ROUNDUP/Aktien New York Schluss: Schwach - Erster Verlustmonat seit Oktober
NEW YORK (dpa-AFX) - Inflationssorgen schürende Konjunkturdaten
haben am Dienstag die US-Börsen belastet. Letztlich sind derlei
Daten - neben der Nahostkrise - ein wesentlicher Auslöser für die
Aktienmarktschwäche im Monat April gewesen. Der zu Ende gehende
Monat ist nunmehr der erste Verlustmonat für die US-Indizes seit
Oktober vergangenen Jahres.
So steht zur Wochenmitte die Leitinzinsentscheidung der US-Notenbank
Fed an, wobei vor allem Signale über die künftige Geldpolitik in den
Fokus rücken werden. Hier sieht es zunehmend düster aus. Die
Erwartungen an Zinssenkungen in diesem Jahr hatten schon in den
vergangenen Wochen wegen der zähen Inflation kräftige Dämpfer
erhalten. Inzwischen wird frühestens im Spätsommer, und damit
weitaus später als ursprünglich erhofft, mit einem ersten
Zinsschritt gerechnet - falls es überhaupt einen geben wird. Die
aktuellen Daten untermauern derlei Befürchtungen.
Der Dow Jones Industrial schloss nach einem
Erholungsversuch in den vergangenen drei Handelstagen mit minus 1,49
Prozent auf 37 815,92 Punkten auf Tagestief. Im Monat April beläuft
sich das Minus damit auf 5 Prozent.
Der marktbreite S&P 500 verlor am Dienstag 1,57
Prozent auf 5035,69 Punkte und der technologielastige Nasdaq 100
sank um 1,92 Prozent auf 17 440,69 Zähler. Sein
Monatsminus liegt damit bei 4,5 Prozent.
In der weltgrößten Volkswirtschaft stiegen die Arbeitskosten im
ersten Quartal stärker als erwartet und im Monat Februar legten die
Häuserpreise überraschend deutlich zu. Das heizte die
Inflationssorgen wieder an und trübte die Zinshoffnungen weiter. Die
Währungshüter werden wohl auch angesichts dieser Daten am Mittwoch
ihre straffe Haltung voraussichtlich bekräftigen.
Darüber hinaus verdüsterte sich die Stimmung der Verbraucher im
April unerwartet deutlich, während die Quartalsbilanzen großer
US-Konzerne an diesem Dienstag sowohl Licht als auch Schatten
beinhalteten.
An der Dow-Spitze legten die Aktien von 3M um 4,7
Prozent zu. Der Mischkonzern übertraf die Gewinnerwartungen an das
erste Quartal. Dass nach der Abspaltung der Gesundheitssparte
Solventum die Dividendenpolitik angepasst wurde,
überraschte nicht.
Die Papiere von McDonald's und Coca-Cola
gaben dagegen moderat nach. Der Fastfood-Konzern litt
im ersten Quartal weiter an den Folgen des Nahost-Konflikts, und
auch auf dem Heimatmarkt lief es zuletzt nicht rund. Dennoch fiel
der Quartalsgewinn besser als befürchtet aus. Der
Softdrinkhersteller, dessen Aktien im Tagesverlauf zeitweise auf den
höchsten Stand seit Juli 2023 geklettert waren, hob nach einem
besser als erwartet ausgefallenen Jahresauftakt seine Umsatzprognose
an.
Im S&P 100 stachen Eli Lilly mit plus
6,0 Prozent positiv heraus. Dank gut laufender Geschäfte mit
Abnehmmitteln startete der Pharmakonzern mit einem Umsatz- und
Ergebnissprung in das neue Jahr. Für das Gesamtjahr zeigte sich das
Unternehmen zudem optimistischer.
Im Nasdaq 100 zählten die Anteile des Bezahldienstes Paypal
nach Quartalszahlen mit plus 1,4 Prozent zu den
besten Werten, während die Aktien des Elektroautoherstellers Tesla
einen Teil der kräftigen Vortagesgewinne wieder
abgaben. Sie verloren 5,6 Prozent. Warner Brothers
sackten am Index-Ende um knapp 10 Prozent auf den tiefsten Stand
seit mehreren Jahren ab. Sie litten Händler zufolge unter einem
möglichen Verlust der Übertragungsrechte für die Spiele der National
Basketball Association (NBA).
Im breiten Nasdaq Composite büßten GE Healthcare
etwas mehr als 14 Prozent ein, nachdem der Hersteller
medizinischer Geräte im abgelaufenen Jahresviertel mit seinem Umsatz
und Ergebnis enttäuscht hatte.
Der Euro fiel unter 1,07 Dollar und kostete zuletzt
1,0669 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am
Nachmittag in Frankfurt auf 1,0718 (Montag: 1,0720) Dollar
festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9330 (0,9328) Euro.
Am US-Rentenmarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige
Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,45 Prozent auf 107,47 Punkte.
Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 4,68
Prozent./ck/he