ROUNDUP/Aktien Europa Schluss: Stagnation - Ernüchterung in Sachen Geldpolitik
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Nach dem Intermezzo mit moderaten Gewinnen
am Vortag haben die europäischen Aktienmärkte am Freitag kaum
verändert geschlossen. Am Donnerstag hatten die Börsen noch etwas
von den starken Zahlen des US-Schwergewichts Nvidia
profitiert, doch die abgelaufene "Handelswoche hinterlässt
Sorgenfalten und Fragezeichen", schrieb Marktanalyst Konstantin
Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Vor der Wall Street liege
ein langes Wochenende und auch diesseits des Atlantiks sei die
Euphorie über die fulminanten Nvidia-Resultate schnell der
Ernüchterung in Sachen Geldpolitik gewichen.
Zuletzt hatte die US-Notenbank erst einmal ein Festhalten an den
hohen Zinsen signalisiert. Zudem hatten robuste Wirtschaftsdaten
eher auf eine spätere als eine frühere Senkung der Leitzinsen
hingedeutet.
Der EuroStoxx 50 ging 0,04 Prozent tiefer bei 5035,41
Punkten aus dem Handel. Dabei konnte er immerhin dank der wieder
freundlichen Wall Street Verluste von zwischenzeitlich fast ein
Prozent fast komplett wettmachen. Auf Wochensicht ergibt sich ein
Minus von 0,57 Prozent.
Der französische Cac 40 sank am Freitag um 0,09
Prozent auf 8094,97 Punkte. Für den britischen FTSE 100
ging es um 0,26 Prozent auf 8317,59 Zähler nach
unten.
Aus Branchensicht zählten Autowerte zu den größten
Gewinnern. Hier reagierten Renault mit plus 5,2
Prozent auf einen positiven Analystenkommentar der Bank UBS. Analyst
David Lesne ist nach dem soliden ersten Quartal zuversichtlicher,
dass die Franzosen ihr Margenziel erreichen werden.
An der Börse in Dublin büßten die Papiere von Ryanair
3,6 Prozent ein, nachdem die Deutsche Bank ihre Kaufempfehlung für
die Anteilsscheine des irischen Billigfliegers gestrichen hatte. Die
Signale aus der jüngsten Telefonkonferenz sprächen für Zurückhaltung
der Kunden, so Analyst Jaime Rowbotham. Das Unternehmen könnte sich
gezwungen sehen, mehr Rabatte einzuräumen.
In Kopenhagen wiederum zogen die B-Aktien der Container-Reederei
Moller-Maersk um gut fünf Prozent an. Hier hatte sich
die Bank Morgan Stanley zuversichtlich geäußert. Analyst Cedar
Ekblom hob den zuletzt deutlichen Anstieg der Frachtraten positiv
hervor./la/ngu