FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach seiner stabilen Vortagesverfassung dürfte
der deutsche Aktienmarkt am Freitag den Rückwärtsgang einlegen.
Befürchtungen über womöglich noch für längere Zeit hohe
US-Leitzinsen trüben auch hierzulande das Bild. Eine Stunde vor dem
Handelsstart indizierte der X-Dax für den deutschen
Leitindex ein Minus von 0,53 Prozent bei 18 592 Punkten. Damit
deutet sich für den Dax ein Wochenverlust von gut
einem halben Prozent an. Der EuroStoxx 50 als
Leitindex der Eurozone wird am Freitag rund 0,7 Prozent niedriger
erwartet.
Die Vorgaben von den Überseebörsen sind negativ. In den USA hatten
am Vortag überraschend robuste Konjunkturdaten die Zinssorgen noch
einmal verstärkt. Die New Yorker Aktien-Indizes schlossen tiefer.
Auch in Asien gab es Verluste.
"Bislang hat sich auf der Anlegerseite in dieser Handelswoche
niemand aus der Deckung gewagt", betonte Marktanalyst Thomas Altmann
von QC Partners. Er sprach von einem "simultanen Käufer- und
Verkäuferstreik", der die Seitwärtsbewegung des Dax seit zehn
Handelstagen recht gut erkläre.
Unternehmensseitig scheint es nachrichtlich relativ ruhig zu sein.
Einen Blick wert sein könnten die Aktien von RWE , die
vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate zum Xetra-Schlusskurs
zunächst um 0,7 Prozent nachgaben. Der Energieversorger wird den
US-Softwarekonzern Microsoft mit Grünstrom aus zwei
neuen Windparks im US-Bundesstaat Texas beliefern. Darüber seien
zwei 15-jährige Stromlieferverträge mit Microsoft unterzeichnet
worden, teilte RWE mit. Über das Auftragsvolumen und die
vereinbarten Strommengen wurde nichts bekannt.
Der Aufsichtsrat des Industriekonzerns Thyssenkrupp
hat am Donnerstag einer 20-Prozent-Beteiligung des
Energieunternehmens EPCG an der Stahlsparte zugestimmt. Bei der
strategischen Partnerschaft soll es vor allem um Energielieferungen
gehen. Die EPCG-Holding gehört dem tschechischen Milliardär Daniel
Kretinsky, der auch größter Anteilseigner des Großhändlers Metro
ist. Die Thyssenkrupp-Papiere stiegen auf Tradegate
um 0,6 Prozent.
Die Anteilsscheine von Brenntag , LEG Immobilien
, Nemetschek sowie Klöckner & Co
dürften rein optisch klar im Minus notieren, denn sie
werden mit Dividendenabschlägen gehandelt./edh/jha/