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EVN mit schwächerem Halbjahresergebnis / Umsatzrückgang um knapp 18 Prozent - Konzernergebnis um rund 8 Prozent niedriger

Der börsennotierte niederösterreichische Versorger EVN hat im ersten Halbjahr des Wirtschaftsjahres 2023/24 deutlich weniger umgesetzt und verdient. Niedrigere Großhandelspreise für Strom und Erdgas in den Kernmärkten, die schwächere Konjunktur, aber auch das warme Wetter machten dem Versorger zu schaffen, geht aus einer Aussendung der EVN am Mittwoch hervor. Der Umsatz fiel um 17,7 Prozent auf 1,8 Mrd. Euro, das Konzernergebnis um 8,3 Prozent auf 199,3 Mio. Euro.

Die milden Temperaturen führten dazu, dass in allen drei Kernmärkten der EVN - Österreich, Bulgarien und Nordmazedonien - deutlich weniger geheizt wurde als im Vorjahr sowie im langjährigen Durchschnitt. Der März 2024 war in Österreich der wärmste März in der Messgeschichte Österreichs, merkte der Versorger an.

In Österreich, Nordmazedonien und Deutschland profitierte die EVN von einem höheren Wasserangebot und damit von einem höheren Erzeugungskoeffizienten bei der Stromproduktion. In Österreich profitierten auch die Windkraftanlagen von der Wettersituation. Das Winddargebot lag nicht nur über dem Vorjahr sondern auch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt, in Bulgarien hingegen unter dem Niveau des Vorjahres.

Aktuell entfallen bei der EVN bereits 83 Prozent der Strom-Eigenproduktion auf erneuerbare Energie. Um diesen Bereich weiter zu stärken, investiert der Versorger zwischen 700 und 900 Mio. Euro. Etwa 450 Mio. Euro davon fließen in den für die erneuerbare Energie notwendigen Netzausbau.

Die schwache Konjunktur machte jedoch der EVN zu schaffen. Denn dadurch sanken die Preise für Primärenergie und für Emissionszertifikate, aber auch die Marktpreise für Grundlast- und Spitzenstrom. Hinzu kommt, dass sich die verstärkte Einspeisung von erneuerbarer Energie negativ auf die Strompreise und die Preise für CO2-Zertifikate auswirkt. Das Gaskraftwerk Theiß, das zur Netzstabilisierung hochgefahren wird, wurde zudem seltener abgerufen. Aber auch geringere Netztarife in Bulgarien drückten den Umsatz. Positiv wirkten sich hingegen höhere Netzentgelte in Niederösterreich aus.

Die Umsatzerlöse im internationalen Projektgeschäft fielen ebenfalls geringer aus, da die Kläranlage in Kuwait weitgehend fertiggestellt wurde. Neun weitere Projekte in den Bereichen Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermische Klärschlammverwertung sind jedoch in Planung bzw. Errichtung. Da das Projekt in Kuwait abgeschlossen wurde, ging auch der Aufwand für Fremdleistungen und sonstigem Materialaufwand um 20,8 Prozent auf 258,9 Mio. Euro zurück.

Weiters sank auch der Aufwand für Fremdstrombezug sowie für Energieträger. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel er um 24,1 Prozent auf 777,3 Mio. Euro.

Die Personalkosten stiegen um 16,8 Prozent auf 225,7 Mio. Euro. Einerseits ist dies auf die kollektivvertraglichen Anpassungen zurückzuführen, andererseits auf 311 zusätzliche Beschäftigte.

Deutlich verbessert hat sich das Ergebnis aus den EVN-Beteiligungen: Die Energievertriebsgesellschaft EVN sorgte für einen negativen Beitrag von minus 128,5 Mio. Euro - nach minus 223,1 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Aber auch die Beteiligungen an der Burgenland Energie und Verbund Innkraftwerke sorgten im Periodenvergleich für eine Ergebnisverbesserung, während die RAG einen Rückgang hinnehmen musste. Insgesamt verbesserte sich das Ergebnis der Beteiligungen auf minus 42,9 Mio. Euro, nach minus 143,3 im Vorjahreszeitraum.

Für das laufende Wirtschaftsjahr rechnet die EVN mit einem Konzernergebnis zwischen 420 und 460 Mio. Euro - nach knapp 530 Mio. Euro im Wirtschaftsjahr 2022/23. In der Prognose eingerechnet ist die Verbund-Dividende in Höhe von 182 Mio. Euro, die im dritten Quartal ausgeschüttet wird.

fel/pro

 ISIN  AT0000741053
 WEB   http://www.evn.at

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