Aktien Frankfurt: Mühsame Stabilisierung nach drei schwachen Wochen
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax hat sich am Montag
etwas von der drei Wochen andauernden Korrektur erholt. Der deutsche
Leitindex gewann am Mittag 0,6 Prozent bei 17 845 Punkten. Der MDax
der mittelgroßen Werte verbesserte sich um 1,3
Prozent auf 25 330 Punkte. Der EuroStoxx 50 als
Leitindex der Euroregion stieg 0,4 Prozent.
Anfang April hatte der Dax mit 18 567 Punkten noch ein Rekordhoch
markiert - nach einem starken Jahresauftakt mit fast elf Prozent
Zuwachs. Seither korrigiert der Index, bedingt durch weiter
gestiegene geopolitische Risiken und einen unklaren geldpolitischen
Kurs in den USA. Galt zunächst eine Zinswende nach unten im Juni als
ausgemacht, scheint dort inzwischen eine längere
Inflationsbekämpfung durch ein hohes Zinsniveau notwendig.
Im Bereich seiner 50-Tage-Durchschnittslinie ringen derzeit die
Verkäufer mit den Schnäppchenjägern. Sie wird als Gradmesser für den
mittelfristigen Trend viel beachtet.
Die Woche wird insbesondere geprägt sein von der Berichtssaison. Am
Abend nach US-Börsenschluss macht SAP den Auftakt.
Deren Chef Christian Klein stellte den Anlegern in Aussicht, dass es
dieses Jahr vor allem beim Cloudwachstum und dem bereinigten
operativen Ergebnis weiter schwungvoll nach oben geht. Umbaukosten
könnten aber belasten. Die Papiere der Walldorfer drehten nach
schwachem Start ins Plus. In fast vier Wochen hatten sie zuvor über
elf Prozent verloren.
Bayer unternahmen derweil mit einem Kursplus von bis
zu 4,5 Prozent einen Bodenbildungsversuch auf dem tiefsten Niveau
seit 2005. JPMorgan-Analyst Richard Vosser avisierte den Anlegern in
einem Ausblick solide Geschäftszahlen der Leverkusener. Seiner
Einschätzung nach reichen die Kurstreiber aus dem Pharmageschäft
aber noch nicht aus, die Unsicherheiten rund um die
US-Rechtsstreitigkeiten etwa hinsichtlich des Unkrautvernichters
Glyphosat auszugleichen.
Dagegen sackten RWE mit minus 3 Prozent an das
Indexende. Der US-Bundesstaat New York hatte Verhandlungen für große
Offshore-Windprojekte abgebrochen. Barclays-Experte Peter Crampton
sieht den Kursrückschlag aber als Chance. Denn Einfluss auf die
Konzernbilanz habe die Absage nicht.
FMC profitierten mit einem Kurszuwachs von bis zu 6
Prozent von einem optimistischen Expertenausblick. So geht Victoria
Lambert von Berenberg davon aus, dass die Profitabilität des
Dialysekonzerns im ersten Quartal die besonders vorsichtige
Managementprognose übertroffen hat.
Norma sprangen im Nebenwerteindex SDax
nach einer Kaufempfehlung um fast elf Prozent auf das höchste Niveau
seit elf Monaten. Analyst Marc-Rene Tonn von Warburg Research
begründete die Empfehlung mit gestiegenem Vertrauen in die Erholung
der Profitabilität./ag/jha/