ROUNDUP: Fresenius wird dank Tochter Kabi optimistischer - Ausstieg bei Vamed
BAD HOMBURG (dpa-AFX) - Der Medizinkonzern und Krankenhausbetreiber
Fresenius
Zeitweise stieg ihr Kurs um fünf Prozent auf 29,55 Euro und erreichte damit das höchste Niveau seit September. Am Nachmittag lag das Papier jedoch zuletzt nur noch mit 0,75 Prozent im Plus. "Die Prognoseerhöhung und der Ausstieg von Vamed sollten sich positiv auf die Stimmung auswirken", schrieb Branchenexperte David Adlington von der US-Bank JPMorgan. Allerdings hätten die Erwartungen der Experten bereits am oberen Ende der bisherigen Spanne gelegen.
Für 2024 rechnet die Fresenius-Spitze jetzt mit einem organischen
Umsatzplus zwischen 4 und 7 Prozent, wie der im Dax
Die Anhebung der Prognose basiert den Angaben zufolge auf verbesserten Aussichten bei der Tochter Fresenius Kabi. Diese gehört zu den führenden Anbietern in den Bereichen klinische Ernährung, intravenöse Arzneimittel, Infusionen, Medizinprodukte und Biopharma. Zudem fällt die bisherige Tochter Vamed aus den Jahreszielen heraus.
Analyst Graham Doyle von der schweizerischen Großbank UBS wertet die Anhebung der Ziele so früh im Jahr positiv, zumal das Geschäft der Tochter Kabi in der Vergangenheit eher durchwachsen gelaufen sei. Branchenexperte James Vane-Tempest vom Analysehaus Jefferies zeigte sich von den Fresenius-Zahlen insgesamt leicht positiv überrascht.
Der Konzernumsatz wuchs im ersten Quartal im Jahresvergleich organisch um 6 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro, wie Fresenius am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten mit etwas weniger gerechnet. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis des Unternehmens (Ebit) wuchs um 15 Prozent auf 633 Millionen Euro. Bei Kabi wuchs der Umsatz währungsbereinigt um 9 Prozent. Die operative Marge der Sparte verbesserte sich auf 15,1 Prozent, insbesondere weil das Biopharma-Geschäft die Gewinnschwelle erreichte.
Künftig soll Fresenius nur noch aus der Krankenhaussparte Helios und
der Tochter Kabi bestehen. Nachdem der Konzern kürzlich den
mehrheitlichen Verkauf des Rehabilitationsgeschäfts von Vamed an
einen Finanzinvestor vereinbart hatte, hat er jetzt auch einen
Käufer für das Vamed-Geschäft in Österreich gefunden. Ein Konsortium
aus den österreichischen Bauunternehmen Porr und Strabag
Dabei geht es den Angaben zufolge einerseits um Geschäftseinheiten, die für den technischen Betrieb des Allgemeinen Krankenhauses Wien verantwortlich sind. Außerdem übernehme das Konsortium das österreichische Projektgeschäft des Segments Health Tech Engineering sowie Anteile an mehreren Thermen. Der Vamed-Bereich Krankenhausdienstleistungen werde hingegen an die Fresenius-Gruppe übertragen.
"Mit dem Ausstieg aus der Vamed ist unser strategischer
Portfolio-Umbau wie geplant abgeschlossen", sagte Fresenius-Chef
Michael Sen. Ab dem zweiten Quartal gehöre Vamed nicht mehr zu den
Berichtssegmenten des Konzerns. Fresenius will mit der Trennung
unter anderem seine Komplexität verringern und seine Profitabilität
um mehr als 0,5 Prozentpunkte verbessern. Die frühere
Tochtergesellschaft Fresenius Medical Care (FMC
ISIN DE0005785802 AT000000STR1 DE0005785604
AXC0308 2024-05-08/15:39
Relevante Links: STRABAG SE, Fresenius SE & Co. KGaA, Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA