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EIB und EU-Innovationsfonds fördern innovative Geothermie-Technologie

von Eavor in Bayern (FOTO)

Geretsried (ots) -

- Europäische Investitionsbank finanziert innovatives Erdwärmeprojekt in Bayern

mit bis zu 45 Millionen Euro, abgesichert durch das InvestEU-Programm

- Das auch mit einem Zuschuss vom EU-Innovationsfonds geförderte Projekt wird

CO2-arme Wärme für die Stadt Geretsried und die gesamte Region liefern

- Neue Technologie ist im Vergleich zur konventionellen Geothermie fast überall

einsetzbar

Die Europäische Investitionsbank (EIB) unterstützt das innovative

Geothermie-Projekt Eavor-LoopTM in Bayern mit einem Darlehen von bis zu 45

Millionen Euro. Das kanadische Technologieunternehmen Eavor setzt seine

Closed-Loop-Technologie (geschlossenes System) erstmals im kommerziellen Maßstab

in der Stadt Geretsried ein. Im Gegensatz zur konventionellen Geothermie stammt

die Wärme beim Eavor-LoopTM nicht aus unterirdischen Wasser- oder

Dampfreservoirs. Stattdessen gewinnt das Unternehmen Wärme direkt durch

Bohrungen aus dem Tiefengestein.

Für den Bau des ersten kommerziellen Eavor-LoopTM vergibt der

EU-Innovationsfonds (https://climate.ec.europa.eu/eu-action/eu-funding-climate-a

ction/innovation-fund/what-innovation-fund_en) einen Zuschuss von 91,6 Millionen

Euro (https://climate.ec.europa.eu/document/download/5f15a3a9-351c-40b1-a a86-00d

7d7c82c87_en?filename=if_pf_2023_eavorloop_en.pdf) . Der EIB-Kredit wird durch

das InvestEU-Programm (https://investeu.europa.eu/index_en) abgesichert. Weitere

Geldgeber sind die Japan Bank for International Cooperation (JBIC), ING Bank

N.V. (ING) und Mizuho Bank, Ltd. (Mizuho); um die Absicherung kümmert sich die

japanische Exportkreditagentur Nippon Export and Investment Insurance (NEXI).

Die Finanzierung entspricht den Grundsätzen für grüne Darlehen der Loan Market

Association. Insgesamt stellen EIB, JBIC, ING und Mizuho 130 Millionen Euro zur

Verfügung. Bei der Strukturierung des Finanzierungspakets stand dem Kreditnehmer

das Unternehmen Green Giraffe Advisory beratend zur Seite.

Der Eavor-LoopTM ähnelt einem riesigen unterirdischen Heizkörper. Er arbeitet

mit zwei Bohrtürmen, die vertikal bis in eine Tiefe von 4 500 bis 5 000 Metern

bohren. Dort werden die Bohrungen horizontal abgelenkt. Es entstehen 12

parallele Abzweigungen, die jeweils etwa 3 000 bis 3 500 Meter lang sind. Für

das Loop-System werden damit etwa 90 Kilometer (für die vier Loops insgesamt

320- 360 Kilometer) gebohrt. In den riesigen Radiator wird anschließend von oben

Wasser eingeleitet.

Der Eavor-Loop arbeitet mit einem Thermosiphon. Dabei wird das Wasser im unteren

Teil des Systems durch das Tiefengestein aufgeheizt und steigt auf natürliche

Weise an die Oberfläche auf, wo es direkt für Fernwärmenetze oder zur

Stromerzeugung genutzt werden kann.

Das System ist emissionsärmer als konventionelle Geothermie-Anlagen, weil keine

neuen Flüssigkeiten eingeleitet werden müssen. Zudem kommt es ganz ohne Pumpen

aus. Allerdings bedarf es einer bestimmten Art von Tiefengestein, um die Wärme

zu leiten.

Vor dem Projektstart in Deutschland baute das Unternehmen 2019 eine Pilotanlage

in der kanadischen Provinz Alberta. Der "Eavor-Lite" ist seit fünf Jahren in

Betrieb.

Das Unternehmen plant mit Gesamtinvestition in Höhe von bis zu 350 Millionen

Euro. Mit dem Eavor-LoopTM können Haushalte und Unternehmen mit Wärme versorgt

werden. Zusätzlich wird ein Kraftwerk vor Ort die geothermische Wärme in Strom

umwandeln. Eavor hat mit dem lokalen Wärmeversorger einen Abnahmevertrag

unterzeichnet und plant, die Wärmelieferung 2026 aufzunehmen und schrittweise

hochzufahren. Ein zweites Projekt befindet sich in Deutschland bereits in der

Entwicklung. Es soll 15 bis 20 Prozent des Fernwärmebedarfs im niedersächsischen

Hannover decken.

Nicola Beer, EIB-Vizepräsidentin mit Aufsicht über Finanzierungen in

Deutschland: "Neben der Wind- und der Solarkraft ist auch die Geothermie eine

natürliche, stabile und zuverlässige Quelle für saubere, erneuerbare Energie.

Der Eavor- LoopTM hilft Deutschland daher beim Übergang zu einem CO2-neutralen

Energiesystem und bei der Abkehr von fossilen Brennstoffen. Gleichzeitig erhöht

er die Energiesicherheit für Haushalte und Unternehmen."

Wopke Hoekstra, EU-Kommissar für Klimaschutz: "Einmal mehr zeigt sich, welch

wertvolle Arbeit der Innovationsfonds mit der Finanzierung wegweisender Projekte

zur Emissionssenkung leistet. Der Kredit der EIB über bis zu 45 Millionen Euro

und der Zuschuss des Innovationsfonds von 91,6 Millionen Euro ermöglichen es

uns, die innovative Geothermie-Technologie des Eavor- LoopTM in Bayern

einzuführen. Das Projekt bietet Tausenden Haushalten und Unternehmen eine fast

emissionsfreie Wärmeversorgung. Es zeigt beispielhaft, was für eine wichtige

Rolle der Geothermie auf dem Weg zu Netto-Null zukommt. Der Umstieg von fossilen

Brennstoffen auf Geothermie kann die Energieversorgung in der EU dekarbonisieren

und unsere Energiekosten senken."

Daniel Mölk, Geschäftsführer der Eavor GmbH: "Wir sind beeindruckt und geehrt,

dass nach dem EU-Innovationsfonds nun auch die EIB unser Projekt in Geretsried

mitfinanziert. Europa hat erkannt, dass der Eavor-LoopTM eine skalierbare

Schlüsseltechnologie ist, mit der wir Klimaneutralität und deutlich mehr

Energiesicherheit auf diesem Kontinent erreichen."

Hintergrundinformationen

Die EIB

Die Europäische Investitionsbank (EIB) (https://www.eib.org/en/) ist die

Einrichtung der Europäischen Union für langfristige Finanzierungen. Ihre

Anteilseigner sind die Mitgliedstaaten. Sie vergibt Mittel für solide

Investitionen, die zu den Kernzielen

(https://www.eib.org/en/about/at-a-glance/index.htm) der EU beitragen.

EIB-Projekte stärken die Wettbewerbsfähigkeit, eine nachhaltige Entwicklung und

den sozialen und territorialen Zusammenhalt. Sie fördern Innovationen und

beschleunigen einen gerechten Übergang zur Klimaneutralität. Die EIB-Gruppe, zu

der auch der Europäische Investitionsfonds (EIF) (https://www.eif.org/index)

gehört, unterzeichnete 2023 insgesamt 88 Milliarden Euro für über 900 Projekte (

https://www.eib.org/en/press/all/2024-019-driving-european-competiti veness-stabi

lity-and-climate-leadership-eib-group-invests-eur88-billion-in-2023) . Diese

Mittel werden voraussichtlich Investitionen von rund 320 Milliarden Euro

anschieben, 400 000 Unternehmen erreichen und 5,4 Millionen Arbeitsplätze

schaffen oder sichern.

Alle Projekte, die die EIB-Gruppe finanziert, entsprechen dem Pariser

Klimaabkommen. Die EIB-Gruppe fördert keine Investitionen in fossile

Brennstoffe. In ihrem Europäische Investitionsfonds (EIF)

(https://www.eif.org/index) hat sie zugesagt, in den zehn Jahren bis 2030 ca. 1

Billion Euro für das Klima und ökologische Nachhaltigkeit zu mobilisieren, und

sie ist auf gutem Weg dorthin. Über die Hälfte ihrer jährlichen Finanzierungen

ist für Projekte bestimmt, die direkt zur Eindämmung des Klimawandels, zur

Anpassung an seine Folgen und zu einer gesünderen Umwelt beitragen. In der EU

fließt etwa die Hälfte der EIB-Mittel in Kohäsionsregionen, wo das

Pro-Kopf-Einkommen niedriger ist. Damit fördert die Bank ein gerechtes Wachstum,

um die Lebensstandards anzugleichen.

InvestEU

Das InvestEU-Programm (https://investeu.europa.eu/index_en) mobilisiert

umfangreiche öffentliche und private Mittel für langfristige Finanzierungen in

der Europäischen Union, die die Wirtschaft nachhaltig stärken. Dadurch

ermöglicht es zusätzliche Investitionen, die den Prioritäten der EU entsprechen,

etwa dem europäischen Grünen Deal, dem digitalen Wandel und der Unterstützung

von KMU. InvestEU vereint eine Vielzahl von Finanzierungsinstrumenten der EU

unter einem Dach und macht damit die Finanzierung von Investitionen in Europa

einfacher, effizienter und flexibler. Das Programm hat drei Bausteine: den

InvestEU-Fonds, die InvestEU-Beratungsplattform und das InvestEU-Portal. Der

InvestEU-Fonds wird von verschiedenen Finanzpartnern umgesetzt. Mithilfe einer

EU-Haushaltsgarantie von 26,2 Milliarden Euro sollen zusätzliche Investitionen

von mindestens 372 Milliarden Euro mobilisiert werden.

Eavor

Eavor (ausgesprochen "Ever") ist ein technologiebasiertes Energieunternehmen,

das sich für eine saubere, zuverlässige und bezahlbare Energiezukunft weltweit

einsetzt. Sein System Eavor-Loop(TM) stellt die weltweit erste wirklich

skalierbare Form von sauberer, planbarer, grundlastfähiger und flexibler Wärme

und Strom dar. Eavor umgeht dabei viele Probleme, die die konventionelle

Geothermie bislang behindert haben. Das Unternehmen lässt eine unbedenkliche

Arbeitsflüssigkeit durch einen riesigen unterirdischen Heizkörper zirkulieren,

in einem geschlossenen Kreislauf und vollständig von der Umwelt isoliert. Dieser

Radiator sammelt die natürlich vorkommende Erdwärme ein und transportiert diese

nach oben zu einem Wärmetauscher. Eavor wird durch Kapitalbeteiligungen mehrerer

führender globaler Energieerzeuger, Investoren, Entwickler und

Risikokapitalfonds unterstützt, darunter Vickers Venture Partners, bp Ventures,

Chubu Electric Power, BDC Capital, Temasek, BHP Ventures, OMV, der Canada Growth

Fund, die Kajima Corporation und der Microsoft Climate Innovation Fund.

Pressekontakt:

EIB

Donata Riedel, d.riedel@eib.org, Tel.: +49 30 590 04 79-0, Mobil: +49 151

14659021,

Website: www.eib.org/press - Press Office: +352 4379 1 - press@eib.org

Europäische Kommission

Flora Matthaes, flora.matthaes@ec.europa.eu, Tel.: +32 2 298 39 51

Eavor

Alexander Land, presse@eavor.de, Tel.: +49 211 16975925

www.eavor.de und www.eavor-geretsried.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/169126/5770729

OTS: Eavor GmbH

AXC0143 2024-05-02/12:05

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