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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX nach deutschen Daten 1,2 % im Minus / Deutsche Verbraucherpreisdaten zeigten wie erwartet einen Anstieg der Inflation - Berichtssaison weiter im Fokus

Die Wiener Börse hat am Mittwoch nach den am Nachmittag veröffentlichten Daten zur deutschen Inflation ihre Verluste noch etwas weiter ausgebaut. Der ATX verlor 1,18 Prozent auf 3.666,14 Punkte. Für den breiter gefassten ATX Prime ging es um 1,06 Prozent auf 1.839,66 Zähler nach unten. Auch andere Börsen in Europa zeigten sich am Mittwoch mit Verlusten.

Die veröffentlichten Inflationszahlen aus der führenden europäischen Volkswirtschaft fielen wie erwartet aus und wirkten sich an Europas Börsen nicht merklich aus. Die Inflation in Deutschland hat im Mai wieder etwas an Tempo gewonnen. Die Verbraucherpreise lagen um 2,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, nach 2,2 Prozent im April. Auch wenn der Anstieg weitgehend auf einen Basiseffekt zurückzuführen sei, mehren sich doch die Zeichen, dass der Abwärtstrend der Inflation vorerst zu Ende ist, schreiben die Analysten der Commerzbank in einer ersten Reaktion.

Diese Inflationsdaten sind auch wichtig für die Leitzinsentscheidung der EZB in der kommenden Woche. Erwartet wird im Juni eine erste Zinssenkung, der weitere Kurs ist aber offen. Offenbar zweifeln inzwischen aber einige Akteure sogar wieder an der Juni-Senkung.

In Wien galt das Anlegerinteresse zur Wochenmitte auch einigen Unternehmensberichten. Aus dem Prime market legten die EVN, Strabag, UBM, VIG und Warimpex Zahlen vor.

Aktien der Strabag stiegen nach einem verhaltenen Auftakt zuletzt um 0,9 Prozent. Die Zahlen der Baukonzerns erfüllten weitgehend die Markterwartungen. Dank der breiten Diversifizierung halte sich das Unternehmen im derzeitigen Umfeld recht gut, kommentierte Erste-Analyst Michael Marschallinger.

Unter den Versorgen legte die EVN Zahlen zum ersten Halbjahr 2023/24 vor, die Aktien reagierten aber nicht merklich und notierten am Nachmittag unverändert zum Vortag. Niedrigere Großhandelspreise für Strom und Erdgas in den Kernmärkten, die schwächere Konjunktur, aber auch das warme Wetter machten dem Versorger zu schaffen. Der Umsatz fiel um 17,7 Prozent, das Konzernergebnis um 8,3 Prozent.

Auch den Branchenkollegen Verbund dürften in Zukunft die niedrigeren Strompreise belasten. Dies erwartet zumindest Petr Bartek von der Erste Group, der die Verbund-Scheine von "Hold" auf "Reduce" abgestuft und das Kursziel von 79,5 auf 70,8 Euro gesenkt hat. Verbund-Aktien notierten am Nachmittag mit einem kleinen Minus von 0,5 Prozent bei 74,50 Euro.

Aktien der Vienna Insurance Group (VIG) reagierten nicht auf die vorgelegten Zahlen und lagen unverändert zum Vortag. Der Versicherer hat im ersten Quartal 2024 einen Zuwachs bei den verrechneten Prämien verzeichnet. Dank einer erfreulichen Konjunkturprognose für die CEE-Region blickt der Versicherer zudem optimistisch auf das laufende Geschäftsjahr.

Im Immobiliensektor büßten UBM Development nach Zahlen 2,5 Prozent ein. Der Immobilienentwickler rechnet nach einem weiteren Quartalsverlust erst 2025 wieder damit, Gewinne zu schreiben. Die schwachen Erstquartalszahlen hätten erneut die anhaltende Schwäche des Immobilienmarktes aufgezeigt, schrieb der Warburg-Analyst Simon Stippig in einer ersten Reaktion. Positiv zu bewerten seien jedoch die jüngsten Verkäufe, die den Barmittelbestand verbessern dürften.

Anteilsscheine von s Immo verloren 0,5 Prozent. Die derzeit noch börsennotierte Immobiliengesellschaft hat in Deutschland ein großes Immobilienpaket unter Buchwert verkauft. Der Abschlag von etwa 9,5 Prozent zu den Buchwerten sei vor allem darauf zurückzuführen, dass es sich um einen Portfoliodeal handle, erklärte das Unternehmen.

Noch nicht gehandelt wurden am Mittwoch die Papiere von Warimpex. Der Immobilienentwickler hat im ersten Quartal in einem herausfordernden Umfeld einen Verlust geschrieben. Hohe Zinsen und gestiegene Preise haben das Ergebnis unterm Strich auf minus 0,8 Mio. Euro gedrückt, nachdem in der Vorjahresperiode noch ein Gewinn von 1,4 Mio. Euro erzielt wurde.

mik/sto

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