Semperit steigerte Nettogewinn im 1. Quartal auf 3,6 Mio. Euro / Umsatz stabil bei 176 Mio. Euro, Aufwand um 4,1 Mio. Euro reduziert, EBITDA um 9,4 Prozent auf 23 Mio. Euro verbessert
Der börsennotierte Gummi- und Kautschukkonzern Semperit hat im ersten Quartal 2024 bei stabilem Umsatz die Kosten deutlich gesenkt und den Nettogewinn von 0,4 Mio. auf 3,6 Mio. Euro verbessert. "Damit bestätigen wir unsere Guidance und sehen uns gut auf Kurs, im Gesamtjahr 2024 unser EBITDA auf rund 80 Mio. Euro zu steigern", sagte Semperit-CEO Karl Haider am Mittwoch laut Mitteilung.
Die Semperit-Gruppe fokussiert sich seit der Neuaufstellung im Vorjahr mit den beiden Divisionen Semperit Industrial Applications (SIA) und Semperit Engineered Applications (SEA) ausschließlich auf Industriekunden. In den ersten drei Monaten dieses Jahres erzielte der Gummi- und Kautschukkonzern einen Umsatz von 176,0 Mio. Euro (-0,2 Prozent).
Dabei haben sich die beiden Divisionen sehr unterschiedlich entwickelt: Während bei SIA (Hoses und Profiles) weniger verkauft wurde und der Umsatz um ein Viertel auf 74,5 Mio. Euro zurückging, stieg der Absatz in der Division SEA (Form, Belting und Rico bzw. Flüssigsilikon) und der Umsatz stieg um 31,7 Prozent auf 101,5 Mio. Euro. Davon entfielen 24,3 Mio. Euro auf Rico.
Semperit hatte im vergangenen Jahr den oberösterreichischen Flüssigsilikon-Spezialisten Rico übernommen und seine Medizinsparte verkauft.
Die 2023 eingeleiteten Kostensenkungsprogramme hätten den Aufwand in Summe bereits um 9,9 Mio. Euro reduziert, berichtet das Unternehmen am Mittwoch. Davon entfielen 4,1 Mio. Euro auf das erste Quartal 2024. Das Ergebnis nach Steuern verbesserte sich von 0,4 Mio. auf 3,6 Mio. Euro. Das Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen war dabei mit 5,0 Mio. Euro positiv.
Dem finalen Abschluss des Verkaufs des verbliebenen Medizingeschäfts sei man einen großen Schritt näher gekommen. Nachdem 2023 der Großteil des Handschuhgeschäfts an Harps verkauft und übergeben wurde, war vereinbart, dass Semperit bis zu fünf Jahre - also bis 2028 - die Auftragsfertigung von Operationshandschuhen für Harps übernimmt. Nun wurde bereits Ende März 2024 mit Harps ein sogenannter Mitbenützungsvertrag abgeschlossen. Dieser regelt, dass Harps bestimmte Immobilien am Produktionsstandort Wimpassing nach dem vollständigen Ankauf des Handschuhgeschäfts nutzen kann. Damit geht Semperit von einem Abschluss dieser Transaktion innerhalb der nächsten 12 Monate aus. Bilanziell bedeutet dies, dass Surgical Operations als aufgegebener Geschäftsbereich dargestellt wird. Dieser belastete das Gesamtergebnis mit -1,4 Mio. Euro.
Das auf die Aktionäre der Semperit AG Holding entfallende Ergebnis je Aktie stieg somit im ersten Quartal 2024 auf 0,18 Euro (Vorjahr: 0,02 Euro). Mehrheitseigentümer ist die B&C Privatstiftung.
Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) verbesserte sich um 9,4 Prozent auf 23,0 Mio. Euro, das EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) ging um 15,1 Prozent auf 11,6 Mio. Euro zurück.
Der Free Cashflow - also der um Zinszahlungen bereinigte Netto-Geldfluss, der für strategische Wachstumsinvestitionen, Dividenden und Tilgung von Fremdkapital zur Verfügung steht - betrug im 1. Quartal 3,5 Mio. Euro (Vorjahr: 6,9 Mio. Euro).
ivn/cri
ISIN AT0000785555 WEB http://www.semperitgroup.com
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