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EQS-News: EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des

EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24

EQS-News: EVN AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis

EVN AG: Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24

29.05.2024 / 07:30 CET/CEST

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.

Highlights

* Robuste operative Geschäftsentwicklung dank Strategie 2030 und

diversifiziertem Geschäftsmodell

* Anhaltend hohe Volatilität auf den Energiemärkten

* Sehr gutes Wind- und Wasserdargebot für die Stromerzeugung

* Verdopplung der installierten Photovoltaikkapazitäten auf rund 80 MWp

* Zwei Windparks in Bau: Sigleß-Pöttelsdorf (8,4 MW; Repowering) und

Paasdorf (22,2 MW)

* Trinkwasserversorgung: Fertigstellung der Naturfilteranlage in Obersulz

* Investitionen von rund 259 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2023/24 zur

Transformation des Energiesystems

* Abschluss einer 500 Mio. Euro grünen Kreditlinie als strategische

Liquiditätsreserve

* Externe Ratings bestätigt: Moody's (A1, Ausblick stabil); Scope Rating

(A+, Ausblick stabil)

Energiewirtschaftliches Umfeld

Das erste Halbjahr 2023/24 war erneut von sehr milden Temperaturen geprägt.

So war beispielsweise der März 2024 der mit großem Abstand wärmste März in

der Messgeschichte Österreichs. Die Heizgradsumme - sie definiert den

temperaturbedingten Energiebedarf - lag in allen drei Kernmärkten der EVN

deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt und auch jeweils unter dem

Niveau der Vergleichsperiode im Vorjahr.

Das Wasserdargebot gestaltete sich in der Berichtsperiode sehr positiv. So

übertrafen die entsprechenden Erzeugungskoeffizienten in Österreich,

Nordmazedonien und Deutschland das langjährige Durchschnittsniveau jeweils

deutlich. Auch das Winddargebot lag in Österreich über dem langjährigen

Durschnitt sowie deutlich über dem Vergleichsniveau des Vorjahres. In

Bulgarien blieb es hingegen unter dem Niveau des Vorjahres. Die Preise für

Primärenergie und CO2-Emissionszertifikate sowie die Marktpreise für Grund-

bzw. Spitzenlaststrom entwickelten sich aufgrund der schwachen Konjunktur

weiterhin rückläufig. Die Entwicklung der Strompreise als auch der Preise

für CO2-Emissionszertifikate wird mittlerweile auch stark von der

Einspeisung aus erneuerbaren Energien beeinflusst.

Umsatz, EBITDA, EBIT und Konzernergebnis unter Vorjahresniveau

Die Umsatzerlöse der EVN verzeichneten im ersten Halbjahr 2023/24 einen

Rückgang um 17,7 % auf 1.805,1 Mio. Euro. Zurückzuführen war dies

insbesondere auf die rückläufigen Großhandelspreise für Strom und Erdgas in

allen drei Kernmärkten sowie die daraus resultierenden Bewertungseffekte aus

Absicherungsgeschäften. Weitere Faktoren für den Umsatzrückgang waren die

geringeren Abrufe des Kraftwerks Theiß zur Netzstabilisierung, Mengen- und

Preiseffekte beim Erdgas-Netzabsatz sowie geringere Netztarife in Bulgarien,

mit denen die Überkompensation von Mehrkosten aus der Netzverlustabdeckung

im Vorjahr gemäß Regulierungsmethodik ausgeglichen wird. Auch im

internationalen Projektgeschäft reduzierten sich die Umsatzerlöse aufgrund

der weitgehenden Fertigstellung der Kläranlage in Kuwait. Abgeschwächt wurde

der Umsatzrückgang durch die gestiegene erneuerbare Produktion sowie höhere

Netzentgelte für Strom in Niederösterreich.

Im Einklang mit der Absatz- bzw. Umsatzentwicklung ging auch der Aufwand für

Fremdstrombezug und Energieträger im Vorjahresvergleich um 24,1 % auf 777,3

Mio. Euro zurück. Wesentliche Treiber dieser Entwicklung waren die

rückläufigen Großhandelspreise in Südosteuropa sowie gesunkene

Primärenergiekosten für die Strom- und Wärmeerzeugung. Die Fremdleistungen

und der sonstige Materialaufwand gingen - korrespondierend zur

Umsatzentwicklung im internationalen Projektgeschäft - um 20,8 % auf 258,9

Mio. Euro zurück.

Eine Zunahme um 16,8 % auf 225,7 Mio. Euro zeigte im Berichtszeitraum

hingegen der Personalaufwand. Hauptfaktoren dieser Entwicklung waren

kollektivvertragliche Anpassungen sowie ein Anstieg des Personalstands auf

7.496 Mitarbeiter*innen (Vorjahr: 7.185 Mitarbeiter*innen).

Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verzeichneten einen Anstieg um 12,6

% auf 113,5 Mio. Euro. Bereits im ersten Quartal 2023/24 musste hier eine

Forderung aus dem Kläranlagenprojekt Budva, Montenegro, in Höhe von 22,5

Mio. Euro wertberichtigt werden, nachdem das Genfer Schiedsgericht zwar die

in der Vergangenheit von der WTE vereinnahmten Zahlungen von insgesamt 41,9

Mio. Euro bestätigt, darüber hinaus jedoch keine weiteren Ansprüche

zuerkannt hatte. Ebenfalls enthalten ist der Energiekrisenbeitrag-Strom, der

im Jahresvergleich aufgrund der Marktpreisentwicklung und der Änderung

hinsichtlich des Investitionsabsetzbetrags für das Kalenderjahr 2024 jedoch

geringer ausfiel als im Vorjahr.

Der Ergebnisanteil der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem

Charakter ist weiterhin durch die Energievertriebsgesellschaft EVN KG mit

einem negativen Beitrag von -128,5 Mio. Euro (Vorjahr: -223,1 Mio. Euro)

belastet. Zwar reduzierten sich hier die negativen Stichtagsbewertungen von

Absicherungsgeschäften im Periodenvergleich, zudem kam es zu einem Verbrauch

von Rückstellungen aus vertraglichen Lieferverpflichtungen. Allerdings

machten gesunkene Gastarife infolge des intensiven Wettbewerbs eine

Abwertung der in der Vergangenheit als strategische Reserve zur

Gewährleistung der Versorgungssicherheit beschafften Erdgasvorräte

erforderlich. Weiters dämpften herausfordernde Rahmenbedingungen -

insbesondere intensiverer Wettbewerb sowie kund*innenseitige

Einsparungsmaßnahmen und vermehrte Eigenversorgung der Kund*innen aus

Photovoltaikanlagen - den Strom- und Erdgasabsatz zusätzlich und erschwerten

die Planbarkeit der Absatzmengen. Neben der EVN KG verzeichneten auch die at

Equity einbezogenen Unternehmen Burgenland Energie und Verbund Innkraftwerke

im Periodenvergleich eine Ergebnisverbesserung, während die RAG einen

Rückgang hinnehmen musste - allerdings im Vergleich zu einem

überdurchschnittlichen Vorjahresniveau. In Summe betrug der Ergebnisanteil

der at Equity einbezogenen Unternehmen mit operativem Charakter -42,9 Mio.

Euro (Vorjahr: -143,3 Mio. Euro).

Auf Basis dieser Entwicklungen lag das EBITDA der EVN im ersten Halbjahr

2023/24 mit 453,0 Mio. Euro um 2,9 % unter dem Vorjahresniveau. Die

planmäßigen Abschreibungen erhöhten sich investitionsbedingt um 5,3 % auf

171,3 Mio. Euro. Per Saldo lag das EBIT dadurch mit 281,6 Mio. Euro um 7,3%

unter dem Vorjahresniveau.

Das Finanzergebnis der EVN belief sich im ersten Halbjahr 2023/24 auf -25,1

Mio. Euro (Vorjahr: -27,5 Mio. Euro). Die hier trotz eines höheren

Zinsaufwands erzielte Verbesserung ist auf die bessere Performance des

R138-Fonds zurückzuführen. Zudem war das Finanzergebnis im Vorjahr stärker

durch Fremdwährungskursentwicklungen belastet gewesen. In Summe ergab sich

daraus im Ergebnis vor Ertragsteuern ein Rückgang von 7,2 % auf 256,5 Mio.

Euro. Nach Berücksichtigung des Ertragsteueraufwands von 33,5 Mio. Euro

(Vorjahr: 35,2 Mio. Euro) und des Ergebnisanteils nicht beherrschender

Anteile lag das Konzernergebnis bei 199,3 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahr

entspricht dies einem Rückgang um 8,3 %.

Solide Bilanzstruktur

Die EVN verfügt über eine solide und stabile Kapitalstruktur, die eine gute

Grundlage für die Umsetzung des umfassenden Investitionsprogramms von

jährlich 700 bis 900 Mio. Euro bildet. Die Schwerpunkte liegen weiterhin in

den Bereichen Netzinfrastruktur, erneuerbare Erzeugung sowie

Trinkwasserversorgung; davon drei Viertel in Niederösterreich. Die

Nettoverschuldung lag am 31. März 2024 bei 1.357,6 Mio. Euro (30. September

2023: 1.364,3 Mio. Euro). Im April bzw. Mai 2024 wurden beide externe

Ratings der EVN von den Ratingagenturen bestätigt: Moody's (A1, Ausblick

stabil) und Scope Ratings (A+, Ausblick stabil).

Ende April wurde die syndizierte Kreditlinie der EVN in Höhe von 400 Mio.

Euro vorzeitig refinanziert und durch eine neue syndizierte Kreditfazilität

in Höhe von 500 Mio. Euro ersetzt. Es handelt sich um eine sogenannte

Sustainability-Linked-Kreditlinie, deren Konditionen auch von

Nachhaltigkeitskriterien abhängen.

Energie. Wasser. Leben. - Entwicklungen im Energie- und Umweltgeschäft

Energiegeschäft

Die Stromerzeugung der EVN lag im ersten Halbjahr 2023/24 mit 1.791 GWh um

13,8 % über dem Vergleichswert des Vorjahres. Ein überdurchschnittlich gutes

Wind- und Wasserdargebot sowie Kapazitätserweiterungen führten zu einem

Anstieg der erneuerbaren Erzeugung um 31,0 % auf 1.485 GWh. Die geringere

Nutzung des Kraftwerks Theiß durch den österreichischen

Übertragungsnetzbetreiber zur Netzstabilisierung führte zu einem Rückgang

der thermischen Erzeugung um 30,4 % auf 306 GWh. In Summe verbesserte sich

der Anteil der erneuerbaren Erzeugung auf 82,9 % (Vorjahr: 72,0 %).

Im Berichtszeitraum erfolgte neben der Inbetriebnahme von zwei Windparks im

November 2023 auch die Inbetriebnahme einer Großflächen-Photovoltaikanlage

in Dürnrohr (23,5 MWp). Zwei weitere Windparks befinden sich in der

Errichtungsphase: Sigleß-Pöttelsdorf (8,4 MW, Repowering) und Paasdorf (22,2

MW). Weiters wurde mit Bauvorbereitungen für weitere Windkraft- und

Photovoltaikprojekte begonnen.

Umwelt- und Wassergeschäft

Im Bereich der Trinkwasserversorgung liegt der Investitionsschwerpunkt

weiterhin auf der Planung und Errichtung von Transport- und

Anschlussleitungen zur weiteren Verbesserung bzw. Gewährleistung der

Versorgungssicherheit. Bei der Errichtung einer 60 km langen

Transportleitung von Krems nach Zwettl zur langfristigen Absicherung der

Wasserversorgung im Wald- und Weinviertel befinden sich der zweite

Bauabschnitt sowie Vorbereitungsarbeiten für den dritten Abschnitt plangemäß

in Umsetzung. Die Naturfilteranlage in Obersulz wurde im Berichtszeitraum

fertiggestellt, und die Errichtung einer weiteren Anlage in Reisenberg im

Industrieviertel ist in Vorbereitung.

Im internationalen Projektgeschäft arbeitete die WTE Wassertechnik zum

Stichtag 31. März 2024 an der Planung und Errichtung von neun Projekten im

Bereich der Abwasserentsorgung, Trinkwasseraufbereitung und thermischen

Klärschlammverwertung in Deutschland, Polen, Rumänien, Nordmazedonien,

Bahrain und Kuwait. Die Kläranlage in Kuwait wurde im Berichtszeitraum

fertiggestellt, ein erfolgreicher Testlauf hat stattgefunden. Die Errichtung

der Abwasserinfrastruktur wurde zu rund zwei Drittel umgesetzt.

Bestätigung des Ausblicks und Dividendenpolitik für das Geschäftsjahr

2023/24

Die EVN erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2023/24 unter der Annahme

eines stabilen regulatorischen und energiepolitischen Umfelds ein

Konzernergebnis in der Bandbreite von 420 bis 460 Mio. Euro. Der Ausblick

beinhaltet die im Mai 2024 und somit erst im dritten Quartal des

Geschäftsjahres 2023/24 von der EVN vereinnahmte Verbund-Dividende in Höhe

von 182 Mio. Euro. Die Dividendenausschüttung soll künftig zumindest 0,82

Euro pro Aktie betragen. Die EVN beabsichtigt, ihre Aktionär*innen an

zusätzlichen Ergebnissteigerungen in angemessener Höhe zu beteiligen.

Mittelfristig wird eine Ausschüttungsquote von 40% des um außerordentliche

Effekte bereinigten Konzernergebnisses angestrebt.

Den Aktionärsbrief über das erste Halbjahr des Geschäftsjahres 2023/24

finden Sie unter www.investor.evn.at.

29.05.2024 CET/CEST Veröffentlichung einer Corporate News/Finanznachricht,

übermittelt durch EQS Group AG. www.eqs.com

Sprache: Deutsch

Unternehmen: EVN AG

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E-Mail: info@evn.at

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