Österreichische Staatsanleihen im Späthandel mit Zuwächsen / Zinssignale der Notenbank Federal Reserve wirken nach
Die Kurse österreichischer Bundesanleihen sind am Donnerstag im Späthandel gestiegen. Im Gegenzug sanken die Renditen. Jene der richtungsweisenden zehnjährigen österreichischen Benchmark-Anleihe ist um einen Basispunkt auf 3,04 Prozent gefallen. Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Anleihe lag bei 47 Basispunkten.
Aufwärts ging es auch mit den Kursen der deutschen Staatsanleihen. Der Euro-Bund-Future steigerte sich um 0,28 Prozent. Unterstützung für die internationalen Anleihenkurse kam aus den USA. Ausschlaggebend waren die Zinssignale der Notenbank Federal Reserve, die ihre Leitzinsen am Vorabend wie erwartet abermals nicht angetastet hatte. Fed-Chef Jerome Powell deutete an, dass sich die Währungshüter mit Zinssenkungen noch Zeit lassen wollen. Zugleich schloss er eine an den Märkten viel diskutierte Zinsanhebung weitgehend aus. Powell habe derartigen Überlegungen einen Dämpfer versetzt, kommentierte John Velis von der Bank of New York Mellon. Dies lastete auf den Kapitalmarktzinsen.
Konjunkturdaten aus der Eurozone überraschten am Berichtstag leicht positiv, da sie nicht ganz so schlecht ausfielen wie befürchtet. Sie zeichneten aber erneut ein trübes Bild: Die Industrie-Einkaufsmanagerindizes von S&P gaben im April weiter nach. Seit fast zwei Jahren liegt die Kennzahl für den gesamten Währungsraum unter der Wachstumsgrenze von 50 Punkten. Das zeigt, wie schwer die Industrie etwa unter den Folgen des Ukraine-Kriegs leidet. Ursächlich sind vor allem die zeitweise drastisch gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise. Renditen ausgewählter österreichischer Benchmark-Anleihen:
Laufzeit Aktuell Vortag Veränderung Spread (in Basispunkten) 2 Jahre 3,11 3,22 -0,11 10 5 Jahre 2,88 2,91 -0,03 28 10 Jahre 3,04 3,05 -0,01 47 30 Jahre 3,14 3,16 -0,02 47
ste/mha