ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Anleger halten sich zurück
FRANKFURT (dpa-AFX) - Am deutschen Aktienmarkt hat sich die
Konsolidierung auf hohem Niveau am Dienstag fortgesetzt. Hatte der
Leitindex Dax am Pfingstmontag noch leicht zugelegt,
ging es am Dienstagvormittag wieder etwas abwärts. Marktteilnehmer
führten das Auf und Ab des Dax unterhalb der Marke von 19 000
Zählern auf das Fehlen von Impulsen seitens der Unternehmen und der
Konjunktur zurück.
Letztlich verlor der Dax 0,22 Prozent auf 18 726,76 Punkte. In der
vergangenen Woche hatte er knapp unter 19 000 Zählern ein Rekordhoch
erreicht. Seit Jahresbeginn bringt es der Index auf ein Plus von
mehr als 11 Prozent. Der MDax der mittelgroßen Werte
schloss am Dienstag 1,13 Prozent tiefer bei 27 172,36 Punkten.
Auch an den anderen europäischen Börsen ging es abwärts. Der
EuroStoxx 50 , das Leitbarometer der Eurozone, verlor
0,5 Prozent. In Paris ging es noch etwas stärker nach unten, während
der Londoner FTSE 100 nur wenig verlor. Der
US-Leitindex Dow Jones Industrial lag zum
europäischen Handelsschluss rund ein halbes Prozent im Minus.
In Zurückhaltung übten sich Anleger auch mit Blick auf die am
Mittwochabend anstehende Quartalsbilanz des Chip-Giganten Nvidia
. Der Trendsetter in Sachen Künstliche Intelligenz ist
an der Börse 2,3 Billionen US-Dollar wert. Angesichts der hohen
Erwartungen am Markt machte Stratege Jürgen Molnar von Robomarkets
"viel Enttäuschungspotenzial" aus. "Die Anleger rund um den Globus
sind weiter in Kauflaune und lassen sich von den jüngsten Rekorden
nicht abschrecken", schrieb er weiter. Der Dax bleibe in
Schlagdistanz zu seinem Höchststand und warte auf die nächsten
Impulse. Das Problem sei nur, dass mit den Kursen auch die
Erwartungen gestiegen seien, sowohl an die Unternehmensgewinne als
auch an die Geldpolitik.
Unter den Standardwerten waren die Kursausschläge mehrheitlich
überschaubar. Schlusslicht waren die Papiere des Chip-Herstellers
Infineon mit minus 3,1 Prozent. Im MDax zeigten sich
die Anteilscheine des Chip-Zulieferers Aixtron mit
minus 4,3 Prozent ebenfalls schwach.
Schwächster MDax-Wert waren die Papiere der Online-Apotheke Redcare
Pharmacy , die um 11 Prozent einbrachen und auf den
tiefsten Stand seit September 2023 fielen. Die schweizerische Bank
UBS riet in ihrer Ersteinschätzung der Aktien zum Verkauf.
Wachstumsimpulse durch das elektronische Rezept seien im Kurs
mittlerweile eingepreist, so die Begründung.
Aktien von Kontron gewannen 2,3 Prozent. Der
Hersteller von Rechnertechnik hat von einem großen Autohersteller
einen Auftrag für intelligente Ladestationen für Elektroautos
erhalten. Das Auftragsvolumen betrage in einem ersten Schritt
mindestens 200 Millionen Euro.
Der Euro kostete zuletzt 1,0853 US-Dollar. Die
Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf
1,0864 Dollar festgesetzt.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite von 2,58 Prozent am Montag auf
2,57 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,02
Prozent auf 124,28 Punkte. Der Bund-Future legte um
0,17 Prozent auf 130,81 Zähler zu./edh/he