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Wiener Börse (Nachmittag) - ATX reduziert nach US-Daten Verlaufsplus / US-Lohnwachstum schwächt sich unerwartet ab - Beschäftigungsaufbau unter Erwartungen

Die Wiener Börse hat sich am Freitagnachmittag und nach Vorlage des US-Arbeitsmarktberichts weiterhin im Plus gezeigt. Der Leitindex ATX büßte aber einen Teil der Verlaufsgewinne ein und lag kurz nach 15.00 Uhr um 0,49 Prozent höher bei 3.608,00 Einheiten. Der breiter gefasste ATX Prime legte um 0,44 Prozent auf 1.806,63 Zähler zu.

Der US-Arbeitmarktbericht blieb etwas unter den Markterwartungen: Im April wurden außerhalb der Landwirtschaft 175.000 neue Stellen geschaffen, Analysten hatten allerdings im Schnitt mit 240.000 neuen Jobs gerechnet. Die Arbeitslosenquote kletterte zudem von 3,8 Prozent im Vormonat auf 3,9 Prozent im April, hier hatten Ökonomen eine Stagnation erwartet.

Ein besonderer Fokus lag mit Blick auf die weiterhin hohe Inflation auf der Lohnentwicklung. Das Lohnwachstum hat sich demnach im April etwas abgeschwächt. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent, Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg wie im Vormonat erwartet, nämlich 0,3 Prozent.

Mit den verfehlten Erwartungen stiegen wieder die Zinssenkungsspekulationen an den Märkten, kommentierte Helaba-Experte Ralf Umlauf in einer ersten Reaktion. "Ob allerdings der Juni ernsthaft eine Option für die Fed darstellt, darf nach der jüngsten FOMC-Sitzung und den Einlassungen von Fed-Chef Powell bezweifelt werden. Wir halten eine Reduktion im Herbst nun für wahrscheinlich."

In Wien pausiert die Berichtssaison vor dem Wochenende, Meldungen zu Einzelwerten blieben auch am Nachmittag Mangelware. Eine Analystenstimme kam zur AMAG: Die Erste Group hat die Anlageempfehlung für die Titel von "Hold" auf "Accumulate" angehoben, und gleichzeitig das Kursziel von 32,8 auf 30,5 Euro gesenkt. Auch die Ergebnisprognosen wurden angehoben. Die Aktien der AMAG gaben in Reaktion bisher 0,4 Prozent auf 26,40 Euro nach.

Unter den im ATX schwer gewichteten Papieren lagen OMV mit plus 1,1 Prozent weiterhin klar höher. Andritz gewannen 1,5 Prozent und auch die Anteilsscheine des Verbund gewannen starke 1,8 Prozent. Wienerberger zogen deutliche 2,1 Prozent an.

Die Bankaktien zeigten sich hingegen überwiegend tiefer. Zwar konnten sich BAWAG mit einem Aufschlag von 0,4 Prozent im Plus halten, die Titel büßten aber einen Teil der Verlaufsgewinne ein. Erste Group drehten überhaupt ins negative Terrain und verloren 0,6 Prozent. Raiffeisen Bank International büßten 0,9 Prozent ein.

Im weiteren Verlauf steht noch eine wichtige US-Datenveröffentlichung im Kalender. "Die ISM-Umfrage für den Dienstleistungssektor für den Monat April wird heute Nachmittag ebenfalls aufmerksam verfolgt werden, insbesondere nach dem Rückgang in der Umfrage für das verarbeitende Gewerbe", erwartet die UniCredit.

kat/mha

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