Abschreibung verdirbt Disney Fortschritt im Streaming-Geschäft - Aktie sackt ab
BURBANK (dpa-AFX) - Der Unterhaltungskonzern Disney
ist im abgelaufenen Quartal wegen milliardenschwerer Abschreibungen
in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich stand im zweiten
Geschäftsquartal bis 30. März ein Verlust von 20 Millionen US-Dollar
(knapp 19 Mio Euro) nach einem Gewinn von fast 1,3 Milliarden ein
Jahr zuvor, wie Disney am Dienstag in Burbank mitteilte. Die
Abschreibungen von gut zwei Milliarden Dollar auf die indische
Beteiligung Star India und das Kabelfernsehgeschäft zehrten eine
verbesserte Entwicklung im Tagesgeschäft mehr als auf. Für
Disney-Aktie ging es im vorbörslichen US-Handel um mehr als fünf
Prozent abwärts.
Im abgelaufenen Quartal schrieb die Streaming-Sparte mit dem Dienst
Disney+ und dem Sportangebot ESPN+ noch einen operativen Verlust von
18 Millionen US-Dollar. Ein Jahr zuvor hatte das Minus 659 Millionen
Dollar betragen. Disney hatte für seinen eigenen Streaming-Dienst
hohe Verluste in Kauf genommen, um zum Branchenführer Netflix
aufzuschließen. Grund sind die Rückgänge im Geschäft
mit dem Kabelfernsehen. Weiterhin gut lief es mit Freizeitparks und
Kreuzfahrten: Die Sparte steigerte ihren operativen Gewinn um zwölf
Prozent auf fast 2,3 Milliarden Dollar.
Für das laufende Geschäft zeigte sich Disney-Chef Robert Iger daher
optimistischer. So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn je
Aktie im laufenden Geschäftsjahr nun um 25 Prozent zulegen. Bisher
hatte sich der Manager einen Anstieg um 20 Prozent
vorgenommen./stw/mis