Werner Zieglmaier und Herrn Robin von Büren in den Aufsichtsrat
- Bestellung eines Sonderprüfers zur Überprüfung des Verhaltens von Vorstand und
Aufsichtsrat im Zusammenhang mit der Restrukturierung der Endor AG
- Beschluss über eine Kapitalerhöhung im Volumen von bis zu 70 Mio EUR unter
Gewährung der gesetzlichen Bezugsrechte
Die Investorengruppe hat zudem eine umfangreiche Schutzschrift erstellen lassen,
die dem zuständigen Restrukturierungsgericht in München dann vorgelegt wird,
wenn der Vorstand der Endor AG dort einen Antrag auf Restrukturierung nach
StaRUG stellt. Bisher wurde StaRUG beim Gericht, wohl als Reaktion auf die
Einreichung des HV-Einberufungsverlangens beim Amtsgericht Landshut, lediglich
angekündigt. Die Schutzschrift umfasst u.a. Beweise dafür, dass der Vorstand
seiner gesetzlichen Pflicht gemäß § 92 Abs. 1 AktG zur Einberufung einer ao HV
nicht nachgekommen ist, dass die Investorensuche durch goetzpartners
ausschließlich auf eine Sanierung unter StaRUG ausgerichtet war und dass mehrere
potenzielle Investoren durch den Vorstand und goetzpartners ignoriert oder sogar
aktiv abgelehnt wurden. Zudem verweist die Schutzschrift auf die anstehende ao
HV mit der Beschlussfassung über eine umfangreiche Kapitalerhöhung, die den
Sanierungsprozess erfolgreich abschließen wird. Es ist schwer vorstellbar, dass
das Restrukturierungsgericht unter diesen Umständen die vom Vorstand gewünschte
Enteignung der Aktionäre im Schnellverfahren beschließen wird.
Die Investorengruppe weist darauf hin, dass die kreditgebenden Banken (Postbank/
Deutsche Bank, Raiffeisen Landesbank Oberösterreich, Hypovereinsbank, Oberbank
und DZ Bank) zusammen mit dem Vorstand und Aufsichtsrat der Endor AG seit
Monaten eine Restrukturierung verhindern, die keine Enteignung der Aktionäre
voraussetzt. So wurden sowohl zwei Angebote der Investorengruppe Jackermeier als
auch das Angebot eines hoch reputierlichen und liquiden Debt-Investors abgelehnt
- zumeist mit der nicht glaubhaft gemachten Begründung, dass der Kapitalbedarf
mittlerweile höher als das jeweilige Angebot sei.
Vor diesem Hintergrund muss auch die vorgeschlagene Kapitalerhöhung in Höhe von
bis zu 70 Mio. EUR gesehen werden. Bei einem Mittelzufluss in dieser
Größenordnung könnten alle Bankdarlehen abgelöst und die Enteignung der
Aktionäre über StaRUG verhindert werden. Nach gut zwei Monaten mit
Investorengesprächen gibt es zahlreiche Interessenten, die jene Aktien
übernehmen würden, die nicht von Aktionären über ihre Bezugsrechte gezeichnet
werden. Zudem soll das neue Firmengebäude verkauft werden, um damit die Bilanz
um rund 30 Mio. EUR zu entlasten. Die Investorengruppe ist daher fest überzeugt,
das Ziel der finanziellen Sanierung auch mit einer geringeren Kapitalerhöhung zu
erreichen. Dazu bedarf es allerdings einer seriösen, belastbaren Finanzplanung,
die der Vorstand seit Monaten nicht vorlegen will.
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OTS: Investorengruppe Jackermeier
AXC0180 2024-06-03/14:58