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Der Tag mit Bloomberg: Europäische Märkte stemmen sich gegen Negativtrend,Dollar legt zum Yen weiter zu

AUF EINEN BLICK:

-BÖRSEN: Europäische Märkte stemmen sich gegen Negativtrend

-DEVISENMARKT: Dollar legt zum Yen weiter zu

-ROHSTOFFE: Das Barrel Rohöl verbilligte sich am Freitag im frühen Handel 1,2 Prozent. Der Goldpreis fiel in Asien 0,6 Prozent auf 940,53 Dollar je Unze.

-BÖRSENBAROMETER:

26.2. 25.2.

Veränderung in % Dax + 2,5 - 1,3 DJ Euro Stoxx 50 + 2,8 - 0,6 Dow Jones - 1,2 - 1,1 S&P 500 - 1,6 - 1,1 Nasdaq Composite - 2,4 - 1,1

Der Nikkei 225 stieg am Freitag 1,5 Prozent. Am Vortag hatte Japans Leitindex knapp behauptet geschlossen.

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WELTBÖRSEN:

Europa stemmt sich gegen Negativtrend

Die weltweiten Aktienmärkte boten gestern ein geteiltes Bild. Während es in Asien und den USA mehrheitlich abwärts ging, konnte sich Europa vom Negativtrend absetzen und zulegen.

Im Raum Asien-Pazifik zeigten sich Investoren besorgt, dass die anhaltende Rezession die Unternehmensergebnisse weiter drücken wird. Valoren von Advantest brachen in Japan nach einer Verlustprognose zweistellig ein. In Australien ging es für den Telekomkonzern Telstra nach enttäuschenden Zahlen abwärts.

Finanztitel waren hingegen in Europa die grossen Gewinner. In Grossbritannien verteuerten sich die Valoren von RBS und Lloyds Banking zweistellig. Titel des deutschen Versicherers Allianz zogen zudem nach positiven Zahlen markant an.

Die Wall Street drehte nach freundlichem Start später erneut ins Minus. Ganz vorn in der Verliererliste rangierte der Autokonzern GM, der einen Milliardenverlust berichtet hatte.

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USA NACH BÖRSENSCHLUSS:

Dell schlägt mit Quartalsgewinn die Erwartungen der Analysten

Dell Inc., der weltweit zweitgrösste Hersteller von PCs, hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss für das vierte Quartal 2008 einen Gewinn von 351 Mill. Dollar berichtet. Das Ergebnis lag über den Erwartungen des Marktes. Der Konzern profitierte vor allem von Kostensenkungen. Beim Umsatz enttäuschte Dell jedoch.

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McDonald’s verbannt Produkte von PepsiCo aus den Filialen

McDonald’s Corp. verkauft keine Getränke von mehr PepsiCo Inc. Seit 2006 hatte die weltgrösste Restaurantkette versuchsweise in Flaschen abgefüllte Limonade angeboten und dabei auch auf Marken von PepsiCo zurückgegriffen. Damit war kurzzeitig eine Exklusiv- Kooperation mit Coca-Cola Co. ausser Kraft gesetzt.

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US-Banken berichten ersten Quartalsverlust seit 1990

Die Bankenbranche der Vereinigten Staaten hat erstmals seit 1990 einen Quartalsverlust berichtet. Das gab die Federal Deposit Insurance Corp. (FDIC) bekannt, der Einlagensicherungsfonds der US-Banken. Demnach fiel in der Branche im vierten Quartal insgesamt ein Verlust von 26,2 Mrd. Dollar an. Die Zahl der Institute, die auf die "Problemliste" der FDIC geraten sind, schnellte um 47 Prozent auf 252 hoch.

AUSBLICK:

MÄRKTE HEUTE Freitag 27. Februar 2009

Konjunkturdaten:

-Euroraum: Verbraucherpreise Januar, Arbeitsmarktdaten Januar (je 11 Uhr)

-Grossbritannien: GfK Verbrauchervertrauen Februar (1.01 Uhr)

-Schweiz: KOF Konjunkturbarometer Februar (11.30 Uhr)

-USA: BIP viertes Quartal (14.30 Uhr), Einkaufsmanagerindex Chicago Februar (15.45 Uhr), Verbrauchervertrauen Uni Michigan Februar (16 Uhr)

-Japan: Verbraucherpreise Tokio Februar, Verbraucherpreise Januar (je 0.30 Uhr), Industrieproduktion Januar, Einzelhandelspreise Januar (je 0.50 Uhr)

Unternehmenszahlen:

-Blackstone (BX US) Q4 -Deutsche Telekom (DTE GY) GJ: Der grösste europäische Telekom-Konzern für das vierten Quartal überraschend einen Verlust berichtet. Dennoch fiel das Minus mit 730 Mill. Euro geringer aus als im Vorjahreszeitraum. Massgeblichen Einfluss auf das Ergebnis hatten jeweils Sondereffekte.

-Erste Group (EBS AV) GJ: Die grösste börsennotierte österreichische Bank berichtete für das abgelaufene Quartal einen Verlust von 603,4 Mill. Euro. Erste Group kündigte an, sie werde im Rahmen einer Vereinbarung mit der Regierung 2,7 Mrd. Euro frisches Kapital aufbringen.

-Iberia (IBLA SM) GJ -Lloyds (LLOY LN) GJ -OZ Minerals (OZL AU) GJ -MOL (MOL HB) Q4 -Zapf Creation (ZPF GY) Q4

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DEVISENMARKT:

Dollar legt zum Yen weiter zu

Konjunktursorgen zu Japan haben dem Dollar gegenüber dem Yen gestern weiter Auftrieb gegeben. Der Greenback legte 1,2 Prozent zu auf 97,92 Yen. Investoren befürchten, dass Japans Wirtschaft in eine Deflation driftet. Von Bloomberg befragte Volkswirte gehen davon aus, dass im Januar die Verbraucherpreise gesunken und die Arbeitslosigkeit gestiegen sind. Diesen Monat sackte der Yen zum Dollar bereits 9,5 Prozent ab und steht damit vor dem grössten Monatsverlust seit 13 Jahren. Citigroup rechnet mit einer weiteren Talfahrt des Yen, während Devisenstratege Tomoko Fujii von der Bank of America Securities-Merrill Lynch Japan eine Widerstandsmarke bei 98,90 Yen je Dollar sieht. Dabei verweist er auf die Chart-Technik: Die Marke entspricht dem Mittelwert zwischen dem Hoch des Dollar-Yen-Kurses im August 2008 und dem Tief vom diesjährigen Januar. Zum Euro verlor die japanische Währung gestern 1,3 Prozent auf 125,52 Yen. Der Dollar gab zum Euro 0,2 Prozent nach, damit kostete ein Euro am Abend 1,2744 Dollar. Investoren gehen davon aus, dass die wirtschaftliche Schwäche Osteuropas die Rezession im Euroraum verschärft. Auch Schweden wird von Osteuropa belastet, weil schwedische Banken in der Region stark engagiert sind. Die schwedische Krone verlor zum Euro den sechsten Tag in Folge.

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ROHSTOFFE:

-Öl: Das Barrel (159 Liter) Rohöl verbilligte sich am Freitag im frühen Handel 1,2 Prozent. Dennoch hat der Preis auf Wochensicht deutlich über 14 Prozent zugelegt, da sich die Anzeichen verdichten, dass es für die Weltkonjunktur weiter abwärts geht. Am Freitag lief aus Japan die Nachricht ein, dass das verarbeitende Gewerbe Japans die Produktion im Januar so stark zurückfuhren wie noch nie.

-Gold: Der Goldpreis fiel in Asien 0,6 Prozent auf 940,53 Dollar je Unze. Damit ging es den fünften Tag in Folge abwärts, unter anderem, da Investoren besorgt sind, dass das Angebot an Altgold steigt.

(in Kooperation mit Bloomberg)