Kaum Frauen an der Spitze deutscher Familienunternehmen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Noch immer schaffen es nur sehr wenige Frauen
in Top-Etagen deutscher Familienunternehmen. Einer Studie der
gemeinnützigen Allbright Stiftung zufolge lag der Anteil weiblicher
Führungskräfte in den 100 umsatzstärksten Familienfirmen Anfang März
2024 bei nur 12,6 Prozent. Damit sei der Frauenanteil seit der
letzten Erhebung vor zwei Jahren zwar um vier Prozentpunkte
gestiegen, blieb jedoch deutlich unter dem der 160 Firmen der Dax
"Die Eigentümer der 100 größten Familienunternehmen beginnen erst jetzt, dem Thema strategische Priorität zu geben", hieß es in der am Dienstag veröffentlichten Studie. Chancengleichheit und Vielfalt im Management stünden bei Börsenunternehmen dagegen schon seit Jahren auf der Agenda - der Frauenanteil in den Vorständen der 40 Börsenschwergewichte des Dax liege mit 23,7 Prozent nahezu doppelt so hoch wie der Anteil in den Familienunternehmen.
Je höher die Transparenz des Unternehmens und der Einfluss
familienfremder Akteure, desto höher sei demnach auch der Anteil an
Frauen in der Geschäftsführung. Bei börsennotierten
Familienunternehmen, wie etwa Volkswagen
Bei knapp der Hälfte der Unternehmen sei mindestens eine Frau in der Geschäftsführung. Es gebe aber immer noch einige Familienunternehmen mit großen Geschäftsführungsteams, in denen keine einzige Frau zu finden sei - darunter Fressnapf, die Schwarz Gruppe und Diehl. Machtvolle Führungspositionen würden dabei innerhalb der Eigentümerfamilie weiterhin den Männern anvertraut - nur in zwei der großen Familienunternehmen stünden Frauen an der Spitze der Geschäftsführung.
Insgesamt zeigte sich der Allbright Stiftung zufolge das durchschnittliche Geschäftsführungsmitglied wenig divers. Demnach waren 87,4 Prozent der Geschäftsführungsmitglieder männlich, 89 Prozent deutsch, etwa die Hälfte (49 Prozent) hatte ein Wirtschaftsstudium in der Tasche und jeder fünfzehnte Geschäftsführer hieß Stefan. Der typische Geschäftsführer neige außerdem dazu, Personen zu fördern, die ihm sehr ähnlich sind. "Der in vielen Unternehmerfamilien anstehende Generationenwechsel ist eine Chance, jetzt schnell deutlich mehr Frauen in die Führung zu bringen", sagten Ankersen und Berg.
Die deutsch-schwedische Allbright Stiftung setzt sich für mehr Frauen und Diversität in den Führungspositionen der Wirtschaft ein./utz/DP/zb
ISIN DE0007664039 DE0006048432
AXC0016 2024-05-07/05:51
Relevante Links: Henkel AG & Co. KGaA, Volkswagen AG