ROUNDUP/Aktien Frankfurt Schluss: Dax setzt sich weiter von 18 000 Punkten ab
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die zunehmenden Hoffnungen auf Zinssenkungen
haben dem Dax am Montag weitere Kursgewinne beschert.
Zum Handelsende notierte der deutsche Leitindex 0,96 Prozent höher
bei 18 175,21 Punkten. Damit setzte er sich zwar ein gutes Stück von
der Marke von 18 000 Punkten nach oben ab. Er schaffte es aber
nicht, das Vorwochenhoch von knapp 18 236 Punkten und damit das
obere Ende seiner jüngsten Schwankungsspanne zu überwinden.
"Für eine Aufhellung der technischen Großwetterlage muss sich der
Dax erst wieder über 18 200 Punkten etablieren", schrieb
CMC-Markets-Experte Jochen Stanzl. Dafür fehlten am Montag aber
ausreichend starke Impulse. Denn am wichtigen Londoner Markt wurde
feiertagsbedingt nicht gehandelt, und auch von Unternehmensseite gab
es keine Nachrichten, welche die Kurse deutlich bewegten. Erst am
Dienstag und Mittwoch gibt die Berichtssaison noch einmal Gas. Der
MDax der mittelgroßen Unternehmen stieg zu
Wochenbeginn letztlich um 1,01 Prozent auf 26 567,44 Punkte.
Als Kursstütze erwiesen sich Konjunkturdaten aus der Eurozone. Die
Erzeugerpreise sanken im März weiter. Der Rückgang schwächte sich
zwar erneut ab. Doch wegen der sinkenden Inflation gehen die
Finanzmärkte von einer ersten Zinssenkung der Europäischen
Zentralbank (EZB) im Juni aus. Dazu belegten April-Daten eine
weitere Aufhellung der Unternehmens- und Konjunkturstimmung. Nachdem
am Freitag ein schwacher Arbeitsmarktbericht aus den Vereinigten
Staaten bekannt geworden war, preisten nun etliche Anleger eine
erste Zinssenkung der US-Notenbank Fed bereits im September statt
wie bisher im November ein, hieß es aus dem Markt.
Die wichtigsten Aktienindizes in Europa zogen dank der
Zinshoffnungen ebenfalls weiter an. Der Eurozonen-Leitindex
EuroStoxx 50 schloss 0,7 Prozent fester. In Paris
ging es ebenfalls bergauf, während in London feiertagsbedingt nicht
gehandelt wurde. Der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial
stand zum europäischen Handelsende nur knapp im Plus,
während der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100
um 0,6 Prozent vorrückte.
Am deutschen Markt waren zu Wochenbeginn Versichereraktien gefragt.
Munich Re und Talanx belegten mit
einer Kurserholung um 2,9 beziehungsweise 2,8 Prozent vordere Plätze
in ihren Indizes. Infineon -Titel gehörten am Tag vor
dem Quartalsbericht mit plus 2,5 Prozent ebenfalls zu den größten
Gewinnern. Der Chipkonzern gab eine Partnerschaft mit dem
chinesischen Technologiekonzern Xiaomi bekannt.
Aktien von DHL und RWE waren hingegen
am Dax-Ende optisch schwach, da sie ohne die ausgeschütteten
Dividenden gehandelt wurden.
Im Nebenwerte-Index SDax zählte Varta
mit einer Erholung um weitere 4,6 Prozent zu den besten Werten.
Damit schafften es die Aktien des kriselnden Batterieherstellers
erstmals seit fast vier Wochen wieder über die 21-Tage-Linie, die
als wichtiger kurzfristiger Trendindikator gilt. Dass der Manager
Michael Ostermann neuer Vorstandsvorsitzender wird, spielte derweil
kaum eine Rolle - bereits vor der Nachricht hatten die Aktien
zeitweise deutlich höher notiert.
Über ein Kursplus von 2,4 Prozent konnten sich die Aktionäre von
Borussia Dortmund freuen. Der Fußballclub machte
zuletzt mit einem möglichen Einzug in das Champions-League-Finale
sportlich wieder positivere Schlagzeilen. Am Wochenende kam ein
lockeres 5:1 in der Bundesliga gegen den FC Augsburg hinzu.
Der Euro setzte seinen Aufwärtstrend fort und kostete
zuletzt 1,0778 US-Dollar. Die EZB hatte den Referenzkurs davor auf
1,0776 Dollar festgelegt.
Am deutschen Anleihemarkt sank die Umlaufrendite von 2,58 Prozent am
Freitag auf 2,50 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg
um 0,39 Prozent auf 124,59 Punkte. Der Bund-Future
gewann 0,21 Prozent auf 131,30 Zähler./gl/he