Aktien New York: Dow legt zu - Nasdaq-Börse immer stärker unter Druck
NEW YORK (dpa-AFX) - Kursgewinne des Leitindex Dow Jones Industrial
und eine erneut sehr schwache Nasdaq-Börse haben kurz
vor dem Wochenende das Bild an den US-Aktienmärkten geprägt. Im Dow
sorgten am Freitag starke Quartalszahlen von American Express und
die anhaltende Kurs-Rally von Unitedhealth für Rückenwind. Der Dow
Jones Industrial stieg zuletzt um 0,84 Prozent auf 38 092 Punkte.
Auf Wochensicht liegt der Index damit leicht im Plus.
Herbe Verluste gab es dagegen erneut an der von Technologieaktien
dominierten Nasdaq-Börse. Hier trübte ein Kursrutsch der
Netflix-Aktie die Stimmung. Der Nasdaq 100
büßte 1,23 Prozent auf 17 181 Zähler ein und rutschte
auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Die sich anbahnende
Wochenbilanz ist mit minus 4,6 Prozent trist. Analyst Jim Reid von
der Deutschen Bank sprach von einem "starken Kurswechsel nach der
rasanten Rally von November bis Ende März".
Vor allem die Papiere der Halbleiterbranche hatte es zuletzt schwer
gebeutelt. Am Freitag fielen Aktien wie Nvidia , AMD
und Micron um 3,4 bis 5 Prozent. Der
marktbreite Index S&P 500 gab derweil um 0,27 Prozent
auf 4998 Zähler nach.
Die größten Kursausschläge gab es bei Aktien, deren Unternehmen
Quartalsbilanzen veröffentlicht haben. Allen voran Netflix: Experten
attestierten dem Streaming-Anbieter unisono starke Zahlen im ersten
Quartal. Dennoch sackten die Papiere um 8,4 Prozent ab. Bryan Kraft
von der Deutschen Bank schrieb, Netflix habe von einer großen Zahl
von Neukunden, höheren durchschnittlichen Umsätzen je Kunde und
niedrigeren Ausgaben profitiert. Allerdings seien die Erwartungen
zuvor bereits hoch gewesen. Außerdem erachtet Kraft die Papiere als
ausreichend bewertet.
An die Spitze im Dow setzten sich die Papiere von American Express
mit einem Aufschlag von fast 6 Prozent. Der
Finanzkonzern profitierte im ersten Quartal von der Vorliebe der
Kunden für kostspielige Premium-Kreditkarten.
Papiere von Procter & Gamble holten anfängliche
Verluste wieder auf. Analyst Peter Grom von der Bank UBS verwies
darauf, dass das aus eigener Kraft erzielte Umsatzplus des
Konsumgüterkonzerns leicht unter der Konsensprognose liege.
Aktien des Ölfelddienstleisters Schlumberger fielen
um 1,3 Prozent. Anlässlich der Bilanz des ersten Quartals sprach der
Chef Olivier Le Peuch von einer Schwäche auf dem nordamerikanischen
Markt./bek/he