Aktien Europa: Etwas erholt zum Ende schwacher Woche - dank Apple und US-Börsen
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Im Kielwasser positiver US-Impulse haben
sich Europas Börsen am Freitag etwas berappelt. Vor dem viel
beachteten US-Arbeitsmarktbericht am Nachmittag wollten sich die
Anleger aber nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Dank guter Apple -Zahlen und einer Erholung der
US-Börsen stieg der EuroStoxx 50 am Mittag um 0,62
Prozent auf 4920,73 Punkte. Für die Woche steuert der Leitindex der
Eurozone damit aber auf ein Minus von 0,6 Prozent zu. Der
französischen Cac 40 gewann am Freitag zuletzt 0,62
Prozent auf 7963,33 Punkte. Für den britischen FTSE 100
ging es um 0,43 Prozent auf 8206,94 Punkte hoch.
Der Technologieriese Apple hatte am Donnerstag nach US-Börsenschluss
mit Quartalszahlen, Ausblick und dem angekündigten rekordhohen
Aktienrückkauf überzeugt. Bereits die reguläre Handelszeit beendeten
die Aktien mit klaren Gewinnen. Am Freitag zeichnen sich noch
deutlichere Kursaufschläge ab. Auch für die New Yorker Börsen wird
es wohl weiter bergauf gehen.
Der Markt schaut allerdings mit Argusaugen auf den monatlichen
amerikanischen Arbeitsmarktbericht, der eine Stunde vor
US-Handelsbeginn veröffentlicht wird. Er hat große Bedeutung für die
Geldpolitik der US-Notenbank Fed, deren Vorsitzender Jerome Powell
jüngst die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen erneut gedämpft
hatte.
Davor galt in Europa die Aufmerksamkeit noch einigen Quartalszahlen
von Unternehmen. Bei den Banken Credit Agricole und
Societe Generale wurden diese mit Kursgewinnen von
3,8 und 0,9 Prozent sowie vorderen Plätzen im Cac 40 belohnt. Davon
profitierte auch der europäische Branchenindex , der
nur minimal unter seinem jüngst erreichten Hoch seit dem Jahr 2015
blieb.
Credit Agricole erzielte zu Jahresbeginn einen überraschend hohen
Nettogewinn und will den eigentlich für 2025 angestrebten
bereinigten Gewinn von 6 Milliarden Euro nun schon Ende 2024
erreichen. Auch Konkurrentin Societe Generale übertraf die
Analystenerwartungen.
Beim Bergbaukonzern Anglo American sorgte ein
Bericht, wonach Konkurrent Glencore eine
Übernahmeofferte erwägt, für Kursgewinne von 3,3 Prozent. Die
Glencore-Titel verloren 1 Prozent.
Der Versicherer Axa zählte mit einem Kursrückgang um
1,3 Prozent zu den größten Verlierern im EuroStoxx 50. Er berichtete
zwar dank einer regen Nachfrage in allen Geschäftsbereichen ein
Wachstum. Doch die Absage des geplanten Verkaufs eines geschlossenen
Lebens- und Rentenportfolios an den Finanzinvestor Athora kam an der
Börse nicht gut an.
Die gut gelaufenen Titel von Novo Nordisk büßten nach
Studiendaten eines Wettbewerbers 4,4 Prozent ein. Äußerungen des
US-Pharmaunternehmens Amgen zu einem experimentellen
Medikament gegen Fettleibigkeit gaben Börsianern zufolge Anlass zur
Sorge über eine mögliche neue Konkurrenz in diesem schnell
wachsenden Bereich. Novo Nordisk hatten schon tags zuvor fast 3
Prozent verloren, nachdem die Verkäufe seines Medikaments zur
Gewichtsreduzierung Wegovy die hohen Analystenerwartungen verfehlt
hatten. Die Anteilsscheine von Amgen schnellten indes im
vorbörslichen US-Handel nach oben./gl/jha/