Aktien Frankfurt: Dax rutscht unter 18 000 Punkte - Berichtssaison in Gang
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der jüngsten Erholung des Dax
haben die Verkäufer am deutschen Aktienmarkt wieder
das Ruder übernommen. Der deutsche Leitindex rutschte am Donnerstag
wieder unter die runde Marke von 18 000 Punkten und verlor am Mittag
ein halbes Prozent auf 17 989 Punkte.
Jüngst hatte sich der Dax zwar deutlich erholt, nachdem er von
seinem Anfang des Monats bei 18 567 Punkten erreichten Rekordhoch
zwischenzeitlich bis auf 17 626 Punkte abgesackt war. Im Bereich der
21-Tage-Durchschnittslinie war jedoch bereits am Vortag frischer
Schwung ausgeblieben.
Der MDax der mittelgroßen Werte sank am Donnerstag um
0,2 Prozent auf 26 285 Punkte. Der EuroStoxx 50 als
Leitindex der Euroregion verlor 0,4 Prozent.
Das Handelsgeschehen wird geprägt von der Fahrt aufnehmenden
Berichtssaison. Alleine die Anzahl deutscher Unternehmen, die
Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen, ist zweistellig. Dazu
gehören aus dem Dax etwa BASF , die Deutsche Bank
und Symrise . Letztere waren mit einem
Abschlag von zeitweise 6 Prozent schwächster Dax-Wert. Erst an ihrer
200-Tage-Linie stoppte der Kursrutsch. Der Konkurrent Givaudan
hatte die Messlatte mit seinen jüngsten
Quartalszahlen hoch gelegt, so der Jefferies-Analyst Charles
Bentley. Beim deutschen Duft- und Aromenhersteller hätten die
Volumina enttäuscht.
Die Aktien der Deutschen Bank verloren
zwischenzeitlich 2,6 Prozent. Die Frankfurter fuhren zwar trotz
höherer Rückstellungen für mögliche Risiken zum Jahresauftakt höhere
Gewinne ein und Konzernchef Christian Sewing sprach vom "besten
Ergebnis seit 2013". Die Aktien waren aber zuvor bereits auf das
höchste Niveau seit 2018 geklettert, auf dem die Luft nun etwas
dünner wurde.
Die Anteilsscheine von BASF pendelten derweil um ihr Vortagesniveau
und lagen zuletzt nur leicht im Minus. Der weltgrößte Chemiekonzern
startete mit einem Umsatzrückgang in das neue Jahr. Analyst Chetan
Udeshi von der US-Investmentbank JPMorgan zeigte sich allerdings in
einer ersten Reaktion zufrieden. Die Leverkusener hätten die
Erwartungen übertroffen - bei gutem Geschäftsmix.
Zweistellige Kursverluste gab es im MDax bei Befesa .
Die Papiere des Recyclingspezialisten sanken mit zehn Prozent Minus
auf das tiefste Niveau seit November, nachdem der Ausblick die
Anleger enttäuscht hatte.
Um elf Prozent empor ging es derweil für Delivery Hero
. Der Essenslieferdienst will dank Zusatzeinnahmen
noch schneller wachsen als gedacht. Konzernchef Niklas Östberg
betonte zudem die Strategie eines "profitablen Wachstums".
Entsprechend greift der Manager weiter durch und macht mit
unrentablen Geschäften kurzen Prozess. Auch Hellofresh
zogen kräftig an. Verhaltene Nachfrage nach Kochboxen
konnte mit dem Angebot an Fertigmahlzeiten ausgeglichen
werden./ag/jha/